Da mein Beitrag, auf den ich mehrfach verlinkt habe, bestimmten Interessen widersprach, ist er gelöscht worden.
Deshalb stelle ich ihn hier in leicht veränderter Form mit den Berechnungen, Zitaten und Quellen erneut ein:
Ich bin kein Freund von quantitativen Belegen. Das hängt einfach damit zusammen, dass ich den Blick für die Realität nicht verloren habe und deshalb weiß, dass bei derartigen komplizierten Prozessen wie der Mondentstehung derartig viele Details berücksichtigt werden müssen, dass ich selbst allein kaum dazu in der Lage bin. Dennoch lässt mit die ständige Falschdarstellung mit den astronomischen Zahlen des Frank D. im Internet keine Wahl.: Ich muss dazu Stellung nehmen.
Mein Glück ist dabei, dass es inzwischen eine weitere Mondentstehungshypothese von Rob de Meijer und Kollegen gibt, die ebenfalls an der bisher favorisierten “Giant Impact” - Hypothese Zweifel anmelden und die Mondentstehung als Folge einer Nuklearexplosion im Erdinneren sehen. “AHA” werden da die Leser von “Atlantis und das Altersparadoxon” sagen, “das kommt und doch bekannt vor …”
Tatsächlich besteht an dieser Stelle eine große Übereinstimmung zwischen den Mondentstehungsthesen von Meijer und Kollegen und von mir. Der Unterschied ist allerdings, dass Meijer und Kollegen für das Ereignis eine Zeit vor rund 4,5 Mia. Jahren sehen, als die Erde noch glutflüssig im All rotierte - und zwar mit rund zehnfach höherer Geschwindigkeit als heute - auch das stimmt mit meiner Mondentstehungshypothese (veröffentlicht Anfang März 2009) auffallend überein. Insofern kann ich einige Zahlen der Spezialwissenschaftler auf diesem Gebiet verwenden.
Zunächst habe mich bei meiner Berechnung auf eine der vielen Sekundärberichte zu dieser Mondentstehungshypothese von Meijer und Kollegen gestützt, bei der u.a. 10 Mio. Tonnen Uran als notwendige Energie für die Mondabspaltung erwähnt wurden. Da auch andere Sekundärquellen von "Millionen Tonnen Uran" ausgingen, nahm ich das als Rechengrundlage. Inzwischen habe ich aber in der Originalmitteilung von Meijer und Kollegen nachgelesen und muss mich berichtigen. Offenbar haben in den Sekundärinformationen die jeweiligen Autoren eigene Interpretationen einfließen lassen, die durch die Arbeit der Wissenschaftler nicht gestützt sind. Deshalb orientierte ich mich dann an der Originalquelle.
In “Earth, Moon and Planets” vom 23.10.2008, überarbeitet am 21.7.2009, geben die Wissenschaftler als Energie für die Mondablösung 0,4 bis 0,5 x 10 hoch 30 J an. Infolge entsprechender Begründung gehen Sie dann davon aus, dass ein Naturgemisch von 232Th, 235U und 238U in der Größenordnung von 6,1 x 10 hoch 15 kg dafür notwendig ist, wobei das 238U offensichtlich in einer Brüterreaktion spaltbar gemacht wird.
Aus diesen Informationen lässt sich auf der Grundlage des Massendefektes das Antimaterieequivalent in Höhe von 4,88 Mia. Tonnen errechnen. Das ist ein Vielfaches von dem, was aus der (falschen) Uranbedarfsangebe der Sekundärquellen zunächst von mir abgeleitet wurde. Bezüglich der Behauptung von Frank D. zu 30 Mia. Tonnen Antimaterie lässt sich also aus der Originalquelle der an dieser Stelle mit meiner Mondentstehungshypothese zunächst identischen Hypothese von Meijer und Kollegen folgendes bemerken:
1.) Die Behauptung von Frank D. in den Internetforen zu 30 Mia. Tonnen Antimaterie ist nach wie vor völlig unrealistisch und das mehr als Sechsfache dessen, was sich aus der Originalquelle zu der (im Sinne der Mondabspaltung durch Nuklearreaktion) vergleichbaren These von Meijer und Kollegen ableiten lässt. Ein solches Verfehlen des Zielergebnisses gäbe im Studium eine glatte Fünf und eine Entlassung bei der Bank, wenn mehr als das Sechsfache dem Kunden überwiesen wird, als was ihm zusteht. (Dieser Kommentar ist einfach mal notwendig, wenn man in den Internetforen liest, wie sich dieser Herr als das das ultimative Rechen-, Physik-, Chemie- und Übersetzungsgenie aller Zeiten darstellt und mich sowie meiner Erkenntnisse mit solchen Falschdarstellungen diffamiert.)
