Findet ihr die GEMA berechtigt?

@emz
Ist ja schlussendlich auch der Verlust für die Komponisten, welche oftmals auch die Künstler selbst sind. Deine Argumentation ist nicht weit gedacht.

Was verkauft sich besser? Ein Produkt das beworben wird, oder eines, von dem man nur hört, wenn man Geld bezahlt?
Ersteres natürlich. Und Youtube ist erst noch eine GRATIS-Werbeannonce.

@illik
Ein Urheber, der kein Geld für die Wiedergabe bekommen soll, kann schlecht auch noch einen Verlust einfahren. Und was machst du mit den Werken, wo Komponist und Musiker nicht identisch sind? Also den ganzen Coverversionen?

Bevor wir jetzt nur auf youtube abstellen, das ist nur ein Segment auf dem Musikmarkt.

@emz

So wie es nunmal in den meisten Staaten gehandhabt wird. Wird eine Komposition geklaut geht es vor Gericht oder man einigt sich hinter verschlossenen Türen.
Wenn Künstler Cover machen, bekommt der Erfinder davon ja einen gewissen anteil. Sprichst du auf Covers und Liedmitschnitten auf privaten Clips an, dann hat der Komponist halt einfach Pech gehabt. Aber wer sich als wahrer Künstler versteht würde es als Lob und Anerkennung sehen.
Kunst darf man nicht zensieren. Was die GEMA macht ist in gewisser Hinsicht aber Zensur.

@illik

illik schrieb:Kunst darf man nicht zensieren. Was die GEMA macht ist in gewisser Hinsicht aber Zensur.

Wenn man mit Musik, die einem nicht gehört, Kohle macht und dafür bezahlen soll, dann ist das also Zensur. Eine Disco, die nicht bereit ist, für die Musikwiedergabe zu bezahlen, wenn die zugemacht wird, dann ist das auch Zensur?

Das nennt man geistigen Diebstahl.

Ich finde die GEMA zum kotzen ehrlichgesagt. Wenn die schon Theater machen, weil Kinder ein Weihnachtslied sing, dass ist schon eine Frechheit.

Zumal die Künstler ja teils in die GEMA reingezogen werden ohne dass die das wollen.

@Regenerate

Gibt es denn eine Verpflichtung, GEMA-Mitglied zu sein?

@Kc

Das weiss ich auch nicht, aber hab immer mal wo gelesen, dass es ein Verlustgeschäft für Musiker ist. Laut Wiki ist die Mitgliedschaft "notwendigerweise freiwillig".

Aber bei der Kritik der Mitglieder steht u.a dass Künstler die ihre eigenen Werke zum Download anbieten an die GEMA auch was abdrücken müssen.

Wikipedia: Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte#Aus Sicht der Mitglieder

- Auch Urheber, die Interpreten ihrer eigenen Werke sind, müssen – sofern sie selbst als Veranstalter auftreten – die Veranstaltungsgebühren an die GEMA abführen. Bei mehr als 80 % eigenem Repertoire können sie mit der „Nettoeinzelverrechnung“ (auch: Direktverrechnung) diese Beträge zurückerwarten – abzüglich einer Bearbeitungsgebühr. Dies allerdings nur, wenn sämtliche Urheber einer Veranstaltung erfasst sind, was zum Beispiel bei Festivals und für Vorgruppen nicht vorgesehen ist.
- Ein Urheber muss, wenn er seine eigene Musik auf seiner Website zum Herunterladen anbieten möchte, GEMA-Vergütungen bezahlen und hierfür einen Meldebogen ausfüllen, obwohl die Tantiemen später ohnehin an ihn zurückgeführt werden. Dies ist etwa bei den US-amerikanischen Urheberrechtsgesellschaften ASCAP und BMI anders.

@Regenerate

:note:

Niemals GEMA-Mitglied werden!

die gema sollte sterben und ewig in der hölle schmoren drecksverein :)

@Kc

Kc schrieb:Gibt es denn eine Verpflichtung, GEMA-Mitglied zu sein?

Nein, du musst als Urheber nicht der GEMA beitreten. Bekommst allerdings dann auch keine Tantiemen von der GEMA, wenn deine Werke aufgeführt werden. Du darfst dann deine Aufführungsrechte selbst eintreiben, also von einem Radiosender Geld verlangen, der deinen Song ausgestrahlt hat, was etwas schwierig ist nachzuhalten. Denn das UrhG (Urheberrechtsgesetz) gilt nach wie vor für alle Urheber, ob Mitglied oder nicht.

@Regenerate

Regenerate schrieb:... aber hab immer mal wo gelesen, dass es ein Verlustgeschäft für Musiker ist.

Wenn ein Musiker die Werke eines GEMA-Mitglieds aufführt, und dabei selbst der Veranstalter ist (also nicht, wenn ihn jemand für einen Auftritt gebucht hat) dann muss er tatsächlich GEMA bezahlen. Wenn der Komponist aber kein GEMA-Mitglied ist, dann zahlt er direkt an ihn.

Regenerate schrieb:Aber bei der Kritik der Mitglieder steht u.a dass Künstler die ihre eigenen Werke zum Download anbieten an die GEMA auch was abdrücken müssen.

und schreibst dann selbst

Regenerate schrieb:obwohl die Tantiemen später ohnehin an ihn zurückgeführt werden.

Das macht zwar Arbeit, aber ist das so tragisch, wenn sie die Kohle wieder zurück bekommen?

@Kc

Kc schrieb:Niemals GEMA-Mitglied werden!

Da würden dir aber Leute wie Ralf Siegel oder Udo Lindenberg heftigst widersprechen. Oder wovon meinst du, bezahlt Letzterer seine Suite im Atlantic?


