borabora schrieb am 10.05.2019:Fraukie schrieb:
Also so ein 1€ Shop im Kölner Dom brächte immerhin nen interessantes Einkaufsambiente mit
Ich kann mir vorstellen, das Gläubige Menschen, die hinter ihrer jeweiligen Religion stehen, über so einen Satz den Kopf schütteln.
Möglich, aber bei "Freiem Willen" und "Meinungsfreiheit" ist es doch völlig normal, dass man hier und da den Kopf über Ansichten und Aussagen Anderer schüttelt, das geht nicht nur religiösen Menschen so, sondern jedem der eine eigene Meinung hat und zwecks der Erweiterung des eigenen Horizonts auch mit Menschen in Kontakt tritt die einen anderen Standpunkt vertreten als man selbst, ganz gleich um welche Thematik es sich handelt.
Da bleibt das Kopfschütteln wohl niemandem erspart und wer sich dabei das Genick bricht muss eben den Kontakt zu Andersdenkenden meiden und im eigenen Teller bleiben ohne über den Rand zu schauen.
Cantaloupe schrieb am 10.05.2019:Fraukie schrieb:
Allerdings ist eine gute Komposition nicht so einfach und Musiktheorie kann ziemlich kompliziert sein.
So schwer kann das nicht sein. Einen angesagten DJ anheuern. Dann wird das werden. Vllt wird das Stüch auf und abgespielt von Radiostationen... wie andere musische Hits die ich mir gezwungenermaßen den Tag lang anhören darf.
Das klingt irgendwie nach einem todsicherem Rezept für Kopfschmerzen
;)Nandanael schrieb am 10.05.2019:Manche Leute wollen die Hymne behalten. Wem schadet das e r n s t h a f t?
Es geht bei dieser "Debatte" (wenn man das so nennen möchte) ja weder um Schäden noch um die Abschaffung einer Nationalhymne, sondern um die Frage ob es sinnvoller ist die alte Nationalhymne aus historischen Gründen zu behalten oder es "an der Zeit" ist eine neue Nationalhymne zu etablieren, die zeitgenössischer ist.
Das Thema ist ja nicht einmal wirklich neu, sondern taucht immer mal wieder auf und geht dann üblicher Weise irgendwann auch wieder unter, weil es (für mich gut nachvollziehbar) an Leuten mangelt die sich diesem Thema mit dem "notwendigen Ernst" und "der erforderlichen Hingabe" widmen.
DerFremde schrieb am 11.05.2019:Zur Nationalhymne - ich finde den Text der DDR Hymne weitaus passender wenn man die neuere Deutsche Geschichte abbilden möchte.
Das ist ja auch nicht neu.
Mir persönlich hat "Auferstanden aus Ruinen" im direkten Vergleich auch besser gefallen, aber wie viele denen das ebenso ging gehörte und gehöre ich nach wie vor eben auch zu jenen, die davon überzeugt sind, dass es so Einiges, weit Wichtigeres zu tun gibt als an ner neuen Nationalhymne herumzuschrauben, vor allem weil eigentlich doch
jedem klar sein dürfte, dass es gar nicht möglich ist eine neue Nationalhymne zu etablieren ohne das es mehr Nervkram und Gemecker gibt als wenn die Alte einfach mal so stehen gelassen wird.
:)Im Grunde würde die Erstellung einer neuen Nationalhymne doch unter keinen realistischen Umständen dazu führen, dass die Deutschen sich mehr als "ein Volk" begreifen, sondern ohne Frage würde es sehr viel mehr Theater geben, weil man sich nicht auf "die perfekte Nationalhymne" einigen kann.
cesare schrieb am 11.05.2019:Außerdem wird kein Linker dazu raten aus Kirchen Supermärkte zu machen.
Das sind großartige, kulturhistorische Gebäude. Wieso sollte man die an den Kapitalismus verfüttern? Kirchen, die keine Gemeinde mehr haben könnte man z.B. zum Theater machen oder zur Stadthalle.
So ähnlich kenne ich es sogar, auch mit zum Gebäude gehörender, aktiver Gemeinde.
Allerdings ist die Kirche der Gemeinde in der ich aufgewachsen bin eher kein Kandidat für ein "kulturhistorisches Gebäude"
:)Das war eher so ein quadratischer Billigbau mit ner Computerorgel, nem Altar der aussah als sei er auf einer Kaffeefahrt gekauft wurden und Stühlen die einen Preis für Unbequemlichkeit verdient hätten aber immerhin konnte man sie gut und schnell auf Seite räumen.
War halt eine evangelische Gemeinde, das machte eine "gemeindegerechte Nutzung" der Örtlichkeit (ich möchte das nun nicht so gern "Bauwerk" nennen
;) ) möglich.
Sonntags und zu anderen Anlässen war in der Hütte natürlich Gottesdienst und war das Gebäude frei und wurde anderweitig gebraucht, dann waren die Stühle mittels Teamwork schnell auf Seite gestellt und die Butze für die Gemeinde und andere Anwohner nutzbar.
Mal wars nen "Altenbegegnungskaffee", oder wurde als "Disco" oder "Kino" benutzt, als angefangen wurde für den Flohmarkt in der Fußgängerzone horrende Standgebühren zu verlangen fanden dort verschiedene Themenflohmärkte statt, es probten Schülerbands und als die Zeit dafür gekommen war machte der Diakon auch Netzwerkparties möglich.
