Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
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Wettbewerb, Geschichten, Kurzgeschichte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:05Wo muss ich sie abgeben? Hier, oder bei Drizzel? Vorausgesetzt, ich schaffe das Ganze noch innerhalb einer Stunde. :D
Habe er gerade erst gesehen.
Habe er gerade erst gesehen.
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:07@Wolfshaag
Poste sie einfach hier. Ich glaube sowieso nicht, dass das hier ernsthaft als Wettbewerb gemeint ist. Man postet einfach eine Geschichte, die man geschrieben hat
Poste sie einfach hier. Ich glaube sowieso nicht, dass das hier ernsthaft als Wettbewerb gemeint ist. Man postet einfach eine Geschichte, die man geschrieben hat
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:16@sirparzival
@docmccoy
@KicherErbse
@friedwart
OK, mein Wettbewerbsbeitrag (494 Wörter, geschrieben von mir im Januar 2009, also nicht ganz neu)
Amok
Dunkle, schwere Wolken trieben über einen grauen Himmel aus dem Eisregen nieselte.
Müller saß in seinem armseligen sechziger Jahre Sozialbau, der mehr einer Bausünde glich, denn einer menschenwürdigen Unterkunft und schaute aus einem seiner schmutzigen Fenster. Von dort aus konnte er nur die alte Hauptstrasse sehen, bevor sein Blick an trostlosen Mauern zerbrach. Gedankenverloren schaute Müller zu, wie sich langsam eine dünne Eisschicht auf der Strasse bildete und nippte an seinem Glas Glühwein, das er sich gegen die Kälte in seinem Inneren gekocht hatte.
In einer Zeitung hatte Müller am Morgen gelesen, dass sich die USA nun in einer Depressionsphase befänden. Nicht nur die USA, hatte sich Müller noch gedacht.
Er hatte vor einigen Tagen seinen Arbeitsplatz verloren. Keinen guten Arbeitsplatz, der ihm sonderlich Freude bereitet hätte, aber immerhin einen Arbeitsplatz.
Er solle sich neu bewerben, wenn die Dinge wieder besser liefen, hatten sie ihm gesagt und ihm dann noch freundlich, eine frohe Weihnacht gewünscht.
Müller stellte sich vor, wie er im Supermarkt an der Ecke, mit vollem Einkaufswagen an der Kasse stünde und der Kassiererin mitteilte, er käme zum Bezahlen zurück, wenn die Dinge wieder besser liefen. Er lächelte traurig und nahm seinen Blick von dem grauen Band der Strasse.
Müller schaute auf sein Glas mit der blutroten, dampfenden Flüssigkeit darin.
Depression? Sozialisation? Aggression! Wie Blitze schossen die Gedanken durch seinen Kopf, sodass es ihn fast schmerzte.
Müller stand auf, griff nach einem Stück Papier und schrieb mit Kugelschreiber eine kurze Notiz, die er fein säuberlich auf seinen Küchentisch legte. Er nahm sein Glühweinglas, trank es in einem langen Schluck leer und stellte es auf eine Ecke der Notiz, um diese zu beschweren.
Dann ging Müller zu dem längst schrottreifen Schrank, in dem er einen großen Teil seiner Habseligigkeiten verstaut hatte. Nach kurzem Kramen förderte er einen matt schimmernden Gegenstand zu Tage, den er sofort in seiner Hose verschwinden ließ.
Er zog seinen alten, verschlissenen, grauen Mantel an, ging zur Tür und verschwand im nieselnden Eisregen.
Am folgenden Morgen berichtete die Zeitung, in der Müller auch von der Depression der USA gelesen hatte, dass ein offensichtlich geistesgestörter Mann versucht habe, einen Anschlag auf weihnachtlich-spendenfreudige Politiker zu verüben. Diese hatten auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung gerade demonstrativ erklärt, dass sie sogar bereit seien, ihre Spenden, in diesem schwierigen Jahr, nicht von der Steuer absetzen zu wollen, als der Mann ohne Vorwarnung das Feuer auf die Politprominenz eröffnet habe. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es weder ein Motiv, noch sei bekannt, ob Opfer zu beklagen seien.
Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Polizisten Müllers Wohnung, um eventuell ein Hinweis auf Müllers Motiv zu bekommen, konnten jedoch nichts Aussagekräftiges finden. Ein leeres Glas, dass leicht nach Glühwein roch und einen merkwürdigen Zettel fanden die Beamten auf dem Küchentisch. Sie nahmen Müllers Fingerabdrücke von dem leeren Glas und steckten es zur Beweissicherung in einen durchsichtigen Plastikbeutel. Den Zettel mit der Notiz betrachtete der leitende Staatsanwalt als bedeutungslose Kritzelei eines Geistesgestörten.
Darauf stand: Ich komme wieder, wenn die Dinge besser laufen!
