@AyashiIch finde es schön das ihr beide euch vorab schon solche Gedanken macht und euch einen Plan zurecht legen möchtet.
Zeigt es doch das ihr gerne Eltern werdet, das ihr euch freut und das euer Nachwuchs es bei euch gut haben wird.
Meine Ratschläge bezüglich deiner vielen Fragen wären da aber wirklich, gebt euch selbst die Zeit da rein zu wachsen.
Jedes kleine Lebenwesen hat seinen eigenen Charakter, die Erziehung und die Gene spielen dabei natürlich auch eine tragende Rolle - aber zB als Elternteil stur zu bleiben führt nicht bei jedem Kind automatisch zum Erfolg.
Mein jüngerer Sohn hat zB ADHS, welches mit dem 6ten Lebensjahr ausbrach wie ein plötzlicher Autounfall. Jegliche Erziehung die ich vor dem 6ten Lebensjahr bei ihm anwandte war von dem einem Moment auf den anderen komplett erloschen. Ich musste nochmal von vorne lernen, alles anders machen. Und auch er musste alles neu lernen. Das ist kein Scheiss- er musste mit 6 Jahren nochmal lernen das man sich nach dem Pipi machen die Hände waschen muss, das Zähne putzen 2 Minuten dauert, das ein Hosenknopf kein bitterböser Feind ist sondern ein Hilfsmittel um die Hose oben zu behalten. Das man sich Socken anziehen kann ohne dabei völlig auszukreisen.
Bis zum 6ten Lebensjahr hatte er das alles drauf, war ein kleines Sonnenscheinchen... hat immer gelacht- gescherzt- mit Leichtigkeit umgesetzt was man ihm beibrachte.
Und dann war da dieser ADHS Wurm in seinem Gehirn, der alles aufsog und das ließ den kleinen Mann verzweifeln.
Jetzt ist er 9... hat immernoch den Zappelphillipp in sich, aber es wird immer besser.
Der nächste heftige Schub wird mit der Pubertät kommen, da können wir Glück haben und das ADHS könnte nahezu verschwinden... oder aber Pech und es wird noch extremer. Heisst, auch ich stelle mich jetzt schonmal darauf ein, dass wir nochmal alles von vorn lernen müssen. Wenn es nicht so kommt, dann cool...wenn doch, bin ich vorbereitet.
Ayashi schrieb:Unzählige Ratgeber ersetzen niemals Erfahrung.
Natürlich hat man seine eigenen Vorstellungen, aber dann taucht auch schnell die Frage auf, ob das so richtig ist, wie man es macht? Gedankenaustausch erwünscht.
Weisst du, ob es richtig war zeigt sich leider immer erst im Nachgang... wenn die Krümel groß sind und evtl fähig ihren eigenen Weg zu gehen.
Sieh dich als Stütze eines jungen Bäumchens. Wachsen muss es alleine, aber du bist die Umzäunung die dafür sorgt das der Stamm gerade wächst. Deine Frau ist die Gärtnerin, sie füttert das Bäumchen, verscheucht Ungeziefer mit altbewährten Hausmittelchen und sie redet liebevoll mit dem Bäumchen. Ihr beide sucht die optimale Stelle wo das Bäumchen gut gedeihen kann.
Ayashi schrieb:Man sieht ja oft in Supermärkten die weinenden und schreienden Kinder vor den Süßigkeiten, oder wenn Spielzeug in der Nähe ist. Oft ignoriert die Mutter es gekonnt, aber manchmal kommt auch eine überforderte Reaktion.
Wie bringe ich meinem Kind bei, das nicht alles ihm gehört, was es sieht? Wie erkläre ich meinem Kind das es durch schreien und weinen seinen Willen nicht durchsetzen wird und die Gummibärchen im Regal bleiben?
Beim Supermarkt bewährte sich bei mir das Taschengeld. Das dürfen sie zum Einkaufen immer mitnehmen. Es gibt klare Regeln, erst kaufen wir alles ein was wir als Familie benötigen, dann dürfen sie mit ihrem Taschengeld nochmal durch den Laden hoppsen und sich selbst etwas kaufen.
Sie bestehen auch darauf das einzeln aufs Kassenband zu legen. An der Kasse hatten wir seit Jahren kein Theater mehr weil sie mittlerweile begriffen haben das ein einzelner Duplo viel teurer ist als wenn sie sich eine Packung aus dem Süßigkeitenregal nehmen und das sie somit länger etwas davon haben.
Letztens sprach mein Sohn (der ältere, 11 Jahre) sogar die Kassiererin an, dass das ganz schön teuer ist was da so an der Kasse liegt und warum ein einzelner Schokoriegel fast soviel kostet wie eine Packung. Sie war schockiert und antwortete wirklich unhöflich "weil das eben so ist und manch einer will eben nur einen Riegel essen". Mein Sohn sagte dann "aber dann kann man sich doch eine Packung holen und eben nur einen essen".
Die Dame wurde richtig wütend...und ich Stolz wie Arschloch auf meinen Kiesel und lobte ihn vor ihren Augen für seine guten Fragen.
Man kann diese Stresssituationen an der Kasse minimieren wenn man sich in den ersten Zeiten gleich ehrlich mit dem Kind hinsetzt und erklärt, dass manche Käufe nicht gut sind. Gerade die an der Kasse zielen darauf ab kleine Kinder zu manipulieren und ich finde die Kinder haben ein recht darauf das zu erfahren. Meinen hat das gut getan, heisst aber nicht das es bei jedem Kind so ist. Die Erfahrung muss man glaube ich selber machen und schauen was für einen Charakter das Kindlein hat.
