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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

82 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vergewaltigung, Schwangerschaft, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

22.02.2018 um 17:56
@Ursprung
ohje, da habe ich mich aber verlesen! danke für den hinweis.

@martialis
ich glaub, du hast meine frage echt griffiger verstanden, als sie gemeint war; wundert mich aber auch nicht, wenn ich mir anguck, wie hier aufgrund von nichtigkeiten manchmal die fetzen fliegen. ich spreche dir deine meinung nicht ab und hab dich nicht angeschrieben, um dir was aufzudrücken. es ging mir nur drum, das anzumerken.
allerdings war meine anmerkung auch noch falsch, wie @Ursprung bereits angemerkt hat :-/


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

22.02.2018 um 19:34
Das kann niemand außer ihr selbst entscheiden. Ist ihr Körper und ihr Leben.
Vermutlich würde ich aber in dieser Situation abtreiben, bzw. meiner Freundin dazu raten, wenn sie unschlüssig wäre. Ist aber keine leichte Frage.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

24.02.2018 um 12:00
Neun Monate das Kind eines Vergewaltigers austragen? Muss die menschliche Psyche auch erstmal mitmachen! Und zur Adoption freigeben sagt sich immer so leicht.

Aber leider muss ich immer wieder beobachten, wie in solchen Fällen den meisten Leuten das Leiden der Mutter auf deutsch gesagt scheißegal ist - hauptsache, das spätere Kind wird auf Teufel komm raus geboren.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

24.02.2018 um 16:12
Wenn die Frau denn Zweifel hat, eine Abtreibung vorzunehmen, ist dies vermutlich ein Zeichen. Mit dem Zweifel und der Aktion einer Abtreibung zu leben, ist auch nicht leicht und nicht umkehrbar. Wenn also tatsächlich Zweifel bestehen, würde ich raten (neben der offiziellen Beratung), das Kind zu bekommen und dann weiter zu sehen, zur Adoption freigeben, usw. Davon abgesehen, kann das Kind nichts dafür.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

18.04.2018 um 08:26
Adoption ist sicher nicht pauschal die einfachere Variante wie das Abtreiben. Das Kind lebt noch, wird irgendwann einmal seine Wurzeln hinterfragen und zu einem eigenständigen Erwachsenen heranwachsen.

Auch vielerlei Studien weisen drauf hin, dass die biologischen Eltern ein Kind viel besser erziehen können wie die Adoptiveltern und es bei letzteren viel eher zu Bindungsproblemen und Zugehörigkeitszweifeln seitens des Kindes kommt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2928481/


Adoption ist zum Teil einfach die feigere/unaufgeklärtere Variante, weil diese ebenfalls oder sogar weitaus mehr Probleme für beide (Mutter und Kind) mit sich ziehen kann wie die Abtreibung. Doppeltes Leid bleibt doppeltes Leid. Natürlich hängt das alles dann wieder vom Einzelfall ab.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

18.04.2018 um 17:09
Ich tendiere zur Adoptionsfreigabe.
Jeder Mensch (auch ungeboren) hat ein Recht zu leben.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

18.04.2018 um 17:51
Zitat von LangolierLangolier schrieb:Jeder Mensch (auch ungeboren) hat ein Recht zu leben.
Sagt wer? Die Bibel? Ab wann ist es ein Mensch? Warum hat das Embryo eines Tieres dann kein Recht zu leben? Welche Form von Mord ist es dann, wenn ich ein schwangeres Tier töte? Wie kann jemand dann Fleischkonsum moralisch vereinbaren?


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

19.04.2018 um 19:34
Ist meine Meinung.
Hat mit Bibel oder Fleischkonsum nichts zu tun.
Ich hatte einen Fall in meiner entfernteren Bekanntschaft wo das Kind geboren wurde
und die Mutter mit Ihrer heute 4 jährigen Tochter sehr glücklich ist.
Natürlich ist es jeder Frau vorbehalten selbst zu entscheiden soweit es die
Gesetzeslage erlaubt.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

19.04.2018 um 20:59
Ich habe auch nicht vor, diese dir wegzunehmen - sondern sie nur zu hinterfragen. Meinem Grundsatz nach sollten Meinungen aufgrund von Argumenten und nicht dogmatischen Grundsätzen gebildet werden.

(Das bezieht sich jetzt natürlich keinesfalls darauf, was du persönlich in deiner konkreten Lebenssituation machen würdest. Ich will das Thema lediglich abstrakt diskutieren und niemandem vorschreiben, wie er im Einzelfall zu entscheiden hat.)


