Gothic-Kultur
06.01.2006 um 13:03
@ sisterhyde
>nun ich denke am problematischsten verhält es sich dabei mit den "Frischlingen" in den jeweiligen Szenen, die sind noch am stärksten zu beeinflussen.
Nun ist der Aussage, kann ich dich nur unterstützen. Mit dem Unterschied, das es nicht unbedingt etwas mit dem abnabeln des Elternhaus zusammen hängt. In einigen fällen ist es sogar besser wenn sie noch zu hause wohnen bleiben. Gerade die so genannten Frischlinge, sind enorm anfällig und naiv. So wie Du bin ich ein 80´er Kind, bewege mich seid gut 18 Jahren in der Szene und mich wird bestimmt niemand beeinflussen können oder mit ebbend diesem Hintergrund mich ansprechen. Schade eigentlich, könnte lustig werden ;-)
Auch dieser Aspekt mit dem Satanskult stimmt einfach nicht so, wie es oft in den Medien rüber kommt (Beispiel: Satansmord von Witten). Natürlich gibt und wird es immer einige Spinner geben, die einen anderen weg einschlagen als der Rest der Szene. Doch wer sich mal mit Satanrituale beschäftigt hat, wird recht schnell begreifen, dass die eigentlichen Satansanhänger völlig „normale“ Bürger sind. Spiegel TV (Spass TV) hat die Witten Story voll für sich und gegen die Szene ausgeschlachtet und das war eine ganz linke Nummer. Da ich das Matrix und die DJ Kollegen recht gut kenne, weiß ich wie die Nummer abgelaufen ist.
Es gibt sogar Menschen, die sich voll und ganz auf Satanische Rituale beschäftigen. Der NDR hat einige Wochen nach dem Spiegel Bericht, seinen eigene Dokumentation im TV ausgestrahlt und den hätte man mal um 20:15 auf ARD oder ZDF senden sollen.
Dort wo ich wohne, wurden auch schon öfter mal Friedhöfe geschändet und die Polizei stand natürlich immer bei Schwarzen Veranstaltungen auf der Matte. Wie sich aber zum Schluss rauskristallisierte, war es eine satanische Sekte, die mit der Gothic Szene genau so viel zu tun hat, wie Heino mit Hip Hop!!!
Natürlich ist es immer schön einfach, die schwarzen damit in Verbindung zu bringen. Letztendlich wird aber auch wesentlich anstrengender, weil man lange nicht immer pfundig wird.
Selbst die Deathmetal Szene weißt mehr Ritual Delikte auf, als die Goth Szene. Auch dies ist ein Tatbestand, welcher immer wieder unter dem Tisch fällt.
Wie schon von mir erwähnt, bewege ich mich nicht erst seid gestern in der Szene und ich kenne einige Leute innerhalb des Systems. Keiner von denen ist ein Satan Freak. Auch wenn das Wort hin und wieder verwendet wird, so sollte man sich das ganze Gerüst ansehen um zu verstehen. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass so was in der Goth Szene nicht gibt. Sicherlich gibt es immer mal einen, der neben der Spur ist, aber das gibt es überall. Das aber ist die Minderheit!!!
Ich denke als Frischling, egal in welcher Szene, sollte man immer etwas aufpassen!!!
Das ist in der Techno- Szene nicht anders. Drogen lassen sich oft immer leichter an unerfahrene Menschen verkaufen, als an Menschen die wissen wo die Reise hingeht.
Wobei auch Drogen in der schwarzen Szene vorhanden sind.
Was nicht immer ganz von der hand zu weisen ist, ist die Tatsache, dass die Gothic-Szene hin und wieder sehr arrogant ist und man oft nur schwer an die Menschen rankommt. Es sei den man ist ein Uhrgestein, dann ist das es schon wieder fast egal, wie man rumläuft.
Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht gilt es ja auch als cool, ältere in der Szene bekannt Menschen zu kennen? Ich persönlich finde es auch immer seltsam.
Vor ca. 2 Jahren oder so, wurde im Rahmen einer Magisterarbeit ein Buch veröffentlich
„Das Charisma des Grabes – Stereotyp und Vorurteile in Bezug auf Jugendliche Subkulturen am Bespiel der Schwarzen Szene“ (von Roman Rutkowski). / ISBN 3-8334-1351-4
Das Buch kann ich empfehlen! Dort kann man sich mal einen guten Überblick verschaffen.
Natürlich muss man auch dort aufpassen ;-) Nicht alles was glänzt ist immer aus Gold ;-)
Irgendwo habe ich auch ein Buch „Die Satanspriesterin“, wo eine Aussteigerin aus der Satans- Sekte berichtet. Dieses Buch ist eigentlich für Eltern, Lehrer und Pädagogen geschrieben wurden und beruht auf wahre Begebenheiten.
Was das bekleiden angeht, so soll doch jeder anziehen wie es ihm passt. Kleidung ist nicht alles und wenn ich mir den neuen X-rtaX Katalog so ansehe, fehlen mir oft die Worte. Teilweise ist das alles viel zu übertrieben und erinnert einen manchmal an Fasching.
Mein Herz schlägt im Großen und ganze schwarz und das sagt oft mehr aus, als wenn ich mir für Unmengen an Kohle Klamotten kaufe, aber nichts verstehe.
Klamotten kann man auch wieder ablegen und das verkleiden am Wochenende machen sehr viele Menschen. Die wird man unter der Woche fast nicht erkennen. Außer vielleicht die Haare, den die kann man nicht einfach so verbergen.
Arbeitstechnisch natürlich nicht immer ganz leicht, es sei den, man sucht sich eine Job, wo man rumlaufen kann wie man will. Bei meinen Job ist es z.b. nicht so wichtig wie ich mich kleide. Nur wenn man in einer Bank arbeitet, sieht das schon wieder ganz anders aus (leider), denn das aussehen sagt nichts über den jeweiligen Karakter aus.
…das Leben ist leider nicht immer ganz leicht….
@ sisterhyde
Stuttgart brennt, alles rennt (Stuttgart schwarz – tanz den letzten tanz /Odeon) ;-)
Mit freundlichen Grüßen
XPQ101
_-Wearenotalone-_