Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
14.12.2011 um 20:13
ja aber das is wie unterschichten-tv!
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Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
16.12.2011 um 13:48
na jetzt hab ich endlich was:
Es sollte ein Tag werden wie jeder andere. So einer, an dem man sich an den Sonnenstrahlen erfreuen kann, die Straßen und Wälder erhellen. Einer, an dem die Vögel zwitscherten und alles fröhlich schien.
Aber er war es nicht.
Stattdessen schien alles grau und die Stimmung war gedrückt.
„Warum bist du in letzter Zeit nur stetig betrunken?“, fragte sie ihre Freundin. Die beiden kannten sich noch von früher, aus der Schule. In letzter Zeit allerdings schien sie ihren Sinn nur noch im Alkohol zu suchen. „Weil es mir schlecht geht??“ Doch diese Antwort hörte sich mehr wütend denn verzweifelt an. Dabei sorgte sie sich doch nur. Wenn die Freundin gar Alkoholikerin würde? Sie wusste nicht, wie man mit so etwas umging oder gar umzugehen hatte. „Alkohol ist doch keine Universalantwort“, versuchte sie es. „Wenn es dir schlecht geht, kannst du ja mit mir reden…“ – „Aber du hast selbst ja schon genug Probleme.“ Was auch stimmte. Seit ein paar Wochen schien ihr Leben vollkommen aus den Fugen zu geraten. Einige ihrer Freunde hatten eine regelrechte Hasscampagne gegen einen ebenfalls sehr guten Freund begonnen.. Wo auch immer sie hingehen wollte, es würde nicht mehr möglich sein, alle in einem Team zu vereinen – was schade war, denn sie wollte schließlich mit allen gemeinsam feiern und besaß kein Interesse daran, einen von ihnen fallen zu lassen. Sie hatte sowieso nur wenige Freunde, da konnte sie es sich nicht leisten, etwas dergleichen zu tun. Außerdem mochte sie ja alle. Sie konnte sich noch erinnern, dass das früher schon einmal so gewesen war, in der Grundschule. Immer gab es Gruppen auf ihren Geburtstagen und es wollte nicht gelingen, diese zusammenzufügen. Dabei wäre es so schön gewesen, wenn sich alle verstehen.
Nun, das war bzw schien ja nicht das einzige Problem zu sein. Dadurch, dass es schon immer zwei Freundeskreise gab in ihrem Umfeld, war da noch eine andere Gruppe. Und auch diese schien sie mehr und mehr auszuschließen. Weil sie anders war. Aber war es denn so schlimm, anders zu sein? Darin sollte doch gerade der interessante Teil einer Freundschaft liegen – dass man ein wenig anders war als der andere. Wären wir alle gleich, so sähe das Leben schließlich vollkommen trist aus.
Sie legte den Hörer beiseite und sah sich um: Große, wuchtige Gardinen hingen seitlich an den Fenstern herab und schienen doch leicht zu sein wie Federn. Fast so, als schwebten sie im Raum. Der Schrank stand offen, die Kleider stapelten sich darin. Wenn das Leben hier allmählich zusammenzubrechen begann, gab es nur einen Ausweg: selbst auszubrechen. Sie packte einige Sachen ein und verließ das Haus. Dann begann sie zu laufen. Zu rennen. Die grünen Bäume zogen wie Phantome an ihr vorbei. Schneller. Und noch schneller.
Es hätte ein Tag werden sollen wie jeder andere. So einer, an dem man sich an den Sonnenstrahlen erfreuen kann, die Straßen und Wälder erhellten. Und dann war doch alles anders gekommen. Denn diese Welt hatte nicht mehr viel zu bieten. Es war der Tag, an welchem die bisherige Welt kollabierte und eine neue aus dem Abgrund hinauf steigen würde.
(511 Wörter)
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Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
16.12.2011 um 15:08
Ultrakurze Geschichte zur kurzen Adventszeit:
Adventssingen
Mein Bub, der Ferdi, hat eine wunderschöne Stimme. Drum singt er auch im Dorf drunten im Kirchenchor. Neulich war wieder Adventssingen. Da war so ein Schneesturm, dass ich dem Ferdi gesagt hab: „Bei dem Wetter fahr‘ ich ned. Musst‘ halt lauf‘n.“
Ist er gelaufen, der Ferdi. Drei Stunden runter, vier Stunden rauf. Durch‘n Schneesturm. Saukalt war‘s. Als er wieder daheim war, hat er angefangen zu husten. Dann hat er hohes Fieber bekommen. Nach drei Tagen war er tot, der Ferdi. Bei seinen Beerdigung hat der Herr Pfarrer dann gesagt: "Mit’m Adventssingen wird’s für den Ferdi heuer wohl nix mehr werd‘n."
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