mostellaria schrieb:Na ja, als ich Goth war, war ich mit Leib und Seele dabei, ein Ausprobieren war es eher nicht. Doch irgendwann mal konnte ich mich nicht mehr damit identifizieren. Schwarz trug ich nur aus Gewohnheit und mangels anderer Klamotten, mein Musikgeschmack veränderte sich langsam, in die Szenelokale wollte ich nicht mehr usw.
Also ich habe mich auch sehr verändert was die Lebenseinstellung betrifft, jedoch mag ich noch immer Festivals wie das WGT in Leipzig und besuche dies gern, bin quasi Stammgast. Was Szenelokale betrifft hab auch ich weniger Lust auf diese, es fehlt einfach die musikalische Abwechselung, man kennt irgendwie alles, ich bin jemand der musikalisch ständig neuen Input braucht und die Vielfalt liebt, so das nicht immer nur ständig der gleiche Kram gedudelt wird. Dann und wann geh ich aber auch noch tanzen und ab und zu ist es auch ganz angenehm. Auch ich war mal mit Leib und Seele dabei und völlig aufgegeben hab ich das auch noch nicht, nur eben schlichter und mit weit offener Bandbreite, mein Geschmack ist da über die Jahre bunter geworden. Ich mag hellbuntes und dunkelbuntes
;)KillingTime schrieb:Ein Kollege von mir ist Goth, der läuft immer mit schwarzen Klamotten herum, lange schwarze Haare, der geht auf so Konzerte etc. Mir ist das etwas unheimlich. Man kann mit dem vernünftig reden, kein Problem, aber ich finde es schon etwas fremdartig, wenn jemand permanent seine Lebensart so zur Schau stellt, sogar im Job.
Ich selbst trage auch im Alltag immer schwarz und behalte auch da meine "Lebensart" bei, jedoch da ich recht schlicht bin falle ich weniger auf und eine gewisse Anpassung muss natürlich auch sein. Aber ich finde unangepasste Freigeister und optische Abwechselung auch im Alltag bei Menschen schön und freue mich immer über solche Menschen. Stinos langweilen mich da meist, was aber nicht heißt das ich Probleme mit ihnen habe, sie sind nur einfach zu langweilig für meinen Geschmack
:DUnheimlich sind mir Menschen die man nicht einschätzen kann, es sind meist sogar recht unauffällige Menschen die innerlich am brodeln sind, bei Gothics, Punks, Metalern, Hippies usw. hatte ich selten dieses Gefühl, im Gegenteil das waren meist ziemlich aufgeschlossene Menschen die zwar ab und zu etwas hardcore in Erscheinung treten aber meist ganz liebe und zahme Menschen sind, was ich im Alltag von Prolls und manch Normalo nicht behaupten konnte, da spürte ich weit häufiger Ablehnung, Aggressionen, Verklemmtheit und Intoleranz, sie ähneln sich in der Beziehung meist nicht nur optisch...
KillingTime schrieb:Ein Kollege von mir ist Goth, der läuft immer mit schwarzen Klamotten herum, lange schwarze Haare
Ist das auch der Kollege um den es im Androgynitäts- Thema ging? Man du machst ihn immer interessanter für mich! Zerr ihn doch mal ins Forum!
:DUnterhalte dich einfach mal mit ihm ich bin mir sicher du wirst feststellen das dieser Mensch alles andere als unheimlich ist, sondern vielleicht einfach ein sympathischer Zeitgenosse ist der viel Spaß auf Festivals und ähnlichen Veranstaltungen hat. Ich kenn ihn nicht aber ich kann ihn schon aus der Ferne etwas einschätzen, über die Jahre habe ich da eine recht umfangreiche Menschenkenntnis gesammelt.
KillingTime schrieb:Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was noch zu dieser Subkultur gehört, oder was zu erwarten wäre, würde man sich besser kennen.
Lern ihn einfach mal ganz ungezwungen kennen und unterhalte dich mit ihm. Oder geh mal auf ein Konzert. Natürlich nur wenn du kein Problem mit ihm hast.
KillingTime schrieb:Weil man als Angehöriger so einer Subkultur Sachen übernimmt, die dazugehören, und weil sie dazugehören, ohne sie vielleicht gut zu finden.
Ja man übernimmt gewisse Sachen und Eigenschaften, doch die die du da meinst sind meist Szenekiddies die nur mal reinschnuppern und kurzeitig fast schon übertrieben das alles aneignen und klischeemäßig verkörpern. Ein "normaler" Gothic führt im Prinzip ein Doppelleben, im Alltag schlicht und auch mit normalen Jobs wie jeder andere Mensch auch, zur Freizeit, bei Konzerten und Festivals kommt das innere nach außen und man fühlt sich wohl als dunkelbuntes Nachtschattengewächs, manchmal sogar als dunkles Kunstwerk. Ist ähnlich wie bei Punks, bei denen ist auch das optische nicht nur Beiwerk sondern eine Verkörperung innerer Welten. Alle die in der Szene "uniformiert" sind, sind meist auch nicht aus eigenem Interesse dort sondern verkörpern nur ein "Kostüm", das spürt man auch recht schnell
;)Ich selbst bewege mich inzwischen in mehreren Subkulturen und kenne die Unterschiede, doch ich kenne auch die Gemeinsamkeiten und den Punkt an dem sich alle einig sind, man trinkt gern gemeinsam einen und tanzt/pogt gern zur Musik und hat gern seinen Spaß. Am Ende sind alles nur einfache Menschen die einfach das innere nach außen verkörpern wie sie sich wohlfühlen. Jeder der bestimmte Eigenschaften widerwillig übernimmt ist eindeutig fehl am Platze und sollte weiter auf die Suche gehen nach dem passenden Wohlfühlpol. Ich habe meinen in der dunkelbunten Vielfalt gefunden und liebe die Abwechselung aber natürlich auch eine gewisse Beständigkeit. Mir gefällt bis heute das WGT in Leipzig und ich hoffe das gibt es noch viele Jahre, so das ich es irgendwann als Rentner besuchen kann und langsam zu wirklichen "Grufti" werde, viel cooler als solche Nörgelopis die völlig langweilig dahinsiechen
:D @MissMogwai So betrachte ich auch das ganze.
MissMogwai schrieb:ah mist ^^ aber dann kenne ich immerhin deinen "bärtigen Zwilling"
Ich wünschte ich hätte ne Zwillingsschwester oder ich wäre selbst die Schwester, etwas verwirrend oder? Aber lass ma ich kenne einige "Zwillinge" von mir, da reichen meist lange blonde Haare, ne Brille und nen zierlicher Körperbau, ich bin ein androgyner, gruftiger Nerdtyp, meine Haut hat eine gesunde Kellerbräune, was aber nicht heißt das ich nicht den Sommer mag, von mir aus könnte es immer Sommer sein
:D