@kopischke Nun wie gesagt - es passt absolut nicht zusammen, dass der türkische Geheimdienst hier in Deutschland Neonazis dabei unterstützen sollte, völlig normale Menschen mit türkischen Wurzeln zu ermorden.
Dafür gibt es keinen vernünftigen, denkbaren Grund. Wenn das jetzt bekannte Oppositionelle gewesen wären, die einen Umsturz geplant hätten, dann wäre das vll. denkbar.
Aber so eigentlich nicht.
Ich denke, man sollte nicht zu wilde Theorien spinnen.
Die Frage ,,Warum haben die ihre Morde denn gut geplant und durchgeführt, statt beliebig Ausländer zu töten?'' würde ich so beantworten: damit sie möglichst lange unentdeckt bleiben und arbeiten können und außerdem größere Wirkung erzielen.
Wenn sie einfach irgendwo bei Gelegenheit jemanden erschossen hätten, hätte das die Gefahr erhöht, von Zeugen gesehen zu werden, die Polizei wäre viel schneller auf ihre Spur gekommen. Kundschaftet man dagegen die Situation aus, plant man Ort und Zeit und Ablauf, dann ist die Gefahr der Entdeckung geringer.
Zudem, denke ich, ist die Wirkung dann größer, weil der Eindruck entsteht:,,Da tötet jemand mit großer Präzision Ausländer, er ist nicht fassbar! Was, wenn ich der nächste bin?''
Die identifizierte Gefahr hat weniger Schrecken, als die Gefahr, die undefinierbar im Dunkeln lauert.
Aus dem gleichen Grund auch fehlende Bekennerschreiben. Sie hätten zu leicht zur Identifizierung dienen können. Man kann das Papier analysieren, die verwendete Tinte aus dem Drucker oder die Handschrift, wenn handgeschrieben. Man kann DNA-Spuren in Form von Hautschuppen im Brief finden oder Speichel am Umschlag, auf dem Brief oder Umschlag können Fingerabdrücke sein, der Stempel der Post kann Hinweise geben...
Bekennerschreiben hätten die Gefahr einer Entdeckung erhöht.
Weiterhin: auch hier ist die diffuse Angst stärker, als die bekannte Angst, wenn ein Bekennerschreiben die Anschläge erklärt.