@ayashiZuerst einmal Herzlichen Glückwunsch!
Euch steht eine aufregende Zeit bevor
:) Ich habe zwei kleine Kinder, deshalb möchte ich ein wenig von meiner Erfahrung berichten.
Die Handgriffe bei der Kinderbetreuung gehen mit ein wenig Übung leicht von der Hand. Ich war nie in einem Geburtsvorbereitungskurs. Mir wurde das Wickeln und Anziehen im Krankenhaus gezeigt und von der Hebamme daheim das Baden. Der Rest ging irgendwie automatisch, mit der Zeit auch schneller.
Ich rate persönlich immer zu einer Hebamme, obwohl ich selbst kein großer Fan davon bin, dass sich da ne fremde Frau "einmischt", ABER man hat doch manchmal Fragen, oder ein besseres Gefühl wenn das Kind zwischen den U-Untersuchungen angeschaut wurde. Und wenn man dann irgendwann trotzdem keine Lust mehr auf sie hat, kann man sie auch einfach wieder "abbestellen".
Meine erste Hebamme half mir auch viel, indem sie mit mir über meine seelischen Probleme sprach (Ich traute mich sonst mit niemandem darüber reden). Ich bin so dermaßen empfindlich mit den vielen Hormonen. Dazu später mehr.
Kinderwagen, sonstiges Zubehör, da kann man sich Vorschläge von befreundeten Eltern holen.
Ich persönlich habe einen Hartan GTS als Kinderwagen (praktisch auch für schwieriges Gelände) und als Beistellbett ein Babybay mit Rollen, den ich auch als Stubenwagen verwende. Ich finde es sehr praktisch.
Aber da hat jeder seine eigene Vorlieben und das alles ist in meinen Augen nicht so wichtig.
Ich denke da gibt es selten ein richtig und falsch.
Wichtig sind nur die groben "Regeln" mit Schlafsicherheit, nicht zu lange im MaxiCosi o.Ä. sitzen lassen usw. Dafür gibt es viele gute Ratgeber, genügend Infos online und auch vom Kinderarzt.
Aber bitte nur nicht zu verrückt machen lassen.
Und Thema Partnerschaft... Ich mag nach der Geburt im Durschnitt ca 6 Monate keine Berührungen und erst Recht keinen Sex. Aber es kam beide Mal plötzlich ein Tag, an dem die Lust auf körperliche Nähe zurückkam.
Thema Erziehung... Lol. Mein erstes Kind ist nach wie vor sehr fordernd. Man kann sich gerne Tipps holen und Erziehungsratgeber lesen, aber es gibt nie etwas Allgemeingültiges. Was bei einem Kind funktioniert, klappt bei dem nächsten nicht. Dafür sind sie alle zu unterschiedlich. Aber auch das ergibt sich im Laufe der Zeit denke ich. Als Eltern kennt man seine Kinder am besten. Da mein ältestes Kind aber erst 2 ist, habe ich wenig Plan von Erziehung, denke ich. Wir sind noch in einer Art Findungsphase
;) Thema Behörden.
Ich hatte vor der Geburt alles soweit vorbereitet und einen Ordner zusammengestellt, mit allen Dokumenten. Darin war eine Anleitung, was wann erledigt werden muss, auch damit mein Partner die Formalitäten übernehmen könnte (und weil ich nach der Geburt keinen sehr klaren Kopf habe
;)).
Was für mich persönlich das Schwierigste war, war nicht die Schwangerschaft, die Geburt, nicht die vielen Infos, die hunderte unerwünschten Ratschläge, die Babypflege usw. Ich persönlich tat mich sehr schwer damit, dass sich mein Leben mit Baby so veränderte!
Die Hormone machten mich verrückt. Ich war so überwältigt von der Liebe, der Verantwortung, der Umstellung meines kompletten Alltags. Nichts ging mehr so wie früher, ich bekam fast nichts mehr richtig gebacken. Mein Haushalt sah für mich ungewohnt schlimm aus. Ich vergaß oft zu essen oder zu duschen... Der Schlafmangel, das Stillen. Alles war für mich sehr sehr anstrengend. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film und ich fühlte mich laufend als Versager, weil ich es ich nicht so hinbekam, wie ich es vorhatte und wollte, oder es sonst bei mir nicht so aussah wie bei den "Instagram-Müttern". Ich war auch nicht so glücklich wie andere (oder wie es den Anschein hatte). Ich war müde, erschöpft uvm. Mein Kind weinte im Kinderwagen, schrie im Auto, weinte generell viel, wollte immer gestillt werden, so ging ich auch selten raus.
Ach, er war auch ein sehr anstrengendes Baby (das merke ich jetzt mit dem zweiten) und es muss nicht heißen, dass es bei euch so kommt.
Was ich damit sagen will: Es könnte Vieles nicht so hinhauen wie man vorhatte und möchte und das ist auch wirklich ok und es geht verdammt vielen Eltern so!! Wirklich!
Ich persönlich hätte beim ersten Kind viel mehr Unterstützung gebraucht als mir zur Verfügung stand (keine Eltern, keine Schwiegereltern in der Nähe, eigentlich niemand). Mein erster Partner war keine große Hilfe. Er dachte, weil er arbeiten geht, dass ich für den gesamten Rest alleine verantwortlich war. Ich schaffte es nicht sehr gut alleine.
Mein jetziger Partner hingegen, mit dem ich das zweite Kind habe, war und ist mir eine große Stütze, auch was die Arbeit im Haushalt anbelangt. Das zweite Kind ist nun relativ pflegeleicht, aber mit zwei Kindern gibt es auch Zeiten, da schaffe ich nicht alles alleine, auch wenn ich es gerne würde. Er meckert oder mosert aber nie deswegen, sondern packt einfach mit an (selbst nach 14 Stunden Arbeit!). Das alleine ist schon eine große Erleichterung. Auch, weil er einfach zu mir hält. Vorallem in der Zeit mit den Hormonen und den Stillproblemen, da war das Gefühl "ich bin nicht alleine" sehr wichtig.
Gut, hier sieht es immer noch manchmal aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen, aber je älter die Kinder umso einfach wird es.
(Ich find das erste Jahr persönlich am Anstrengendsten)
Sei einfach für deine Partnerin da, sag ihr möglichst oft, dass sie es gut macht, verzeih ihr alle hormonbedingten "Spinnereien" und alles Weitere ergibt sich wirklich von alleine
;).