Belight82 schrieb:richtig, und was hat sie davon deformierte gestalten in diese Welt zu bringen die sich dann sowieso nicht vermehren können weil sie keinen partner finden? wir sind schon vom einzelner zum homosapiens herangereift aber gesichtskröten laufen bis heute noch durch die Weltgeschichte... da verschließt sich ab einem gewissen grad auch das biologische dahinter...
Hässliche Menschen leiden vor allem unter solchen Bezeichnungen und dem total überflüssigen Mitleid, das dann doch niemanden der so denkt dazu bringt, seine Abneigung zu überwinden.
Die Natur plant überhaupt nichts. Es gibt immer soundso viele Mutationen, und es wird alles Bestand haben, was die Art nicht unmittelbar ausserterben lässt. Dieselbe Argumentation haben wir doch auch regelmäßig beim Thema Homosexualität.
Es wird also auch immer einen Anteil von Individuen geben, die nicht dem von deiner Mehrheit bevorzugten Ideal entsprechen.
Man sollte aber auch vorsichtig sein, unsere Idealbilder für allgemeingültig zu halten, und erst recht, zu glauben, dass dieselbe Vorstellung von Schönheit in anderen Kulturen dieselbe Rolle spielt bei der Partnerwahl.
Ich habe schon sehr viele Menschen kennen gelernt, die im Alltag unscheinbar oder sogar unattraktiv wirken, darunter auch sehr dicke, sehr dürre und solche mit körperlichen Behinderungen, die teils auch entstellend waren.
Da ich mit Hochzeiten zu tun habe, haben alle diese Menschen geheiratet ... jeder hatte jemanden gefunden, der ihn liebt, egal ob schön oder nicht. Das spricht schonmal gegen die Theorie, dass Unattraktive keine Partner finden.
Einige wirkten dann durch Kleidung, Make-Up und Frisur, Freude und Haltung derart verändert, dass man die Person kaum wiedererkennen würde.
Wir haben hier den Link zu den ungeschminkten Pornostars gehabt, wo sichtbar wurde, was Make-Up ausmacht. Anders als
@vincent (glaube ich) annahm, verändert Schminke sehr wohl die Proportionen, wenn Augen größer, Lippen voller, Wangen schmaler und alles insgesamt ebenmäßiger wirkt. Die Frisur verändert die Form des Gesichtes.
Was mir aber auch immer wieder auffällt: Selbstbewusstsein und Glück verändert. Geliebt zu werden, nicht frustriert und grimmig dreinzuschauen, sich zu pflegen und eine gute Haltung zu haben ... das macht mehr aus, als Proportionen aus dem Lehrbuch.
Dagegen wirkten manche, die nach landläufigen Vorstellungen schön waren, durch schlechte Haltung/Mimik oder spürbare Eitelkeit und manchmal auch Dummheit (!) sehr viel weniger attraktiv.
"Schönheit" lässt sich beim Menschen nicht messen. Wenn x Leuten x Fotos vorgelegt werden, beurteilen sie nur die Proportionen in 2D, die aber im Alltag und Umgang kaum etwas aussagen darüber, wer als attraktiv wahrgenommen wird.
Symmetrie? Es gibt einen Nachrichtensprecher /Claus Kleber), der ein vollkommen schiefes Gesicht hat. Vielen ist das vermutlich noch nie aufgefallen, weil er sympathisch und eloquent wirkt, freundlich in die Kamera guckt und mehr Lach- als Grimmfalten hat.
Was mich darauf bringt, dass Menschen sich ja auch verändern: Je älter man wird, desto mehr wird der Charakter sichtbar, durch Mimikfalten. Auch das kann regelrecht entstellen - aber auch schöner machen, wenn ein eigentlich nichtssagendes Gesicht durch Lachfalten und sympathischen Ausdruck dazu gewinnt.
Außerdem verändern sich Schönheitsideale. Nach einigen Hungerkatastrophen wird man Menschen, die mehr Speck auf den Rippen haben, auch in Nordeuropa wieder als attraktiver empfinden.
In den 70ern und 80ern interessierte sich niemand für große Busen - in einem Katalog einer teuren Damenbekleidungs-Firma aus Frankreich haben die Models kleine Busen, und keine einizge trägt BH. Große Busen tauchten praktisch nur in Pornos auf.
Dafür waren die Models nicht so dünn.
Zu den letzten beiden Beispielen oben: Der Typ mit den schrecklichen Zähnen hat eine regelrechte körperliche Behinderung, ähnlich einer Hasenscharte. In solchen Fällen ist es eine profane Frage von Wohlstand und Krankenversicherung. Daher wird man in Deutschland kaum einen jungen Menschen mit solcher Entstellung zu Gesicht bekommen.
Die ebenmäßigen blitzweißen Zähne der Hollywoodstars sind auch oft genug komplett künstlich.
In der Natur würde eine solche Entstellung, die nicht lebensbedrohlich ist, aber nicht dazu führen, dass er keinen Partner findet: Tiere sind, was das angeht, blind. Da zählt Stärke, Balzverhalten, Paarungsbereitschaft. Vielleicht bekommt man nicht das Leittier ab, aber die anderen Mitglieder des Rudels oder der Herde vermehren sich ja auch. Und nicht jeder möchte immer um den Platz ganz an irgend einer Spitze kämpfen und dann befürchten müssen, dass man auch wieder verdrängt wird. Wenn Schönheit ein so wichtiges Kriterium für eine Beziehung ist, was passiert dann, wenn man im Alter oder durch Krankheit nicht mehr so schön ist?
Die Folgen solcher Befürchtungen sieht man in den Gesichtern der operierten, aufgespritzten, gebotoxten Ex-Schönheiten, die umso hässlicher werden, je mehr sie "für die Schönheit" tun.
Der Natur (um sie auch mal so unsinnig zu personifizieren) ist Schönheit ziemlich egal.
Es gäbe sonst z.B. nicht die Tierarten, in denen Paare lebenslang zusammen bleiben.
Der Mensch ist weder Raub- noch echtes Rudeltier, er stellt sich je nach Lebensumfeld und Kultur auf andere Anforderungen in seinem Sozialverhalten ein, und das sogar innerhalb weniger Jahrzehnte, wie man an vielen Migranten sehen kann.
Tiere haben diese Fähigkeit nicht.
Es wäre interessant herauszufinden, wann der Mensch begonnen hat, Schönheit überhaupt zum Kriterium der Partnerwahl zu machen.
Viele Menschen scheinen aber auch eher zum Ähnlichen zu tendieren, als zu dem schönstmöglichen Partner. Viele Paare wirken fast wie sowieso schon verwandt.
Und es gäbe andererseits gar keine ungleichen Paare, wenn nicht mindestens einer von beiden andere Kriterien hätte.
Fazit: Die Frage ist sowieso falsch gestellt, denn da gibt es kein "warum", genauso wie "warum gibt es schlechtes Wetter" als Frage keinen Sinn macht.