@pere_ubu pere_ubu schrieb:ich dachte bei musik gehts um die ohren :D
Geht es auch - und natürlich auch um den persönlichen Geschmack. Mir gefallen eben die meisten elektronischen Stücke nicht, weil sie nicht "leben". Die Sachen sind mir zu statisch und oft so produziert, daß sie mit Instrumenten live gar nicht reproduzierbar wären.
Da hat jeder eine andere Herangehensweise. Ich sehe und höre Musik am liebsten live, kaufe mir sehr viele Konzerte auf DVD, um zu hören, wie Stücke live umgesetzt werden.
Du wirst zugeben, daß ein Live-Konzert von Jean-Michel Jarre da eher fade ist. Ich finde Deine Sichtweise übrigens überraschend, weil wir offenbar etwa ein Jahrgang sein dürften und in meiner Jugend machten wir die Qualität einer Band eigentlich immer von ihrer Live-Qualität abhängig. Wer nur im Studio gut war, der sank sozusagen im "Rating" und wer live Stücke in veränderter Form präsentierte, so daß man auf mehrere Konzerte gehen konnte und immer eine Variation erlebte, war an der Spitze.
Es gab allerdings auch Ausnahmen, wie Allan Parsons Project, die damals ja nie live zu sehen waren, aber deren Produktionen derart gut waren, daß man das akzeptierte.
Ein jüngeres Beispiel: Ich finde nichts an Trance, House, Rave usw., während meine Frau viele dieser Sachen mag - vor allem gefiel ihr Faithless und sie wollte mich gerne dafür begeistern, was aber erst einmal zum Scheitern verurteilt war. Nun kennt sie mich ja ein wenig und daher kaufte sie eine Live-DVD von Faithless und siehe da: Alles war live gespielt und sogar gut.
@martialis Ich hatte nicht vor, Deinen Geschmack in irgendeiner Form anzugreifen. Wenn Du allerdings der Meinung bist, die Onkelz wären außergewöhnlich gute Musiker, Meister ihres Fachs, dann sehe ich das eben anders. Nur bedeutet das ja nicht, daß ihre Musik dadurch schlecht ist. Ich hatte eigentlich ausführlich genug geschrieben, daß die wenigsten bekannten Bands in die Kategorie fallen, obwohl die weltweiten (live) Top-Acts meist doch mindestens einen Virtuosen in ihren Reihen haben - zumindest in Rockbands.
Es gibt genügend gute Musik, die gar keinen Virtuosen erfordert. Da reicht es völlig aus, wenn man seinen Part exakt spielen kann.
Ich hatte lediglich herausstellen wollen, daß die Musiker, die tatsächlich den Maßstab an ihren Instrumenten setzen, im Regelfall mit der eigenen Musik nur begrenzten kommerziellen Erfolg haben.