@docmccoy
@KicherErbse
@friedwart
OK, mein Wettbewerbsbeitrag (494 Wörter, geschrieben von mir im Januar 2009, also nicht ganz neu)
Amok
Dunkle, schwere Wolken trieben über einen grauen Himmel aus dem Eisregen nieselte.
Müller saß in seinem armseligen sechziger Jahre Sozialbau, der mehr einer Bausünde glich, denn einer menschenwürdigen Unterkunft und schaute aus einem seiner schmutzigen Fenster. Von dort aus konnte er nur die alte Hauptstrasse sehen, bevor sein Blick an trostlosen Mauern zerbrach. Gedankenverloren schaute Müller zu, wie sich langsam eine dünne Eisschicht auf der Strasse bildete und nippte an seinem Glas Glühwein, das er sich gegen die Kälte in seinem Inneren gekocht hatte.
In einer Zeitung hatte Müller am Morgen gelesen, dass sich die USA nun in einer Depressionsphase befänden. Nicht nur die USA, hatte sich Müller noch gedacht.
Er hatte vor einigen Tagen seinen Arbeitsplatz verloren. Keinen guten Arbeitsplatz, der ihm sonderlich Freude bereitet hätte, aber immerhin einen Arbeitsplatz.
Er solle sich neu bewerben, wenn die Dinge wieder besser liefen, hatten sie ihm gesagt und ihm dann noch freundlich, eine frohe Weihnacht gewünscht.
Müller stellte sich vor, wie er im Supermarkt an der Ecke, mit vollem Einkaufswagen an der Kasse stünde und der Kassiererin mitteilte, er käme zum Bezahlen zurück, wenn die Dinge wieder besser liefen. Er lächelte traurig und nahm seinen Blick von dem grauen Band der Strasse.
Müller schaute auf sein Glas mit der blutroten, dampfenden Flüssigkeit darin.
Depression? Sozialisation? Aggression! Wie Blitze schossen die Gedanken durch seinen Kopf, sodass es ihn fast schmerzte.
Müller stand auf, griff nach einem Stück Papier und schrieb mit Kugelschreiber eine kurze Notiz, die er fein säuberlich auf seinen Küchentisch legte. Er nahm sein Glühweinglas, trank es in einem langen Schluck leer und stellte es auf eine Ecke der Notiz, um diese zu beschweren.
Dann ging Müller zu dem längst schrottreifen Schrank, in dem er einen großen Teil seiner Habseligigkeiten verstaut hatte. Nach kurzem Kramen förderte er einen matt schimmernden Gegenstand zu Tage, den er sofort in seiner Hose verschwinden ließ.
Er zog seinen alten, verschlissenen, grauen Mantel an, ging zur Tür und verschwand im nieselnden Eisregen.
Am folgenden Morgen berichtete die Zeitung, in der Müller auch von der Depression der USA gelesen hatte, dass ein offensichtlich geistesgestörter Mann versucht habe, einen Anschlag auf weihnachtlich-spendenfreudige Politiker zu verüben. Diese hatten auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung gerade demonstrativ erklärt, dass sie sogar bereit seien, ihre Spenden, in diesem schwierigen Jahr, nicht von der Steuer absetzen zu wollen, als der Mann ohne Vorwarnung das Feuer auf die Politprominenz eröffnet habe. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es weder ein Motiv, noch sei bekannt, ob Opfer zu beklagen seien.
Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Polizisten Müllers Wohnung, um eventuell ein Hinweis auf Müllers Motiv zu bekommen, konnten jedoch nichts Aussagekräftiges finden. Ein leeres Glas, dass leicht nach Glühwein roch und einen merkwürdigen Zettel fanden die Beamten auf dem Küchentisch. Sie nahmen Müllers Fingerabdrücke von dem leeren Glas und steckten es zur Beweissicherung in einen durchsichtigen Plastikbeutel. Den Zettel mit der Notiz betrachtete der leitende Staatsanwalt als bedeutungslose Kritzelei eines Geistesgestörten.
Darauf stand: Ich komme wieder, wenn die Dinge besser laufen!