Klar hat die Diskussion "Recht auf Leben" sehr wohl etwas mit Fleischkonsum bzw. genauer gesagt mit dem Töten von Tieren zu tun, weil man sich dann mit der Frage konfrontieren muss, ab wann dieses Recht als gegeben zu erachten ist und wann nicht bzw. warum dieses nur für den Menschen zutreffen sollte, obwohl es noch eine Vielzahl an anderen Lebewesen gibt.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

20.04.2018 um 22:32
Zitat von symbioticsymbiotic schrieb:Auch vielerlei Studien weisen drauf hin, dass die biologischen Eltern ein Kind viel besser erziehen können wie die Adoptiveltern und es bei letzteren viel eher zu Bindungsproblemen und Zugehörigkeitszweifeln seitens des Kindes kommt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2928481/
Das ist eine falsche Aussage zu der Studie, denn da geht es um Pflegekinder und wie sie den Kontakt oder keinen Kontakt zu den Eltern verkraften, nicht um Adoptivkinder.
Außerdem ist die Schlussfolgerung falsch, denn da steht gleich anfangs, dass der Kontakt zu den Eltern auch zu größeren psychischen Problemen führen kann. Es kommt darauf an, wie sich der Kontakt gestaltet.

Pflegekinder sind aber in einer grundsätzlich ganz anderen Situation, da sie eigentlich irgendwann zu den Eltern zurückkehren sollen und der ungewisse Status, die krisenhafte Familiensituation die zur Pflegschaft führte und dem entsprechende psychische Vorbelastungen ganz andere sind, als die von Adoptivkindern.

Adoptivkinder werden zwar inzwischen möglichst von Anfang an über die leiblichen Eltern aufgeklärt und es wird empfohlen, dass der Kontakt aufrecht erhalten wird (z.B. Treffen einmal im Jahr), aber die Adoption kann nicht rückgängig gemacht werden, es werden stabile Bindungen zu den Adoptiveltern aufgebaut und erhalten.
Zitat von symbioticsymbiotic schrieb:Adoption ist zum Teil einfach die feigere/unaufgeklärtere Variante, weil diese ebenfalls oder sogar weitaus mehr Probleme für beide (Mutter und Kind) mit sich ziehen kann wie die Abtreibung. Doppeltes Leid bleibt doppeltes Leid. Natürlich hängt das alles dann wieder vom Einzelfall ab.
Das ist darum eine vollkommen falsche Schlussfolgerung.
"Feige" ist die Freigabe zur Adoption ganz sicher nicht, und eine Abreibung nicht umgekehrt "mutiger". "Unaufgeklärt" wäre jede Entscheidung, die unbedacht und ohne Beratung getroffen wird, was bei dem heutigen Stand der Beratungspflicht sehr unwahrscheinlich ist.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

20.04.2018 um 23:08
Okay, in diesem Sinne widerrufe ich folgende Aussagen bzw. gebe bei:

  • Verweis auf die Studie als Beleg für diese Annahme
  • Feige und unaufgeklärt sind in diesem Zusammenhang unpassendes Vokabular



Über die Vorzüge bzw. die Ausprägung dieser bei biologischen Eltern lässt sich debattieren. Ich kann mich noch an ein Video von Jordan Peterson erinnern, bei welchem er eindrücklich darauf eingeht, dass biologische Eltern stark bevorteilt sind bei der Kindererziehung. Sofern ich dieses finde, werde ich es natürlich umgehend teilen.


Ungeachtet dessen spricht die Datenlage dafür, dass Adoptivkinder viel auffälliger und schwieriger sind - die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig. Gefunden hätte ich dazu beispielsweise folgendes:

https://ifstudies.org/blog/the-paradox-of-adoption


Für die Enthusiastischen, habe es selbst auch nur kurz überflogen: http://digitalcommons.liberty.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1307&context=honors (Archiv-Version vom 18.01.2018)
Despite the fact that adopted children
seem to be at an increased risk for more behavioral and adjustment problems they are
similar to biological children and need to be treated as such.



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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

20.04.2018 um 23:32
@symbiotic
Bis vor kurzem ging man davon aus, dass es für adoptierte Kinder besser sei, erst spät von der Adoption zu erfahren. Das hat sich als Fehler herausgestellt, da dann die Eröffnung der Wahrheit auch einen extremen Vertrauensverlust verursachte.
Darum geht man jetzt anders damit um und vermutlich wird den Kindern damit einiges erspart.

In der Studie, die Du jetzt verlinkt hast, ist nicht unterschieden worden nach Adoptionsalter... es ist ein sehr großer Unterschied, ob ein Kind gleich nach der Geburt adoptiert wird (was hier als Alternative zur Abtreibung diskutiert wird), oder erst mit ein oder zwei Jahren, oder sogar später.

