Gothic-Kultur

@insideman
Mag sein, dass das auch eine Altersfrage ist..."rebellieren" schiebe ich eher in die pubertärende Ecke.

Die Leute, die meine Freunde sind, haben mit reinem "Mitlaufen" nichts zu tun.
Die sind seit Jahrzehnten so und werden auch so bleiben.
Und wenn evtl. über die Jahre nicht mehr äusserlich...innerlich wird deren Einstellung bleiben.

@mothwoman
Also kleiden sie sich schwarz aufgrund ihrer Einstellung, verstehe ich das richtig?
Na du könntest Recht haben, ihre Gothicphase war ungefähr von 14 - 16. Danach wurde sie zu einem Paris Hilton Double. Das nenn ich mal Kulturschock..

Ich weiß, ich hab ja gesagt:

MaryVetsera schrieb:Menschen in der Stadt, die ja wenn man mit ihnen spricht, sogar meistens sehr freundlich sind.

Aber trotzdem wirken sie irgendwie bedrohlich mit ihren Outfits. Zumindest auf mich und auch auf viele andere, die ich kenne.

@MaryVetsera

MaryVetsera schrieb:Also kleiden sie sich schwarz aufgrund ihrer Einstellung, verstehe ich das richtig?

ja. Das war zumindest mal der Hintergrund. :)
Sind wirklich alle lieb, kannst du mir glauben.
In meinem Lieblings-Club ist nur Samstags was in Richting "schwarz" los. Der Türsteher hat mir mal erzählt, dass das der einzige Tag der Woche ist, wo er nichts zu tun hat.
Und auch der einzige Tag, an dem sich die Anwohner nicht beschweren.

@mothwoman
Ja das ist ja eigentlich mal wieder klar, dass der Anschein trügt. :)
Andere sind vermeindlich in der Tat viel schlimmer als Gothics. Man sollte halt niemanden aufgrund seines Aussehens in irgendwelche Schubladen packen.

Ich mag Gothic / Mittelaltermusik / Metal Musik und schau ganz normal aus , man sollte allgemein nicht so viel urteilen wie ein Mensch aussieht oder welche Kleidung man trägt , das Herz zählt:D

@Lichtstrahl
Jo,so ist es
Ich schau auch ganz normal aus und mag solche Musik.Bei Fremden ist es mir relativ egal,wie sie aussehen.Ich weiß nicht,was einige Leute daran so schlimm finden wenn jemand andere Klamotten trägt als sie selbst -.-

Also ich persönlich finde diese Gothic-Subkultur sehr interessant. In meinem Bekanntenkreis sind einige Gothics und wenn man aus dieser Sparte neue Leute kennenlernt merkt man, dass sie ziemlich tolerant sind und vor allem alles andere als depressiv :-)
Die Schwester meiner besten Freundin ist schon seit ihrem 11. Lebensjahr in der schwarzen Szene tätig und dieser bis jetzt (mittlerweile ist sie schon 19 Jahre alt) treu geblieben.

Was ich immer wieder lustig zu sehen finde sind all die kleinen Kiddies, die in ihrer rebellischen Phase einen auf extrem bösen Grufti machen und sich tonnenweise Patchouli drüberkippen. Als ich meine ehemalige Nachbarin nach einigen Jahren wieder gesehen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Aus dem blonden, süßen Mädchen ist ein Hardcore-Gothic geworden, der aber irgendwie auch nur deshalb dieser Subkultur angehört, weil es ihrer Meinung nach einfach bloß cool ist. Natürlich muss man sich in seiner Jugend ausprobieren, das ist mir völlig klar. Sie ist jedoch eine Mischung aus Grufti, Satanist, Metaller und Emo. Naja, wie auch immer :-D


Zwar bin ich kein Gothic, aber ich finde es schade, dass sich die Leute so wenig mit dieser beeindruckenden Subkultur auseinandersetzen und immernoch dieses schreckliche Schubladendenken besitzen. Somit kann ich mich der Meinung von @Lichtstrahl nur anschließen.

@Dornenblut

Sorry das ich erst jetzt antworte (bin kaum noch aktiv hier)
Also ich hab vieles an meiner damaligen Einstellung geändert, bin in keiner Szene mehr wirklich "aktiv" unterwegs, ab und zu mal ein paar Festivals und Konzerte. Mag es noch immer dunkelbunt und genieße angenehme Zeitgenossen, doch hab mit internen oder externen Streitigkeiten über Toleranz nix mehr zu tun, lebe nach dem Motto: "lasse reden" ;)

Verwundert mich sogar das es dieses Thema hier noch gibt, an dem Thread kann ich erkennen was sich alles so bei mir geändert hat, früher war ich aggressiver und hab mich schneller angegriffen gefühlt. Ich genieße einfach nur noch die Dinge die mich interessieren und filtere mir diese raus.