Allgemein

Es gibt das UrhG (Urheberrechtsgesetz) Danach hat jeder, der eine Komposition geschaffen hat, perse das Recht, für die öffentliche Wiedergabe Geld zu verlangen. So ein UrhG hat, mit kleinen Abweichungen, praktisch jedes Land der Welt.

Damit die Komponisten ihre Rechte umfassend durchsetzen können, gibt es in allen Ländern der Welt Urheberrechtsgesellschaften. In Deutschland ist das die GEMA und die arbeitet mit den anderen Gesellschaften zusammen.

Es ist also ein Irrglaube zu denken, wenn es die GEMA nicht gäbe, könne man Musik kostenlos verwenden. Die Forderungen der Urheber bestünden trotzdem, nur wären sie von ihnen selbst nur schwer einzutreiben.

@emz

Du ich will Künstlern keineswegs eine finanzielle Anerkennung ihrer Leistungen vorenthalten.

Was mich stört, ist, dass sich die GEMA wie ein einflussreicher Mafia-Verein benimmt und selbst Kindergartenkindern das Singen von bestimmten Liedern verbieten will, weil der Kindergarten dafür kein Geld zahlen würde.

Das ist für mich eine Art von Extremkapitalismus, wo Leute agieren, die ihren Mitmenschen nicht das Schwarze unter`m Fingernagel gönnen, wenn die nicht dafür bezahlt haben.

@Kc

Kc schrieb:Was mich stört, ist, dass sich die GEMA wie ein einflussreicher Mafia-Verein benimmt und selbst Kindergartenkindern das Singen von bestimmten Liedern verbieten will, weil der Kindergarten dafür kein Geld zahlen würde.

Hast du zufällig irgendwo einen link zu der Kindergarten-Geschichte? Ich hatte die nur am Rande mitbekommen und bevor ich da jetzt was falsches dazu sage ... :D Danke

@emz

Das gung darum, daß 2011 alle Kitas von Der GEMA angeschrieben wurden, daß Lizenzgebühren für das Kopieren geschützrer Werke fällig sind und die entweder einem Pauschalbetrag für bestimmte Mengen an Kopien zahlen oder ebn das Kopieren von Einzelwerken dokumentieren und dann zahlen. Das war auch schin immer so, hat die Kitas aber nicht geschert. Es gind also um die Notenblätter, Lieder, die in Musikbüchen abgedruckt wurden. Diese Urheberrechte dafür werden aber von der VG Musikedition gewahrt, nicht von der GEMA. Die VG Musikedition hat das aber 2011 bezüglich der Vorschulischen Einrichtungen an die GEMA übertragen, deshalb die Briefee, den für Kitasd gab es im Gegensatz zu Schulen noch keine Rahmenvereinbarung.

BILD und ähnlich Blätter machten daraus, die GEMA wolle das Singen in Kindergärten verbieten.

Ist alles aber gegessen:

http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Streit-um-Gema-Gebuehren-in-Kindergaerten-beigelegt-id14702476.html

Doiie GEMA erkläert hier, worum es geht:

https://www.gema.de/presse/top-themen/kindergaerten.html (Archiv-Version vom 07.10.2014)

Kc schrieb:Das ist für mich eine Art von Extremkapitalismus, wo Leute agieren, die ihren Mitmenschen nicht das Schwarze unter`m Fingernagel gönnen, wenn die nicht dafür bezahlt haben.

Ja genau ! vUnd wax erdreisten sich Kitas überhaupt, Gebühren für die KIndererzihenz zu verlangen und Kindergärtnerinnen verlangen gar, bezahlt zu werden! Unerhört!!!

@Mittelscheitel
Irgendetwas war mir da doch noch ganz dunkel in Erinnerung, dass es gar nicht um GEMA-Gebühren ging sondern ums Verlagsrecht. Hätte ich aber nicht mehr auf die Reihe bekommen.
Super Beitrag übrigens.

@Mittelscheitel

Ich bin ganz klar der Meinung:

Es muss nicht überall für alles bezahlt werden. Irgendwo sollte es auch wichtigere Dinge geben, als Geld.

@Kc
Ja, Essen und ne warme Buzze zum Beispiel. Das mußßt Du aber auch kaufen oder moeten. Sowohl die Autoren von kInderliedern wie auch Erzieherinnen müssen das.

@Kc
Der Kinderbuchverlag lebt davon, dass er Noten verkauft. Wenn nun nur ein Exemplar gekauft wird und dieses gnadenlos kopiert wird, dann macht der keinen Umsatz und kann irgendwann seine Leute nicht mehr bezahlen. Soviel zu den "wichtigeren Dingen als Geld".

@emz

Wer sagt denn, dass alle das Kindergesangsbuch kaufen wollten?

Diese Annahme ist zweifelhaft. Würde mir jemand ein Auto schenken, würde ich es auch nehmen. Aber selbst eins kaufen nicht, weil ich nicht zwangsläufig eins brauche. Wieso soll dann dem Autohändler ein Geschäft durch die Lappen gehen?

Ist doch mit Musik und Filmen genauso, nicht jeder, der sich die Musik oder den Film unter Umständen ansieht, würde auch die betreffenden Werke später kaufen.
Wenn sie einem richtig gut gefallen und man alles haben will, dann ja.

@Kc

Kc schrieb:Wer sagt denn, dass alle das Kindergesangsbuch kaufen wollten?

Genau das ist ja das Problem, dass sie es zwar nicht kaufen aber dennoch haben wollten und es deshalb kopiert haben.

Deinen Beispielen mit dem geschenkten Auto und dem Film, den man sich später kauft, kann ich jetzt nicht folgen, da sehe ich keinen Bezug.