Photographer73 schrieb:Reden wir lieber mal über die wichtigen Fragen, die jedes Jahr wieder aufkommen. Was essen wir denn dieses Jahr Weihnachten?
Vom Essen an Heiligabend ich ja schon geschrieben. Tafelspitz mit Meerrettichsauce ist bei uns da auch wirklich der Alltime-Kompromiss zwischen einfach und fix - ich persönlich würde mit dieser Würstchen und Kartoffelsalat-Tradition, die manche pflegen, gar nicht klar kommen - und stundenlangem Stehen in der Küche. Entsprechend gibt es zum Fleisch und der Sauce nur noch Kartoffeln dazu.
Beim Kuchen mache ich es mir insofern leicht, als dass ich ihn jedes Jahr vorab fertig bei der Konditorin meines Vertrauens ordere. Würde auch gar nicht anders gehen, weil ich meistens bis zum 23. arbeiten muss und dann in der Regel an diesem Tag nach Feierabend direkt zu meiner Mutter aufbreche. Hier sind die Klassiker die von meinen Neffen heiß und innig geliebte Schokoladentarte und ein Russischer Zupfkuchen, der besonders bei meinem Schwager beliebt ist. Wenn's mich überkommt, die Kuchen sind leider ziemlich teuer, hole ich auch noch meinen persönlichen Favoriten, einen Apfel-Zimt-Baiser-Kuchen.
Den Feldsalat bereitet meine Mutter mittlerweile aus Rücksicht auf meine Schwester ohne Speck zu und in die Zwiebelsuppe gehört natürlich ganz viel Käse.
Am 25. essen dann meine Mutter und ich die Reste und am 26. werden wir dann wohl wieder mal zu meiner Schwester fahren. Da ist dann mein Schwager mit Kochen dran. Der probiert normalerweise jedes Jahr etwas neues. Beim letzten Mal gab es vegane selbstgemachte "Hähnchenkeulen".
@Stumpf Wie gesagt, die Stimmung ist an Weihnachten glücklicherweise im Normalfall gut. Der Kreis der Feierenden ist aber auch eher klein und es ist auch nicht so, dass wir uns nur zum Fest sehen würden. Wäre da schon unter dem Jahr eine angespannte Stimmung, würden wir das Fest vermutlich auch anders begehen.
Da mein Vater schon seit vielen Jahren tot ist, stellt sich für meine Schwester und mich zumindest die Frage, bei welchem Elternteil wir wann feiern nicht mehr. Das teilt sich bei ihr wie gesagt nur noch auf in die Feier bei unserer Mutter und die bei ihrer Schwiegermutter. Da gehen sie dann meistens am 25. hin. Einen Schwiegervater gibt es zwar auch, der möchte aber nicht mit seinem Sohn und seinen Enkeln feiern.
Es gab aber in der Vergangenheit auch einige Jahre am Stück, in denen ich nicht mit meiner Mutter und meiner Schwester gefeiert habe (meinen Schwager und meine Neffen gab es da noch nicht). Die Phase begann in dem Jahr, in dem meine Mutter mir kurz vorm Fest verkündet hatte, dass sie und meine Schwester übers Fest auf Mutter-Kind-Kur fahren. Ich war damals schon volljährig, wohnet aber noch daheim und fühlte mich total vor den Kopf gestoßen. Hab dann bei der Familie meines damaligen Freundes gefeiert, auch wenn die mir das Gefühl gegeben hat, nicht so richtig dazu zu gehören.
Trotzdem habe ich in den Jahren darauf Heiligabend entweder mit meinem Freund oder wieder bei seiner Familie gefeiert. Nach der Trennung dann auch mal zwei Feste ganz allein bzw. dann wieder bei der Familie meines nächsten Freundes.
Sofern es kein Weihnachten zu zweit, sondern innerhalb der Familien meiner jeweiligen Partner war, waren das dann auch ganz oft Feste mit unangenehmen Spannungen und unnötigem Stress. Einmal haben sich da alle so intensiv angekeift, dass mein Ex sogar einen Nervenzusammenbruch hatte. Sowas brauch ich nicht wieder.
Nach der Sache mit dem Nervenzusammenbruch haben wir dann gemeinsam beschlossen, meiner Mutter noch mal eine Chance zu geben. Und was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt. Das Gemecker meiner Mutter, dass sie nicht so lange in der Küche stehen will (und dann trotzdem jeden Gang an sich reißt) gehört halt zum Gesamtbild dazu. Das ist aber auch kein bösartiges Gemecker, sondern mittlerweile irgendwie auch fast schon eine Tradition.
:D