Ayashi schrieb:Welcher Kinderwagen ist der richtige?
Wie schläft mein Kind am besten? Das richtige Bettchen. Meinungen und Erfahrungen bitte.
Kommt auch auf die Umstände an.
Ich hatte erst ein Beistellbettchen beim ersten Sohn damals, er war ein Schreikind. 4 Monate purer Terror, im 2 Stundentakt haben wir uns abgewechselt und das Kind auf dem Schoß gehabt, liegend und mit abgewinkelten Beinen.... dann GANZ vorsichtig mit den Beinen und Bauch gewippt. An ein normales Kinderbett war da garnicht zu denken weil er ja eh nie drin lag sondern IMMER (wirklich ausnahmslos) irgendwie irgendwo auf unserem Körper lag. Mein Herzschlag hatte das Krümelchen auch am meisten beruhigt,...
Ab dem 4ten Monat gabs dann ein Kinderbett (das hatten wir schon vorher) und er schlief ab und an mal drin, erst nur zum Mittagsschlaf... dann später auch Nachts.
Beim zweiten Sohn war alles anders... auch Schreibaby aber anders. Er schlief trotzdem in seinem Bett von anfang an... nur musste ich 1 Jahr lang (!) auf dem Boden auf einer Madratze neben ihm legen, meine Hand durchs Gitter strecken und seine kleine Hand halten.
Geschlafen hat er gleich 8 Stunden durch... was ich als Luxus erachtet hätte wenn ich nicht auf dem knallharten Boden hätte liegen müssen
:DKinderwagen hatten wir relativ teure. Mein Paps hatte damals bei BabyWalz gearbeitet und wir bekamen daher vieles reduziert oder gar umsonst wenn da irgendwo ne Schraube fehlte an schränken oder Wickeltisch (Die sich leicht durch eine andere ersetzen ließ)
Ob der jetzt besser war als günstigere, keine Ahnung.
Ayashi schrieb:Welche ärtzlichen Untersuchungen sind notwendig?
Was muss ich bei Behörden beachten?
Ein Tipp war ja, schon jetzt einen Kita Platz zu suchen
Die U-Untersuchungen beim Kinderarzt und der wird dich evtl noch weiterschicken zum Orthopäden oder HNO usw. Kommt drauf an ob bei den U-Untersuchungen immer alles gut ist. Ihr bekommt ein U-Heft, da sind auch die Terminzeiträume eingetragen wann die nächste Untersuchung gemacht werden muss. Ähnlich wie der Mutterpass
:) Den werdet ihr ja schon haben.
Kann dir auch gern ein Bild per PN schicken vom U-Heft, falls dich interessiert wie das aussieht und was da so drin steht.
:) Bei den Behörden musst du eigentlich nichts beachten. Geburtsurkunde müsst ihr beabtragen und dann abholen, falls ihr ein Stammbuch habt müsste das Kind glaube ich auch nachgetragen werden.
Und mein wichtigster Ratschlag an euch beide :
verabschiedet euch von dem Gedanken alles richtig zu machen bzw das zu wollen. Fehler gehören dazu, es gibt niemanden der als Elternteil immer alles richtig gemacht hat und es wärw unfair sich selbst gegenüber das auch immer zu wollen.
Achtet nur darauf das die Fehler nicht allzu groß sind, aber solang ihr dem Erdenbürger immer all eure Beachtung und Liebe zukommen lasst, ist das gröbste schon überstanden. Vergesst euch selbst als Paar dabei aber nicht. Das Baby brauch auch glückliche Eltern die sich gegenseitig stützen, achten und ehren.
Der Rest kommt dann von allein, ihr werdet sehen.
Als Mutter heranwachsen zu dürfen war und ist eine der erfüllensten Gefühle für mich... auch ich wurde dadurch nochmal ein komplett anderer Mensch. Die Bedürfnisse verschieben sich so krass, man denkt und fühlt sich danach so anders.
Ach und vllt noch etwas nur an dich, als Vater und Partner.
Ich weiss nicht wie deine Frau ist aber es gibt Frauen die es lieben Schwanger zu sein und wenn das Kind geboren ist und nicht mehr Teil des eigenen Körpers, dann fallen diese Frauen ein Stückweit in ein Loch.
Es ist schwer das Kind dann nicht mehr in sich treten zu spüren, weil man als Mama nochmal ein ganz anderes Gefühl zum eigenen Bauch entwickelt und zu dem, der darin lebt und heranwächst.
Schenke auch deiner Frau nach der Geburt ganz vieö Aufmerksamkeit, wenn du merkst das sie vllt in manchen Momenten traurig daher kommt.
Ich hatte das so (viele haben das nicht) und ich hätte damals mehr Aufmerksamkeit danach benötigt weil ich wirklich traurig war das mein Kind jetzt für jedermann sichtbar ist..und jeder es betuddeln konnte und nicht mehr nur ich. Liest sich vllt krank aber sowas machen Schwangerschaftshormone auch manchmal aus einer Frau ^^
Eine Hebamme kann ich übrigens auch nur Empfehlen.
so ich glaube mein erster Beitrag ist nun schon lang genug, entschuldige schonmal dafür.
Und es soll nichts geklugscheißert gemeint sein... der beste Tip ist wohl sich von seinem Gefühl leiten zu lassen. Wenn ausreichend Liebe da ist für euer Mausi (wovon ich ausgehe) werdet ihr die richtigen Wege schon gehen
:D