Außerdem wird angesprochen, dass die Erwartungen der überdurchschnittlich gut verdienenden und gebildeten Eltern gegenüber einem Kind mit genetisch limitierten Möglichkeiten besondere Probleme verursachen können.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Eltern gegenüber einem adoptierten Kind, dem sie besondere Aufmerksamkeit widmen, besonders hohe Anforderungen stellen und darum das Kind auch noch schneller frustriert ist, weil es die Anforderungen nicht erfüllen kann.
Das wäre aber eher ein Problem der Auswahl, Information und Betreuung der Adoptiveltern, die vermutlich gerade wenn es sich um gebildete Paare handelt, leider als nicht so wichtig erachtet wird.
Daber wäre es gerade für solche Paare wichtig, ihre Erwartungen im Zaum zu halten... nicht nur gegenüber Adoptivkindern.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

21.04.2018 um 07:16
@FF
Gibt es Studien, die diese Annahmen überprüft und bestätigt haben? Es spricht natürlich sehr, sehr viel dafür, dass eine frühe Adoption herausragend wichtig für eine stabile Bindung zwischen Eltern und Kind ist. In jedem Fall spielen die ersten Monate und Jahre eine unglaublich basale Rolle, nach drei bis fünf Jahren sind erziehungstechnisch auch schon die wichtigsten Weichen gestellt.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

21.04.2018 um 07:28
@symbiotic
Es wird in der Studie, die Du verlinkt hast, angesprochen:
Children who do not develop a stable and secure bond during early childhood, or have the bond disrupted, are subject to both short-term distress reactions and longer-term abnormalities in their feelings and behavior toward other people.
(...)
Some adopted children experienced neglect, abuse, or other stressful events prior to their adoption. According to traumatic stress theory, the likelihood of long-term emotional scars depends on the intensity and duration of the stress. Severe or prolonged early stress can have long-lasting effects on a child’s development, effects that a supportive adoptive family may only partly ameliorate.
https://ifstudies.org/blog/the-paradox-of-adoption
Ganz sicher gibt es auch Studien speziell zum Thema Adoptionszeitpunkt.
Darum wird ja darauf gedrungen, das Kind wenn, dann möglichst früh abzugeben.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

21.04.2018 um 18:23
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 20.02.2018:Kein Thema – der Mutter wurde menschenunwürdiges angetan, aber bitte deshalb kein unschuldiges Leben auslöschen.
Und muss deshalb eine Schwangerschaft, die sie nicht wollte, die ihr sogar quasi aufgezwungen wurde, neun Monate lang austragen?


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

21.04.2018 um 22:38
Ich bin auch der Ansicht, dass Abtreibung kein Mord ist.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

22.04.2018 um 13:15
Ich habe mir den Thread nicht weiter durchgelesen, bin aber klar für Abtreibung.

Ein Trauma braucht einen Abschluss um bearbeitet und verarbeitet werden zu können.

Außerdem ist es, ab von dem traumatischen Erlebnis, für das Kind nichts...
Die rosa Wunschvorstellung, man bringt das Kind auf die Welt, gibt es zur Adoption frei und es bekommt sofort eine Familie, gibt es in Deutschland nicht...


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

23.04.2018 um 13:04
Zitat von UrsprungUrsprung schrieb am 20.02.2018:Zu was würdet ihr raten und warum?
Wie hier schon oft kam.. zu einer Beratungsstelle zu gehen.
Sie sollte sich nicht daran orientieren, wie ich es halten würde.

Sie darf und sollte ihre Entscheidung nicht von Anderen abhängig machen.

Doch wenn sie sich nicht entscheiden kann, ob Abtreibung oder Adoption, könnte sie es später bereuen, wenn sie abtreiben würde.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

23.04.2018 um 19:52
@borabora

Sie könnte es später ebenso bereuen, das Kind bekommen zu haben.

Die Lebensumstände sind auch wichtig. Eine Frau die Single ist, kann diese Entscheidung eventuell ganz für sich fällen. Doch sobald ein Partner oder Mann ins Spiel kommt, wird es komplizierter ihm zu erklären, das Kind eines Vergewaltigers austragen zu wollen. Was passiert, wenn der Partner strikt dagegen ist und die Beziehung in Frage stellt? Es klingt logisch und richtig, nur ist eine Entscheidung ganz unabhängig von Anderen schwer möglich, wenn auch eine Lebensgemeinschaft, eine Ausbildung oder die Finanzen eine Rolle spielen.


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Abtreibung oder Adoptionsfreigabe?

23.04.2018 um 20:45
Zitat von UrsprungUrsprung schrieb:Sie könnte es später ebenso bereuen, das Kind bekommen zu haben.
So ist es, ich denke, es gibt keine "richtige" Entscheidung, wo man das Für und Wider
ob Austragen oder Adoption optimal abwägen kann, falls das überhaupt möglich ist.


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