intro schrieb:" ...kommt einem eine größere gruppe entgegen, muss diese natürlich den gehweg komplett für sich einnehmen. alle nebeneinander, keiner macht platz, "
Auch als Radfahrer ist man in der Situation recht verloren.
Wir haben einen Radweg bei uns, der führt direkt am Fluss entlang. So weit so gut, Radweg am Fluß ist ja was idylisches und so, und man fährt da gerne lang.
Der Radweg ist praktisch durchgehend asphaltiert, was das Fahrradfahren angenehm macht.
Der Radweg ist aber nur ( was heißt nur er ist breit genug für 2 Radfahrer, so 1,5 Meter breit ). Wenn 2 Radfahrer nebeneinander fahren wird es eng. Jedenfalls so eng, das jemand bedrängt wird, oder sich bedrängt fühlen könnte. Das bedeutet man kann nicht zu zweit nebeneinander fahren, besser ist, wenn sie hintereinander fahren. Das Phänomen was du sagtest mit den entgegenkommenden Fussgängern die im Rudel nicht an die Seite gehen kann ich oftmals ( aber auch nicht immer ) bestätigen. Mit dem Fahrrad ist das dann noch einen Tick´ gefährlicher, weil du ja ausweichen mußt, wenn die anderen beiden Radfahrer darauf bestehen, das sie nebeneinander fahren müssen, und denken gar nicht daran Platz zu machen für eine Person, die ihnen da entgegen kommt mit dem Rad. Wenn man richtig schnell fährt, und du mußt ausweichen, kann es sein, das man einen Abhang der den Fluß runterführt befährt, und wenn es ganz schlimm kommt, fährst du mit deinem Rad runter den Abhang immer schön in den Fluß, und wirst nass wie ein begossener Pudel. So schon mal geschehen: Stand bei uns in der regionalen Tageszeitung. Zwei Radfahrer kamen entgegen, einer kam von Vorn, keiner wollte ausweichen, und der Radfahrer landete im Fluß.
Was mir aber besonders aufgefallen ist, und das ist nun ein weiteres Phänomen: In der Tageszeitung, wo das stand, das ein Radfahrer wegen zwei entgegen kommenden anderen Radfahrer in den Fluß gefahren ist, stand nicht etwa : ".... die anderen beiden Radfahrer sind geflüchtet, und haben sich aus dem Staub gemacht, nach dem Unfall " , nein, da stand in der Zeitung " ... man müsste doch den Radweg breiter machen, damit mehrere Fahräder auch nebeneinander fahren könnten " . Kein Wort über das weitere Schicksal des verunglückten Radfahrers, und auch kein Wort über das rüpelhafte Verhalten der beiden zuvor entgegen kommenden Radfahrer. Das hat mich schon sehr gewundert: Denn wenn geschrieben wird, das der Radweg breiter gemacht werden müsste, mag das unter Umständen schön sein für alle Radfahrer, auch für den, der in den Fluß gefahren ist. Das Problem ist nur, das die Tageszeitung damit auch gleichzeitig sagt, das es richtig war von den beiden Radfahrern, das sie nebeneinander gefahren sind, und gar nicht daran dachten Platz zu machen. Denn richtig war es ganz bestimmt nicht, von den beiden Rüpeln, das jemand verunglückt ist. Wir brauchen keinen neuen Radweg, wir brauchen Anstand und Moral unter den Bürgern.