Was geht euch gerade durch den Kopf?

Was für eine Rolle spielt das denn was die Freunde denken, wenn man seine eigenen Gedanken nicht differenzieren kann. Oder ist das eher ein "Herr Doktor, mein Freund bekommt keinen hoch, was können sie mir empfehlen"?

ahri schrieb:Die seh ich ehrlich gesagt aber nicht gegeben, wenn sich jemand eben nichtmal damit auseinandersetzen möchte, was er da tut. Das ist mMn schon ne andere Hausnummer.

Es hat nun mal nicht jeder unseren enormen Horizont und die geballte kognitive Kraft, dem intellektuell zu begegnen. ;)

Aber ernsthaft:
Auch das ist ein Teil der Realität, den man irgendwann auch mal akzeptieren muss, wenn man irgendwann keine Lust mehr auf endlose Diskussionen über Vor- und Nachteile von adäquater Artikulation hat. Gerade wenn es die Lebensumstände dem gegenüber erlauben gar keine innere Notwendigkeit entwickeln zu müssen, weil das Umfeld, in dem man lebt, einen ständig bestärkt.

Mein Vater ist auch so ein Beispiel. Hab schon oft versucht ihm seine sexistischen Sprüchlein abzugewöhnen. Keine Chance. Der steckt so tief in seinem 70ger Jahre Film, da kommst du nicht mehr durch. Ist natürlich keine Frage des Alters, sondern der Einstellung, nur wie änderst du die bei solchen Leuten?

navi12.0 schrieb:Es hat nun mal nicht jeder unseren enormen Horizont und die geballte kognitive Kraft, dem intellektuell zu begegnen. ;)

Scheiße.. mein Monitor.. :'D

vincent schrieb:wenn man seine eigenen Gedanken nicht differenzieren kann.

Ja, das ist ein Problem, das ich in letzter Zeit wieder öfter zu Gesicht bekomme.
Ständige Verallgemeinerungen, das Deklarieren seiner eigenen Gedanken zur Wahrheit, kein Differenzierung von Meinung und Tatsache, usw.

Ganz große Kinderkaka, aber vllt lernen die das ja noch. :)

vincent schrieb:Scheiße.. mein Monitor.. :'D

Hab da noch einen Mittelfinger für deinen Moni, der ist fast wie neu. :D

navi12.0 schrieb:Ganz große Kinderkaka, aber vllt lernen die das ja noch. :)

In die Kinder müssen wir unsere Hoffnung legen und vormachen wie sie es nicht tun sollten. :Y:

vincent schrieb:In die Kinder müssen wir unsere Hoffnung legen und vormachen wie sie es nicht tun sollten. :Y:

Wir schaffen das. :palm:

navi12.0 schrieb:Hab da noch einen Mittelfinger für deinen Moni, der ist fast wie neu. :D

Mittelfinger macht nur noch mehr Flecken.. trotzdem Danke.

@navi12.0

Häh? :D

Gerade schreibst du doch aber noch, dass du es als vereinzelten Ausfall siehst. Und diese Sichtweise empfinde ich halt schon als problematisch, denn das ist es mMn nicht. Und für die können auch deine Freunde nix.

ahri schrieb:Häh? :D

Hab ich was verbockt? :D

Kann sein, ich koche gerade noch nebenbei, und lese in anderen Freds.

Ja, keine Ahnung.

Warte..

Ich meine, wenn es nicht zu häufig und zu dolle übertrieben wird, ist das für mich kein Grund die Freundschaft zu beenden. Ich deklariere es als "zu viel Blei in den alten Rohren seines Hauses" und gut ist. Mir da jetzt noch den großen Kampf zu machen, und den Typen groß aufklären zu wollen, ihn damit vor den Kopf zu stoßen, wobei da wahrscheinlich nicht viel bei rum kommt, außer böses Blut, ist es mir nicht wert.

So meine ich.

navi12.0 schrieb:Ich meine, wenn es nicht zu häufig und zu dolle übertrieben wird, ist das für mich kein Grund die Freundschaft zu beenden. Ich deklariere es als "zu viel Blei in den alten Rohren seines Hauses" und gut ist.

Nochmal, das ist doch noch gar nicht das Problem. Das ist eher, dass du die Sicht deiner Homies verteidigt und dir zu Eigen macht, teils mit dem Argument, die sind halt so, Rapper sind so, alles Jugendslang blablubb. Aus deiner Sicht dürfte noch gar kein Anlass dazu bestehen, irgendeinen der Homies mal zur Rede zu stellen.

Wie du es eben sagst, hier und da mal eine abfällige Bemerkung ist schon okay. Ist ja nicht so gemeint etc.
Auf der anderen Seite dann aber merkst du zu Recht an, dass die Prägung durch das Umfeld stattfindet, sie darin bestärkt werden und dich sogar durch die Rolle deines Vaters selbst noch als Exempel statuierst. Das beißt sich vorne und hinten.

Die Erwartung ist nicht, die Freundschaft zu beenden. Die Erwartung ist, selbst Stellung zu beziehen, die Freunde in der Hinsicht zu hinterfragen und dann eventuell mal auch ihnen gegenüber Haltung zu wahren, indem man ihnen erklärt, dass die Begriffe - mitsamt der Sichtweise dahinter vermute ich - nicht in Ordnung sind.

Zu sagen, das sind meine Homies, deshalb ist es Okay und außerdem machen es die Rapper ja vor, ist halt einfach schwach.

Noch als Ergänzung. Auch die Loyalität zu irgendwelchen Homies hat natürlich seine Grenzen, wenn es ins Extreme geht. Aber das sollte selbsterklärend sein..

vincent schrieb:Das beißt sich vorne und hinten.

Natürlich tut es das. Ich bin mir dieser Widersprüche sehr bewusst. Habe aber kein Mittel um sie aufzulösen, ohne meinen einengen Frieden innerhalb dieser Position zu gefährden.
Also suche ich nach einem gangbaren Mittelweg.

Ob der mir mit meinen Aufklärungs-/ Relativierungsversuchen, wie im anderen Fred, gelungen ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Du kannst dem nichts abgewinnen, was ich durchaus nachvollziehen und akzeptieren kann. Andere wiederum schon. So ist das halt jetzt mal.

@navi12.0
Das kann doch kein Frieden sein mit solchen inneren Widersprüchen zu leben. Scheint zwar, als hättest du Mittel den Widerspruch zu lösen. Aber du hast recht, dein Ding..

@navi12.0

Aber du sollst sie doch auch nicht „einfach in die Tonne kloppen“, darum geht es mir gar nicht. Und klar differenziert man da auch, ich finde es zb auch total wichtig da mit Leuten ins Gespräch zu gehen und nicht einfach noch mehr Gräben zu schaffen. Es geht darum, dass du ihr Verhalten scheinbar einfach so hinnimmst, obwohl es (jau, meine Meinung) echt problematisch ist..

Dass ich selbst jetzt im Endeffekt nicht mit Leuten befreundet sein möchte, denen solch eine Thematik einfach absolut scheißegal ist und auch keinerlei Bereitschaft besteht das zu überdenken ist halt ne persönliche Grenze. Aber die bildet sich ja auch anhand von persönlichen Werten und ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen sowas einfach unkommentiert hinzunehmen und mir zu denken „naja, machen ihre Vorbilder ja auch“.