Gothic ist für mich "dunkelbunt" geworden (subjektiv), denn ich find es öde wenn man in einer Schublade lebt und sich selbst in dieser einsperrt. Dafür gibt es einfach zu vieles was noch interessant ist. Mag den Reiz am "dunkelbunten" aber noch immer, vermisse aber die Zeit in der es noch was "einzigartiges" war so durch die Gegend zu laufen und dann nach und nach Gleichgesinnte getroffen zu haben, so ganz einzigartig ist man ja eben nicht und ab und zu tut Gesellschaft ja auch gut, solange diese sich selbst nicht zu ernst nimmt und am Ende sogar ebenfalls eine konservative, intolerante Einstellung zulässt :)

(hoffe du hast das damit gemeint)

@cRAwler23
Dankesehr.
ja genau so hab ich das gemeint, nur anders ausgedrückt wie ich sehe.
aber du hast es quasi noch mal vereinfacht :)

Ich glaube im Laufe der Zeit, wenn man Verstand entwickelt hat und ein wenig nachdenkt, wird man erwachsener und merkt, dass man keine "Szene" braucht, um sich selbst zu verwirklichen.

Meine (fast) Lieblingsfarbe ist Schwarz, ich finde mystische und "verrückte" Sachen cool, aber ich bin kein Goth oder Emo oder Gruftie... Kommt bei mir halt ganz drauf an :D

Warum ist eigentlich soviel Gefühl innerhalb dieser 'Szene' verloren gegangen? Wo ist der Geist der die Protagonisten mal zusammenführte? Wenn ich WGT etc. betrachte macht es mich traurig das viele der "Neuzugänge" die Szenerie lediglich über das äußere definieren...

@occitania

Ist das nicht bei den meisten Subkulturen so?
Ich hab so ziemlich alle in meiner Jugend durchlebt und empfand aus dem von dir genannten Grund auch nie wirklich einer Kultur angehörig.

Ich ziehe mich selbst nur schwarz an, höre Metal, mag Friedhöfe usw aber ich würde mich auf keinen Fall als Gothic bezeichnen.
Alle sagen immer Gothics sind ja ach so tolerant.
So ein Blödsinn..!!!!!! Die meisten tolerieren nicht mal die, die andere (in ihren Augen) schlechte Musik hören. Lästern über Hip Hopper, Emos usw

Wenn man in ein Grufti Lokal geht wird man meistens von oben bis unten gemustert. Das Outfit wird kontrolliert und wenn man nicht geug "Gothic" rüberkommt dann wird gelästert.
DaS sind nur meine Erfahrungen,aber ich finde die meisten sind ziemlich arrogant und überheblich. Halten sich für besonders intelligent weil sie ja sooo tiefgründig sind.
Aber im Grunde sind sie um einiges intoleranter als viele "Normalos", sie wollen nur unbedingt "anders" sein..
So, das musste mal raus

@imAbglanz

Weil der Musikgeschmack halt auch nichts über generelle Offenheit der Hörer aussagt. Hab ich im übrigen auch genau so erlebt.

@Hesher
Die Zugehörigkeit war für mich immer eine Art des Wohlfühlens. Es war nie etwas was ich vodergründig gesucht hab. Es stímmt mich nur traurig in Clubs oder bei Konzerten nicht mehr dieses Gefühl zu haben mit wirklich jedem einfach nur mal reden zu können und immer etwas zu erfahren was irgendwie genau diese art des lebensgefühls wirklich wiedergibt. Ich hab auch viele durchlebt, die auch alle Teil meiner Persönlichkeit sind, sei es der Blues zu Zeiten ostdeutschlands, die ersten Punk-Sachen etc. Aber irgendwie war das ehrlicher..ist vielleicht auch das Bauchgefühl des Alters. :-)

@occitania

Schade für dich, da du das halt anders erlebt hast als ich. Ich habe mich dort nie wohler gefühlt, als irgendwo anders, vielleicht aber auch, weil ich nie unbedingt die Gesellschaft derer gesucht habe. Trage auch heute noch Klamotten, wo man mich hier und da mal als Gruftie bezeichnet, aber sollen sie ruhig, auch ich hab Vorurteile und am Ende sind es auch nur alltägliche Arschlöcher, mit denen ich niemals etwas zutun haben werde.

@imAbglanz
Genau da liegt das Problem. Ich hör bis heute noch viel Blues, Soul, Jazz, Prog-Rock etc. (auch Rap, wenn auch bevorzugt ältere Sachen). aber das war nie das Problem weil die "Szene" mal offener war..

@Hesher
ich hab mich da schon wohl gefühlt, ist allerdings schon gute 20 Jahre her, und es war anders. ich bin damals auch eher über die Literatur an diese Szene herangekommen als über die Mucke... Ich fand (und find es teilweise noch heute) faszinierend welches Kreativitätspotential sich da äußert..

@occitania

Da sehe ich halt den Unterschied, möglicherweise deswegen, weil es bei mir keine 20 Jahre her ist und ich vielleicht schon meine Erfahrung mit den modernen Grufties gemacht habe. :D