Arbeitet ihr gerne?

@Kc

Aber denkst du nicht, dass Arbeit an sich, als Tätigkeit, auch einen Wert hat?

Hobbies haben einen Wert, wer sein Hobby als Arbeit hat und immer noch mag, der hat Glück, alles andere ist nur Lebenserwerb.

Wenn man es zu etwas gebracht hat gibts auch oft Momente wo man gerne arbeiten geht, bzw es nicht missen möchte.

Aber natürlich, aufstehen um 6:30 tut niemand gerne, da würde ich gerne mal mit anderen Leuten tauschen.

Aber deren Kontostand gefällt mir dann nicht.

Ich glaube in ca. 100 Jahren werden die Menschen garnicht glauben können, dass einst Menschen 8 Stunden (TÄGLICH) arbeiten MUSSTEN. Ich meine, wenn man bedenkt, dass man nur einmal lebt und man 8 Stunden arbeit + ca. 8 Stunden Schlaf nur noch 8 Stunden freizeit hat, dann werden die Menschen in der Zukunft echt froh sein, dass sie in der Zukunft leben und 16 Stunden Freizeit haben (vll. gibts ja dann noch so Schlafpillen, wo man garnicht mehr schlafen muss) also knapp 24 Stunden Freizeit haben..

Aber leider leben wir hier und jetzt und wenn man nicht reich ist, muss man eben arbeiten gehen, egal ob gerne oder nicht.

Ja, ich arbeite gerne. Ich mag das einfach hart zu arbeiten und mich zu verausgaben, egal ob handwerklich, oder geistig. Aber vorallem handwerklich.
Ich mag das einfach, kräftig rumzuwuseln und was zu reißen.

Wenn ich längere Zeit, (wie aktuell) keine solche Arbeit habe, fühle ich mich schon kränklich. Es fehlt einfach. Zur Zeit fahre ich zumeist beruflich nur Auto, was auch anstrengend ist, aber man macht sich nicht kaputt.

Und dieses kaputt machen (im positivem Sinne), fehlt mir.

Manchmal find ich's echt Wahnsinn, wie lange manche Leute arbeiten. Ich meine, die gehen um 7 Uhr zur Arbeit und kommen gegen Abend zurück. Die gehen also raus wenn's dunkel ist und kommen heim wenn's dunkel ist (im Winter zumindest). Ich mein, das ist ja der helle Wahnsinn:

Mag sein, dass die dann 5, 6 Tausend im Monat machen, aber wo bleibt da das religiöse, soziale und kulturelle Leben?

Dann doch lieber Computerprogramme und Roboter, die das übernehmen.

@Funkystreet

heutzutage arbeitet man in vielen Branchen mehr als 10 Stunden, ohne dabei 5,6 Tausend im Monat zu machen, sondern für einen Hungerlohn.

Das ist natürlich blöd, da ich selbst sehe, wie sich die Arbeitswelt in dieses Extrem gewandelt hat.

Aber:

Funkystreet schrieb:aber wo bleibt da das religiöse, soziale und kulturelle Leben?

das hat man dann trotzdem. Mit Geld mehr, als ohne. Was soll mann denn sonst den ganzen lieben langen Tag machen, außer rumzugammeln?

Nenenenene. Ganz falsch.

Alano schrieb:das hat man dann trotzdem. Mit Geld mehr, als ohne. Was soll mann denn sonst den ganzen lieben langen Tag machen, außer rumzugammeln?

Freunde, sich fortbilden, kein Plan, von mir aus strick was xD Oder verfolge dein religiöses, kulturelles und soziales Leben. Das kann man mit 10 Stunden Arbeitszeit kaum, will man nicht mehr.

Du hingegen gammelst rum.

