@TheLolosophian TheLolosophian schrieb:Für mich sagt Ramana einfach nur: Suche das Unvergängliche. Das Vergängliche ist nicht von Dauer.
Das hat er aber nicht gesagt - im Text steht
Was nicht von Dauer ist,
ist nicht wert, dass man danach eifert.
TheLolosophian schrieb:Das Streben nach dem Vergänglichen ist Sache des Egos.
Alles ist vergänglich und daher muss zwangsläufig jede Suche nach Unvergänglichem scheitern.
TheLolosophian schrieb:Das Selbst kann nirgendwo anders als im Hier und Jetzt zu finden sein. Das, was Du JETZT bist, ist DAS.
Ja. Nur kannst du es nicht beschreiben, weil es dann bereits wieder was anderes IST.
Das sollst Du aber nicht nur "glauben" (als ein Für-wahr-halten), sondern wird erst wirksam, wenn es in Dir SELBST durch eigene SELBSTerkenntnis/Erfahrung zu einem ebendigen Wissen wird.
ES ist immer wirksam. Würde es erst wirksam werden, wenn du es erkennst oder erfährst, dann wäre es davon abhängig. Glaube bedeutet hier lediglich, dass du es noch nicht siehst. Solange du es nicht siehst, musst du glauben.
TheLolosophian schrieb:Wenn Du nur daran "glaubst" (was in den Schriften steht, egal von wem) , dann kann es dir wie vielen von diesen "Esoterikern" passieren, dass Du (bzw. dein E g o !!!) dich einer Gedankenkontrolle unterziehst. Das fällt in den Bereich, wo der Teufel den Teufel mit Beelzebub austreiben will...lach.. - und hat eine massive Neurotisierung (durch Vermeidung und Verdrängung) zur Folge. Denn das Ego kann zwischen gut und böse gar nicht unterscheiden! Das Ego selbst ist die Ursache des Gut-Böse-Dualismus.
Es ist nicht das, was du da als Ego bezeichnest - die Benennung ist nachgelagert - vorausgeht immer die Unterscheidung. Indem ich unterscheide, trenne ich und muss mich identifizieren mit dem, was ich für Richtig oder Gut halte. Darin liegt dann wieder der Fehler oder Irrtum begründet, weil ich ja nicht wirklich sehe, sondern bereits durch die Unterscheidung mit einem bestimmten Blick sehe.
Der Glaube setzt mir dann lediglich eine andere Perspektive, eine andere Vorstellung in diesem Sinne auf: Vor Stellen - da wird mit etwas vor gestellt, was ich aber durchschauen muss. Das Selbst unterscheidet nicht. Weil Wissen und Erkennen kein Bewusstsein mehr braucht.Deshalb führt ja diese dämliche Begrifflichkeit vom Bewusstsein in die Irre - und eine Höher-oder Weiterentwicklung ist eben dieser Irrtum.
TheLolosophian schrieb:Nochmal: "ES gibt kein Erreichen des Selbst" (Ramana) bedeutet keinesfalls, dass Du dies nun einfach "gläubig" übernimmst und zum Anlass nimmst es dir in der sog. Komfortzone des Egos gemütlich zu machen.
Dass es kein Erreichen des Selbst gibt, e r k e n n s t Du erst, nachdem Du a l l e s getan hast, um "ES" zu erreichen!
Wo jede eigene Anstrengung, jedes eigene Bemühen von vornherein unterlassen wird, wird nur das Ego kultiviert. Denn: Die REINE Mühelosigkeit (rein immer im Sinne von: ohne Ego-Beigeschmäckle) ist eben nur jenseits von Ego "erreicht". Erst dann, wenn Du dich selbst so losgelassen, "abgenommen" hast, dass du durch die "Enge Pforte" gegangen bist ins Jenseits des Verstandes.
Da muss ich dir eben widersprechen.
Das Selbst ist in allem und ist alles - es ist da niemand da, der dieses "erreichen" kann und daher ist jede Anstrengung unsinnig, die sich auf dieses Erreichen bezieht. Anstrengung bezieht sich aber auf was anderes, nämlich auf das Lassen. Da gebe ich dir recht: Sich los zu lassen, dazu muss du etwas tun. Das musst du Wollen und den Widerstand hier überwinden - Vor allem gerade dann, wenn man doch bestätigt wird, diese Bestätigung los lassen und sehen, dass das Selbst keine Bestätigung braucht und nur ein Unverständiger bestätigt, was doch Selbstbestätigend ist. Jeder der da Bestätigung sucht und der seinen Bewusstseinszustand verkauft und damit handelt, ist einer der Irrtümer verkauft. Es gibt ja nichts zu verkaufen - nur Lügen werden verkauft.
TheLolosophian schrieb:Diese Hingabe beinhaltet die allergrösste Anstrengung: das Loslassen des Ich...paradox...lach..
Das ist nun nichts, worüber ich lachen kann/will - es ist nämlich das Ja zum eigenen Tod.