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12.12.2011 um 23:18@friedwart ... :D
Der Wetterfrosch und die Barbie
Einst lebte ein einsamer Wetterfrosch in seinem kugelrunden Glas. Traurig stieg er bei schönem Wetter sein Leiterchen hinauf und noch trauriger bei schlechtem Wetter wieder hinab. Tagein und tagaus fristete er so sein langweiliges Dasein, schleppte sich durch die Höhen und Tiefen des Alltags und wünschte sich nichts sehnlicher, als ein klitzekleines bisschen Abwechslung und Spannung, um erheitert zu werden. Langsam zog der Winter ins Land und mit ihm der immer größer werdende Schmerz des armen Fröschleins. Die Leiter schleppte er sich nunmehr keine zwei Stufen hinauf, denn es hatte ja doch keinen Sinn. Irgendwann blieb er dann einfach unten am Grund seines Glases sitzen und starrte verzweifelt vor sich hin. Inzwischen war die Weihnachtszeit gekommen und die Tochter des Hauses, in dem auch das Glas des Wetterfrosches stand, bekam Geschenke. Eines dieser Mitbringsel ihrer Großtante war eine Barbiepuppe mit langen blonden Haaren. Die Tochter aber hatte so viele Geschenke bekommen, dass sie die Barbie nur achtlos in eine Ecke des Zimmers warf, wo sie von nun an nutzlos herum lag. Für den Frosch aber war diese Szenerie das größte Geschenk was man ihm machen konnte, denn nun hatte er eine Schwester im Geiste, die sein Leid mit ihm teilte. Von Tag zu Tag wurde ihm bewusster, das er es doch eigentlich gar nicht so schlecht hatte. Denn die Barbie konnte sich ihrem Schicksal nicht entwinden, er aber kletterte mit jedem länger werdenden Tag seine Leiter ein Stückchen höher und als der Sommer kam, verschwand er für immer und niemand hatte es bemerkt, außer einer lächelnden Barbiepuppe.
Der Wetterfrosch und die Barbie
Einst lebte ein einsamer Wetterfrosch in seinem kugelrunden Glas. Traurig stieg er bei schönem Wetter sein Leiterchen hinauf und noch trauriger bei schlechtem Wetter wieder hinab. Tagein und tagaus fristete er so sein langweiliges Dasein, schleppte sich durch die Höhen und Tiefen des Alltags und wünschte sich nichts sehnlicher, als ein klitzekleines bisschen Abwechslung und Spannung, um erheitert zu werden. Langsam zog der Winter ins Land und mit ihm der immer größer werdende Schmerz des armen Fröschleins. Die Leiter schleppte er sich nunmehr keine zwei Stufen hinauf, denn es hatte ja doch keinen Sinn. Irgendwann blieb er dann einfach unten am Grund seines Glases sitzen und starrte verzweifelt vor sich hin. Inzwischen war die Weihnachtszeit gekommen und die Tochter des Hauses, in dem auch das Glas des Wetterfrosches stand, bekam Geschenke. Eines dieser Mitbringsel ihrer Großtante war eine Barbiepuppe mit langen blonden Haaren. Die Tochter aber hatte so viele Geschenke bekommen, dass sie die Barbie nur achtlos in eine Ecke des Zimmers warf, wo sie von nun an nutzlos herum lag. Für den Frosch aber war diese Szenerie das größte Geschenk was man ihm machen konnte, denn nun hatte er eine Schwester im Geiste, die sein Leid mit ihm teilte. Von Tag zu Tag wurde ihm bewusster, das er es doch eigentlich gar nicht so schlecht hatte. Denn die Barbie konnte sich ihrem Schicksal nicht entwinden, er aber kletterte mit jedem länger werdenden Tag seine Leiter ein Stückchen höher und als der Sommer kam, verschwand er für immer und niemand hatte es bemerkt, außer einer lächelnden Barbiepuppe.
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12.12.2011 um 23:21Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:25@KicherErbse
Die Geschichte ist ergreifend , es schenkt einen viel Freude zu lesen , wie es der Frosch geschafft hat sich loszureißen um im Teich das anzubieten, was er mit seiner Puppe geübt hat .
Die Geschichte ist ergreifend , es schenkt einen viel Freude zu lesen , wie es der Frosch geschafft hat sich loszureißen um im Teich das anzubieten, was er mit seiner Puppe geübt hat .
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:25Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:28@friedwart
Ja, ich finde auch, so Geschichten über Wetterfrösche sind grundsätzlich sehr ergreifend. :D
Ja, ich finde auch, so Geschichten über Wetterfrösche sind grundsätzlich sehr ergreifend. :D
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:28@Wolfshaag
Was war denn in den Glas ? Entschuldige bitte die Frage , aber so eine Formulierung für Wein hab ich noch nicht gelesen.
Was war denn in den Glas ? Entschuldige bitte die Frage , aber so eine Formulierung für Wein hab ich noch nicht gelesen.
Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:29Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:29Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:30Achso , Glühwein, ja , hätt man auch selber darauf kommen können wenn man in den letzten Jahren nen Weihnachtsmarkt von innen gesehen hätte :D
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12.12.2011 um 23:33Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:34Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb 2.0
12.12.2011 um 23:35
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12.12.2011 um 23:40@friedwart
Lustig fand ich es jedenfalls nicht. Du hast nicht die Geschichte bewertet, sondern bist persönlich geworden. Zumindest las sich das für mich so...
Lustig fand ich es jedenfalls nicht. Du hast nicht die Geschichte bewertet, sondern bist persönlich geworden. Zumindest las sich das für mich so...