Funkystreet schrieb:Manchmal find ich's echt Wahnsinn, wie lange manche Leute arbeiten. Ich meine, die gehen um 7 Uhr zur Arbeit und kommen gegen Abend zurück. Die gehen also raus wenn's dunkel ist und kommen heim wenn's dunkel ist (im Winter zumindest). Ich mein, das ist ja der helle Wahnsinn:

Also das wird wohl auf die meisten Menschen zutreffen im Winter.

Wann wird es denn hell und wann dunkel? Um halb fünf ist es da schon finster.

Also ich würde gerne arbeiten, kann aber nicht. Ich werde so fertig gemacht, bis ich nicht mehr kann, ich habe bestimmt schon über 700 Bewerbungen geschrieben für alles mögliche und bekomme nie irgendwo irgendetwas. Ich finde das auch total gemein und fies mir gegenüber von der Gesellschaft. Mittlerweilen fehlt mir auch völlig die Motivation und die Kraft irgendetwas zu tun.
Ich glaube mich muss mal jemand einladen zu einer Arbeit um zu zeigen dass es doch nicht so Scheisse ist, wie mir weiss gemacht werden will, sonst geht überhaupt nichts mehr.

Ich glaube ich entwickle langsam eine Arbeitsphobie durch traumatische Erlebnisse während der Bewerbungszeit.

die meisten sind froh, wenn sie irgendwann mal auf die 60 zugehen und machen Dienst nach Vorschrift. Was nicht heißt, dass es auch Leute gibt, die gerne arbeiten.

@Wolkenleserin
kannst Du das mal genauer erläutern? Vielleicht kann ich einen Tip geben.

@Allesforscher

Ich mag einfach nicht mehr, da ich das Gefühl habe, dass es ja doch nichts bringt, wenn ich eine Bewerbung schreibe, ich werde ja doch immer nur ignoriert. Oder wenn ich ein Vorstellungsgespräch habe abgelehnt als Mitarbeitende. Und ich habe auch mittelstenweilen extrem genug davon, kann ich dir nur sagen. Mein Problem ist, dass ich dadurch den Anschluss an die Gesellschaft verliere habe und überhaupt nicht mehr weiter komme! Aber ich habe auch das Asperger-Syndrom, etwas was mir die Arbeitsfindung erschwert.

@Wolkenleserin
und wie ist es in der Schweiz, mit dem Amt ? Hast Du jemanden, der dich finanziell unterstützt?

@Allesforscher

Ja

@Wolkenleserin
dann kannst Du froh sein.

Ich hasse meinen Beruf und arbeite nur Ganztags, weil ich auf ein Ziel hinarbeite und spare.

Ja, wenn mir der Job gefällt.

Nein, wenn die Arbeitszeiten, der Lohn, die Kollegen, gar die Tätigkeit allgemein nicht gefällt.

Für andere arbeite ich nicht gerne.

Mir macht dafür die Arbeit an mir selbst, also die an meinem Wissen, meiner Persönlichkeitsfindung, meinen Fähigkeiten usw. umso mehr Spaß.

