Mailaika schrieb:Ich brauch die Sicherheit (und Vorzüge) eines geregelten Einkommens.
Mailaika schrieb:Oder einfach mal an an alle! Könnt ihr euch vorstellen, ohne Einkommen zu leben?
Ich sehe mich da ja eher in der Rolle des Antikapitalisten und empfinde das ganze Tralala um "gehe arbeiten zum Geld verdienen" sogar als lästig.
Wieso?
Es ist kontraproduktiv für die Entwicklung von Mensch und Gesellschaft. Gerade hier in Frankfurt, auch als "Mainhattan" bekannt, sieht man sie ja täglich die ganzen Banker und Geschäftsmenschen, viele meist in Hektik, Alphatierattitüde und immer das Smartphone am Ohr. Sie müssen immer erreichbar sein und das große Geld für die Wirtschaft erarbeiten. Dadurch hat sich das Leben in der Welt viel zu sehr beschleunigt und die Menschen können sich kaum noch Zeit für die Familie und ihr Leben nehmen.
Das gleiche gilt leider auch im Niedriglohn-Sektor, wenig verdienen heisst ja nicht automatisch wenig arbeiten. Der ganze neo-liberale Wirtschaftskapitalismus hat sich in Deutschland breit gemacht und vom einstigen Sozialstaat ist imo nicht mehr viel übrig und wir nähern uns dem "American Dream"-Schema: Viel arbeiten und hoffen durch harte Arbeit irgend wann einmal (vielleicht niemals) erfolgreich zu werden.
Die Kernfrage war ja, ob ich es mir vorstellen könnte ohne Einkommen zu leben. Ich verstehe das im Sinne von auch auf Sozialleistungen verzichten und so kann ich mir LEIDER nicht vorstellen zu leben. Man müsste zum Aussteiger werden und auf die ganzen Annehmlichkeiten verzichten die uns diese technokratische Gesellschaft bietet und das kann ich nicht. Ist ja auch klar...wer kann schon auf etwas verzichten was man fast sein ganzes Leben nutzt...es ist ja allgemein bekannt das der Mensch selten Abstriche im Lebensstandard machen möchte.
Sehe ich mich dadurch als Doppelmoralist? Nein, jeder wird nachvollziehen können wie schwierig so etwas für einen sein kann und leider sind wir durch Gesellschaft sowie dem Geld darauf angewiesen arbeiten zu gehen.
Dieses denken legt jedoch mMn vielen Steine in den Weg, weil man so daran gehindert wird sein menschliches Potenzial auszuschöpfen. Wie viele Menschen haben lieber eine Ausbildung zum Kaufmannsgehilfen gemacht statt Bilder zu malen und ein Künstler zu werden? Wir wissen es nicht, aber es gibt sie mit Sicherheit schlussendlich ist das System daran schuld das sie es nicht getan haben einfach weil sie sich nicht vorstellen konnten wie man als Künstler überleben sollte.
Genau so bremst das Wirtschafts und Finanzsystem den Fortschritt. Elektroautos z.B. hätte man schon vorher entwickeln können, gehindert wurde die Entwicklung nur wegen alten Eliten die sich an ihren Wohlstand klammern. Genau so in der PC und Elektro-Branche, es gibt Geräte die könnten ewig laufen...aber dank Wirtschaft haben wir die Obsoleszenz durch die Geräte unbrauchbar werden, damit wir neue kaufen. Irgendwie schon krank...und wenn man darüber nach denkt und mit Leuten redet entgegen einige: "Denk nicht so viel nach, seh lieber zu das du dir etwas Geld verdienst und einen guten Job machst" Also soll ich mich mit dem Status Quo abfinden, statt mich weiterentwickeln zu wollen?
Wer sich nicht bewegt bleibt, stehen, dass zählt auch für den Geist, von daher sollten wir uns imo lieber mal geistig weiter entwickeln und von diesem Geld und Tausch System abzurücken.
PS: Sorry für die Wall of Text mit weniger Worten konnte ich das nicht
:)