Also grundsätzlich eher nicht "kapitalistisch", aber hätte so etwas wie ein "1€/1DM Shop" damals bereits existiert und wäre einem Gemeindemitglied sein 1€-Shop abgebrannt und auf diese Weise dessen Existenz gefährdet wurden..
Ich wäre gar nicht so überrascht gewesen, wenn dann beschlossen wurden wäre, dass die Räumlichkeiten nun eben als 1€-Shop genutzt werden bis derjenige wieder auf den Beinchen steht.
Da hat eine evangelische Gemeinde einfach mal mehr Spielraum als dies erfahrungsgemäß bei einer Katholischen der Fall gewesen wäre.
Doors schrieb am 13.05.2019:Textvorschlag, schon vor Urzeiten in der "Gerd-Show" vorgestellt:
Doors schrieb am 13.05.2019:Arbeit ist nur was Streber.
Na doll.. da haste dann direkt nen Nationalgefühl bei dem Leute wie ich, die ihre Arbeit lieben wieder nicht dazugehören
:)Aber egal ob der Text ernst gemeint ist oder "spaßig" sein soll, ich bleibe bei meiner "Prophezeiung" das der Versuch sich auf eine neue Nationalhymne zu einigen eher trennen als vereinen würde und das allein reicht mir persönlich schon als Grund um mich dafür auszusprechen einfach bei der Alten zu bleiben.
Grade in einem Land in dem man nicht verhaftet wird, weil man nicht mitsingt und folglich jeder selbst entscheiden kann ob er sich mit der Hymne identifiziert oder nicht und wer das nicht tut ist noch immer kein "Landesverräter".
Hayura schrieb am 13.05.2019:und Dietschlande über alles in der ersten strophe geht nunmal seit dem Holocaust.
Na ich weiß nicht.
Kann man das Holocaust "Argument" nach fast 80 Jahren nicht endlich mal ruhen lassen?
Ich bin weder rechts noch hab ichs mit "Nationalstolz" aber ich liebe dieses Land, dass immerhin meine Heimat ist, in dem ich mich wohl fühle und das ich freiwillig nicht verlassen würde.
Wäre ich der Typ der die Nationalhymne nicht nur mitsingt sondern dem das auch wichtig ist, dann würde "Deutschland über Alles" für mich bedeuten, dass das hier meine Heimat ist mit der in dieser Hinsicht kein noch so schönes "Urlaubsland" konkurrieren kann.
Ich kann mich hier auch zu Hause fühlen ohne jedes Bedürfnis darauf eine Hymne zu singen, aber das bedeutet doch nicht, dass für so manch anderen nicht wichtig und ein gutes Gefühl ist.
Und da Menschen extrem unterschiedlich daherkommen behaupte ich mal, dass bei 500 Leuten die "Deutschland über alles" singen auch nahezu 500 völlig verschiedene Gedanken durch den Kopf gehen, fast jeder damit etwas anderes assoziiert und es langsam mal gut sein muss damit zu argumentieren, dass vor fast 80 Jahren u.A. Gefühle wie Heimatliebe und Zusammengehörigkeit massiv missbraucht wurden.
Grade auch vor dem Hintergrund, dass Nationalhymnen international betrachtet generell nicht unbedingt dafür bekannt sind von Frieden auf Erden, Blümchen und Bonbons zu handeln.
Fedaykin schrieb am 13.05.2019:Eigentlich will niemand an der Hymne rumdoktern ausser ein linker der Aufmerksamkeit haben will.
Das habe ich etwas anders wahrgenommen.
Sobald die erste Freude über die Wiedervereinigung ausgefreut war hab ich ziemlich oft Leute darüber diskutieren hören, dass "Einigkeit und Recht und Freiheit" jetzt ja erreicht sei und es deswegen Zeit für eine neue, gemeinsame Nationalhymne wäre.
Nur wäre von den Leuten damals scheinbar ein signifikanter Teil clever genug zu sehen, dass die Arbeit mit dem Mauerfall nicht vorbei war, sondern erst anfing und es doch irgendwie wichtigere Dinge zu tun gab als eine neue Nationalhymne zu basteln und sich unvermeidbar darüber zu zoffen wie die nu sein soll.
:)Soll heißen: Wundert mich wenig, dass das Thema hier und da mal wieder auf den Tisch kommt.
Aber auch wenn ich das eine oder andere Argument für eine neue Nationalhymne durchaus nachvollziehbar finde sehe ich in dem Vorhaben am Ende vom Lied (oder ehe es auch nur angefangen hat) in aller erster Linie massenweise Zündstoff, weswegen es meiner Ansicht nach die sinnvollste und pragmatischste Lösung ist die Nationalhymne zu lassen wie sie ist und hinzunehmen, dass sie eben eher historisch ist als das sie mit dem Zeitgeist gehen könnte (dann wäre es mit EINER Neuen nämlich nicht getan, viel mehr ginge die Debatte in unregelmäßigen Abständen immer wieder neu los.
Allerdings ist diese Einstellung für mich möglicherweise auch deswegen so einfach, weil ich persönlich keine Nationalhymne brauche, sondern nur aus dem Fenster gucken muss um mich "zu Hause" zu fühlen.
Ernsthaft interessieren würde mich aber durchaus ob die Leute, die die Erneuerung der Nationalhymne für sinnvoll oder gar notwendig halten wirklich davon ausgehen, dass man so etwas einfach mal eben erneuern kann ohne dass dabei Konflikte entstehen, die man sich sparen könnte, wenn man Hymne einfach mal Hymne sein lässt.