Es gibt definitiv verschiedene Meinungen und Überzeugungen in diesem Bezug. Wo andere verantwortungsbewusst ihr Geld hart erarbeiten, sorgen andere veratnwortungsbewusst für ihre gesamtheitliche Gesundheit und Freiheit, welche sie unabhängiger ausleben möchten.
Zwischen diesen Meinungsverschiedenheiten besteht ein grosses Spannungsgebiet. Vorurteile, Bewertungen, Schubladendenken, Glaubenskämpfe....
Von einem neutraleren Standpunkt aus gesehen, kann man den Arbeitsmarkt, die sozialen Verhältnisse und genau solche Thematiken in Foren betrachten. Ohne sich einer Meinung angeschlossen zu haben und diese zu verteidigen, ist im Gesamtbild zu erkennen, dass richtig und falsch eine rein relative, individuelle Sichtweise ist. Diese wiederum ist geprägt durch die Erziehung, die Aufnahme von medialen Informationen und dem Bekanntenkreis, woraus sich ein Ziel und Vorbild entwickelt, an das man hinarbeiten möchte. So entstehen individuelle Meinungen und Überzeugungen, die sich in jedem Menschen in gewisser Weise unterscheiden müssen, da nicht im gleichen Umfeld aufwächst, sich also individuell entwickelt......
Bisher habe ich nie gerne gearbeitet. Immer war da ein Gefühl von Gefangenschaft, wenn draussen die Natur nach mir ruft oder Interessen und Talente zurückgewiesen werden mussten. Hauptsächlich mag dieses Gefühl auch daher kommen, früh gesellschaftliche Normen hinterfragt zu haben, da mir auffiel, wieviel Menschen ungesund, krank, unzufrieden und gewalttätig sind.
Ich sehe in der Zeit, die während des Nicht-Arbeitens zur Verfügung steht, bedeutungsvolle Zeit, die man für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, Familie, Interessen, Begabungen, Natur und Gesundheit investieren kann.
Die Norm der Gesellschaft legt aber noch fest, dass ohne diesen geleisteten Dienst, keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, die zb Arbeitslosengeld überschreiten. Von beiden Seiten betrachtet, muss man auf gewisse Dinge verzichten:
Keine Arbeit, kein Geld, ohne Geld, starke Einschränkung materieller Bedürfnisse...
Mit Arbeit, kaum Zeit für sich selbst, oft gelebte Monotie, Systemabhängigkeit...

Was ist für einen Menschen wirklich wichtig?
Sollte man auch arbeiten, wenn man es nicht will, kein Spass macht?

Für mich sollte Arbeit etwas sein, wo ich mich zumindest etwas wohl fühlen kann, wo ich zumindest morgens nicht klagen muss, wieder dort rackern zu müssen. Sonst ist es Qual, Selbstkasteiung..

Die Wirtschaft hat viel hervorgebracht. Neben allen schönen und tollen Dingen, gibt es auch Manipulation und Ausbeutung, selbst Arbeit wird oft ausbeuterisch genutzt. Die Frage ist, was ist einem wirklich wichtig...

Niemand MUSS arbeiten. Meinetwegen braucht das keiner zu tun.

Jeder muss für sich entscheiden, was er/sie unter "Arbeit" versteht.

Arbeit kann eine Menge mehr sein als "Geld verdienen". Selbstverwirklichung, Kreativität, soziale Kontakte, Hilfe für andere... Die Motive sind so vielschichtig wie die Jobs.

Bis Anfang 2011 war ich im Management eines internationalen Wissenschaftsverlages tätig. Ich hatte zwar den "Glücksfall", dass ich von zu Hause aus arbeiten konnte, aber ich war von dort dank Internet global vernetzt und arbeitete mit Wissenschaftlern als Autoren oder Herausgeber, mit Abonnenten und Bibliotheken, mit Datenbanken und Dienstleistern für Produktion und Vertrieb von Zeitschriften aus allen Ländern zusammen. Darüber hinaus war ich natürlich auch viel auf Achse.

Ich vermissse das heute schon manchmal. Da ich wenig Aussicht auf einen brauchbaren Job hatte, suchte ich mir etwas: Hier mal einem kleinen Handwerksmeister die Buchhaltung machen, dort mal für einen Verein Texte für eine Website, mal einen Artikel für ein Anzeigenblättchen. Das ist dann zwar keine Arbeit, die Geld bringt, aber Kontakte und eine gewisse Befriedigung.

Inzwischen arbeite ich in Teilzeit als Betreuer in einer psychiatrischen Arbeit und ehrenamtlich, mehr als Vollzeit, in der Flüchtlingshilfe. Hin und wieder texte ich auch noch für die Agentur meiner Frau - und dann sind da noch Haus und Garten, Ehe und Familie, Haustiere und Kinder. Das reicht, um abends um zehn todmüde ins Bett zu fallen.