All das hätte der Doktor wissen müssen:
Propofol ist somit eine Substanz, die besonders bei der längerfristigen Sedierung von schwer kranken Patienten oder bei Gabe von hohen Gesamtdosen nur mit Vorsicht und kontrolliert eingesetzt werden sollte.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind besonders zu beachten:
Propofol ist zur Allgemeinanästhesie bei Kindern ab 1 Monat zur Narkoseeinleitung und Narkoseaufrechterhaltung zugelassen. Es darf jedoch nicht bei Patienten im Alter von 16 Jahren und jünger zur Sedierung im Rahmen einer Intensivbehandlung angewendet werden.
Wegen der besonderen Gefährdungssituation darf Propofol nur von anästhesiologisch bzw. intensivmedizinisch ausgebildeten Ärzten verabreicht werden.
Wegen der Schwierigkeit der genauen Dosistitration sollte bei Kindern von 1 Monat bis 3 Jahren die Anwendung einer 1%igen Propofol-Emulsion in Betracht gezogen werden.
Bei Erwachsenen sollte zur Sedierung bei einer Intensivbehandlung eine Dosis von 4 mg/kg/Std. nicht überschritten werden. Die Anwendungsdauer beträgt maximal sieben Tage. Eine Dosisverminderung sollte erwogen werden. Eine engmaschige Überwachung des Säure-Basen-Haushaltes und Kontrolle der Rhabdomyolyse-Parameter wird empfohlen.
Vor Gebrauch sollten die Ampullen bzw. Durchstechflaschen gut geschüttelt werden, um Konzentrationsunterschiede durch Phasentrennung der Emulsion zu verhindern.
Alternativen zur Propofol-Sedierungsbehandlung (injizierbare Benzodiazepine wie z. B. Midazolam) sind zu bedenken.
http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2004/20041210.html (Archiv-Version vom 30.05.2009)