Glaubt ihr auch, dass Vergewaltigungen "manchmal" in Ordnung sind?

@Vogelscheuche
Die Fähigkeit zur Willensbildung :D

@cassiopeia88
Wir sind ein Team, du machst Argumente und kch mache das wichtige deutlich :D

Vogelscheuche schrieb:Mit Einschränkung der Bildung meinst du also auch, dass die Person weniger kluge dinge sagt

Nein. Diese Bedeutung des Wortes "Bildung" ist nicht gemeint.

cassiopeia88 schrieb:Ab 2,0 Promille zählt man ja auch als vermindert schuldunfähig

Der Gesetzgeber hat ja einen Grund gesehen, warum es diese Einschränkung gibt. Handlungen in einem solchen Zustand sind eben nur bedingt zurechenbar.
Schuld ist ein Aspekt dieser Überlegungen, die Zurechenbarkeit einer Willenserklärung ein anderer. Der Grund ist jedesmal der selbe.

@cassiopeia88
Schau Dir mal § 105 Abs. 2 BGB an. Hackedicht einen Vertrag schließen funktioniert auch nicht.

@kleinundgrün
Trotzdem schuldfähig! :D

@kleinundgrün
Ist Geschlechtsverkehr überhaupt ein rechtsgeschäft?

@Holzhoden kennst du die Antwort? :D

Ich finde Vergewaltigungen einfach krank, das sind keine Männer, nur widerwärtige Kreaturen

@kleinundgrün
Ja, allerdings kann der Verkäufer auch schlecht pusten lassen. Was ist also wenn jemand in seinem besoffenen Kopf durchaus überzeugend einen Vertrag abschliesst und dann am nächsten Tag diesen widerrufen will? Schliesslich hatte er ja den Anschein seinen Willen klar zu äussern, hat dann der Verkäufer schuld?


Gibt ja Menschen die strunzbesoffen noch geradeaus gehen...

cassiopeia88 schrieb:Was ist also wenn jemand in seinem besoffenen Kopf durchaus überzeugend einen Vertrag abschliesst und dann am nächsten Tag diesen widerrufen will?

Der muss gar nicht widerrufen werden. Wenn man nicht geschäftsfähig ist, sind Verträge nichtig.
Das ist dann in der Tat Pech des Verkäufers.

Ist Sex überhaupt ein rechtsgeschäft

@Vogelscheuche
Es geht hier um die Gültigkeit von Willenserklärungen. das o.g. beispiel dient der Illustration, wann und warum auch ein "Ja, ich will" keine Zustimmung bedeuten kann.
Das ist genau das Problem, das Dich seit Tagen beschäftigt. Jemand sagt "ja" aber es ist trotzdem keine Zustimmung. Eben weil er nicht in der Lage war, diese Äußerung zu durchdenken. Sie war eher ein Reflex als eine wirklich Erklärung, was er denn möchte.

@kleinundgrün
Hab mal ein bischen recherchiert und so wie es aussieht reicht eine “normale“ Trunkenheit i.d.R. nicht aus um keine gültige Willenserklärung abzugeben.


http://www.123recht.net/Bier-in-Kneipe-kaufen-(BGB-105)-__f229853.html
https://www.jurion.de/urteile/bgh/1972-06-05/ii-zr-119_70

McMurdo schrieb:Hab mal ein bischen recherchiert und so wie es aussieht reicht eine “normale“ Trunkenheit i.d.R. nicht aus um keine gültige Willenserklärung abzugeben.

Habe ich auch nie behauptet. Mein Begriff war "hackedicht" - was zugegeben kein formal juristischer Begriff ist - aber ich denke, das wäre hier auch etwas übertrieben.

Der Punkt ist nur der, dass man zwar sich irgendwie äußern kann, dass eine solche Äußerung aber nicht zwingend auch "gültig" sein muss. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum etwas, das formal wie eine Zustimmung aus sieht, keine ist. Einfach weil dem Zustimmenden die Fähigkeit fehlt, überhaupt zustimmen zu können.
Eine Zustimmung beinhaltet nämlich immer, dass sie die Folge eines Nachdenkens ist. Aber Nachdenken kann man nur, wenn man dazu in der Lage ist. Wenn die höheren Hirnfunktionen (zeitweilig) hinüber sind, kann ich nicht zustimmen.

@kleinundgrün
Dafür musst du dann ja aber schon fast im Koma sein :)

wenn man den Begriff Vergewaltigung mal etwas weiter fasst, da hätte
ich mal ein selbst erlebtes Beispiel wo mich eure Meinung interessiert.

meine Ex-Freundin liebte es mir weh zu tun wenn wir beieinander lagen,
indem sie mich Biss, so dass ich eine Weile ziemlich viele blaue Flecke
hatte auf der Haut meines Oberkörpers. sie lachte immer darüber wie ich
mich darüber aufregte und irgendwie lachte ich dann auch mit.
aber ich wollte dass dann irgendwann nicht mehr, sondern nur noch
in Frieden neben ihr liegen.
also hab ich sie gebeten dass nicht mehr zu tun, sie meinte dann OK
ich tue es nicht wieder. kurz darauf tat sie mir aber doch wieder Ge-
walt an..

war das vielleicht Ok, weil wir zusammen darüber lachten?

weil ich dann verärgert war hatte ich die fixe Idee ihr auch weh zu
tun als Retourkutsche. als sie mich dann das nächste mal küssen
wollte hab ich ihr auf die Lippe gebissen.
in diesem Moment empfand ich das als fair..

in den letzten Monaten hatte ich das Gefühl dass mir viele verwerfen
(würden), dass ich mich da gerächt habe und das weil wir Spaß hatten
dabei ihre Vergewaltigung Ok war auch nach ausdrücklichem Wunsch
es nicht mehr zu tun..

und dreht das mal rum und stellt euch vor der der die Bisse verteilte
war der Mann und die Frau verbot ihm das nochmal zu tun und sie
machte es doch nochmal..

wird da auch mit verschiedenem Maß gemessen?

mein Vorurteil ist, dass man es einerseits als 'Necken' ansieht wenn
die Frau das macht, aber wenn der Mann das tut dann sieht man den
schon fast als Sadist an, weil er Freude hat ihr immer wieder weh zu
tun..

@RayWonders
Wahrscheinlich wird es keine Vergewaltigung sein aber eine Körperverletzung in jedem Fall.

Wer glaubt, das Vergewaltigungen in Ordnung seien, ist einfach krank

Katori schrieb am 29.11.2016:da sie sich dem Mann gegenüber vlt nicht traut zu sagen, das sie eigentlich keinen Beischlaf wünscht

Dann kann man dem Mann aber auch keine Vergewaltigung vorwerfen, er kann ja nicht Gedanken lesen. Und wenn er selbst bspw. angeheitert ist, fällt es ihm sicher zunehmend schwer, subtile, nonverbale Signale wahrzunehmen.

@KFB
Es gilt als Grundsatz folgendes:
Frau betrunken=frau unschuldig
Mann betrunken=mann schuldig.