EZTerra schrieb:Es stirbt im Alter von 83 Jahren. »
o.O
Da ist aber schon jemand auf der Journalistenschule. So was lernt man da ganz sicher. Ob man es richtig versteht, ist die andere Sache. Sprachlogik ist jenen schwer zu vermitteln, die sie nicht fühlen und in sich tragen.
Hier sollte dem Leser das Ableben der Person deutlich und dramatisch präsentiert werden - nicht in so einer verpennten Vergangenheitsform ^^
Ein fachlicher Kommentar zu dergleichen:
Erwähnt werden soll noch die Verwendung des Präsens als Stilmittel. Dabei wird nur punktuell für einzelne Sätze oder Passagen vom Präteritum ins Präsens gewechselt, etwa wenn – wie beim »historischen Präsens« die überzeitliche Aktualität von Ereignissen der Weltgeschichte hervorgehoben werden soll. Diese Wirkung wollen wohl auch Journalisten erreichen, wenn sie Vergangenes in die Gegenwart versetzen. Doch bei einer Schlagzeile wie Popstar XYZ stirbt mit 30 Jahren frage ich mich regelmäßig: Beschäftigen die Zeitungen Wahrsager? Mich stören solche Verstöße gegen die Sprachlogik, die zugleich Verstöße gegen die Logik generell sind.
Und schließlich gibt es noch das inzwischen ziemlich aus der Mode gekommene »dramatische Präsens«, das früher in Romanen und Erzählungen ab und zu Verwendung fand. Grundsätzlich wird im Präteritum erzählt, manchmal wird zwischendurch ins Präsens gewechselt. Die Absicht dabei: Der Leser soll stärker in die Handlung hingezogen und ihm soll signalisiert werden, Achtung, jetzt passiert etwas Aufregendes, Spannendes, Unvorhergesehenes oder Wichtiges.
Ob der moderne, mitdenkende Leser solche Hilfen wirklich braucht? Ich empfehle, wenn nicht inhaltliche Gründe dagegen sprechen, bei der klassischen, logisch korrekten Form des Präteritums zu bleiben.
Quelle:
https://stilistico.wordpress.com/2018/05/09/eine-frage-der-zeit-praesens-oder-praeteritum/