2.) Der Energiebedarf für die Mondabspaltung nach meiner These ist jedoch tatsächlich deutlich geringer, so dass die theoretisch ermittelten 4,88 Mia. Tonnen Antimaterie niemals benötigt würden. So steht ja beispielsweise die von Meijer und Kollegen für ihre These "genutzte" Energiequelle für meine These - zumindest teileweise - ebenfalls (und ZUSÄTZLICH zur Antimaterie der Asteroidenabwehrsysteme) zur Verfügung. Eine solch gigantische Explosion im Erdinneren könnte durchaus solche Brüterreaktionen ausgelöst haben, wie sie auch Meijer und Kollegen für ihre These sehen.
3.) Während Meijer und Kollegen bei ihrem glühenden rotierenden Ball offenbar keine "Amtshilfe" aus dem Erdinneren sehen - jedenfalls haben sie diesbezüglich nichts in Rechnung gestellt - ist das bei einem Aufriss der dann schon festen Erdkruste vor vielleicht 13.000 oder 20.000 Jahren mit einem gewaltigen Energieentweichen aus dem Erdinneren verbunden. In Milliarden von Jahren hat sich dort Energie in unvorstellbarer Menge angesammelt, die von der festen Erdkruste im Erdinneren eingesperrt ist wie der Inhalt eines Schnellkochtopfes auf glühender Herdplatte. Gigantische Vulkanausbrüche oder Erdbeben stehen dabei für das Sicherheitsventil des Schnellkochtopfes und radioaktive Prozesse im Erdinneren für die heiße Herdplatte.
4.) Wie viel Antimaterie jetzt tatsächlich für die Mondentstehung nach meiner These benötigt wird, kann ich wegen der Unsicherheit in den quantitativen Aussagen bezüglich der Punkte 2 und 3 nicht sagen. Fakt ist aber, dass es deutlich weniger ist als die von mir auf der Basis des Vergleichs der These von Meijer und Kollegen zur Mondentstehung gemachten Vergleichsrechnung, also deutlich weniger als die dort aufgezeigten 4,88 Mia. Tonnen. Aber es wird noch spannender …
Belege für die Punkte 2 bis 4:
Radioaktivität als Heizung des Erdinneren bestätigt
Und tatsächlich: Es wurde ein klares Signal von Antineutrinos beobachtet, die anhand ihrer Energieverteilung dem radioaktiven Zerfall von Uran und Thorium zugeordnet werden können. Durch den definitiven Nachweis dieser Geoneutrinos bestätigt sich, dass Radioaktivität zumindest erheblich, wenn nicht sogar überwiegend zur geothermischen Heizleistung von etwa 40 Terawatt beiträgt.
Quelle:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11374-2010-03-16.htmlWikipedia gibt sogar 100 TW als die im Erdinneren erzeugte Energie an:
100 TW – Leistung, die die Erde durch radioaktive Zerfallsprozesse im Erdinneren erzeugt
Zum Vergleich: Der gesamte Energieverbrauch der Weltwirtschaft wird dort mit 13,5 TW angegeben. Im Erdinneren wird als das - je nach Quelle - 3 bis 7,5-fache der Energie erzeugt, die weltweit verbraucht wird.
Was ist also mit der Energie, die sich in der Erde aufstaut? Abgegeben wird derzeit von der Erde GAR KEINE, weil mehr Strahlung von der Sonne aufgefangen als abgestrahlt wird. (
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/252912.html) Diese aufgestaute Energie ist in Form von Druck, (komprimierte Gase, Temperatur und endotherm gebildete chemische Verbindungen) gespeichert, sie wird bei Aufreißen der Erdkruste zu großen Teilen plötzlich - explosiv - frei. Dabei ist zu berücksichtigen: Nicht nur Wasser im Erdinneren (das zwei- bis zwölffache dessen, dass oberirdisch verfügbar ist), sondern auch viele andere Stoffe liegen überkritisch vor. Selbst Eisen verdampft schlagartig und beteiligt sich an einer physikalischen Explosion, wenn es bei 2.900 Grad C. durch Aufreißen der Erdkruste plötzlich normalem Druck ausgesetzt wird.
In der vergangenen 4,5 Mia. Jahren haben sich so rund 13 x 10 hoch 30 J (nach der Wikipedia-Aussage zur Energieerzeugung in der Erde) bzw. rund 5,2 x 10 hoch 30 J (nach der scinexx-Angabe) aufgebaut, WENN man die heutige Energieerzeugung LINAER für diese Zeit ansetzt.
Das wäre die Energie, um (rein theoretisch) mindestens 10, maximal 32 Erdmonde in die Erdumlaufbahn zu befördern - ganz ohne AUCH NUR EIN EINZIGES Gramm Antimaterie.Die erhaltenen Werte müssten nach unten korrigiert werden um den Energieverlust im Erdinneren durch Vulkane, Erdbeben und Zeiten mit negativer Energiebilanz auf der Erde auszugleichen. Gleichzeitig müssten sie aber wesentlich nach oben korrigiert werden, weil die radioaktive Heizung früher viel, viel größer war und sich so viel mehr Energie im Erdinneren gesammelt hat. Nach der von Meijer und Kollegen in der angegebenen Quelle verwendeten Tabelle 2 war das vor 4,5 Mia. Jahren bei Th-232 rund das Siebenfache, bei U-235 um das 35-fache. Damit dürfen die zuvor genannten Verlustquellen mehr als nur wettgemacht sein. Vermutlich hatte sich nuch viel mehr Energie in der Erde angesammelt, als im vorhergehenden Absatz angenommen.
FazitWährend einerseits die Berechnung von Frank D. zur für die Mondentstehung noch immer meilenweit von der Realiät entfernt ist und selbst für das erste Zwischenergebnis (= die Mondabsprengung von der Erde ausschließlich durch Antimaterie) mehr als das Sechsfache dessen beträgt, was Meijer und Kollegen für ihre teils vergleichbare These zugrunde legen, verringert sich der tatsächliche Energiebedarf für das Herausspengen des glutflüssigen Magmas aus der Erde auf theoretisch Null, ja die Mondentstehung ist durch den über 4,5 Mia. Jahre angehäuften Energievorrat im Erdinneren und dem Freiwerden desselben durch das Aufreißen der Erdkruste bzw. des Erdmantels mit Energie-GEWINN verbunden. (Das Aufschieben der Gebirge, und Auseinanderdriften der Kontinente ist die Folge dieses Energeigewinns)
Damit reduziert sich die notwendige Energie für die Mondentstehung nach meiner These auf das Aufreißen der Erdkruste in notwendiger Größe, so dass der Druckabfall ins Erdinnere greift. Hierbei dürfte sich es nur um einen Bruchteil dessen handeln, was Meijer und Kollegen brauchten, denn die hatten - da ihre Mondentstehung 4,5 Mia. Jahre früher stattfand und sich so keine Energie für 10 bis 32 Mondentstehungen unter der erkalteten Erdmantel/Krustenschicht aufgestaut hatte - keine Unterstützung aus dem Erdinneren.
Es bleibt also nach der Einbeziehung der Originalquelle von Meijer und Kollegen zu deren teils mit meiner Mondentstehungsthese identischen These zur Mondentstehung sowie zusätzlicher Aussagen aus scinexx und Wikipedia bei einer unglaublich gigantischen Fehlkalkulation von Frank D. Statt der von ihm verordneten 30.000.000.000. Tonnen Antimaterie ist die Mondentstehung von Energiegewinn begleitet. Lediglich für das Aufreißen der Erdkruste wird ein kleiner Teil Antimaterie benötigt.