Das öffentliche zur Schau stellen von Gefangenen

Ich sitze gerade vor dem TV und auf RTL (Spiegel TV) läuft eine Reportage über Verbrecher, die auf Magazine (z.B. The Smoking Magazine) veröffentlicht werden. Die Gefangenen werden fotografiert und anschliessend veröffentlicht, damit die Mitmenschen wissen, wer gerade im Gefängnis gelandet ist. Ich und meine Partnerin sind geteilter Meinung. Ich bin gegen solche Magazine, aber meine Partnerin findet es gut. Zu denken gibt mir, dass die Magazine nicht einmal zwischen *schweren* und *leichten* Delikten unterscheiden - jeder! wird veröffentlicht und steht somit in der Öffentlichkeit, ohne das die Leser wissen, ob er ein Schwerverbrecher ist oder nur "einen kleinen Delikt" hatte, weshalb er 1 bis 2 Tage sitzen muss.

Sollte man Insassen auf einem Magazin veröffentlichen? Mich würde mal interessieren, was Ihr zu diesem Thema sagt.

Ist das nicht schon der Fall?

Naja gut, es kommt ganz darauf an auf von welchem Magazinen die Rede wäre.

@makiwa
Sorry, aber von welchem Fall sprichst Du? ;-) Wenn Du meinst, dass es solche Magazine bereits gibt, dann hast Du recht, aber mich würde Eure Meinung interessieren, ob das wirklich notwendig ist... :-)

@NutzerXO1

Geh online, und lies die Pn die ich dir geschickt habe.

Das letzte Wort meinerseits ist gesprochen.

Guten Morgen.

Im Mittelalter wurden diverse Verbrecher, wenn nicht sogar alle, zur Schau gestellt damit man diese ausbuhen & mit beispielsweise faulem Obst bewerfen & im Endeffekt hinrichten konnte.

Wie gesagt, es war im Mittelalter. Diese Form der Veröffentlichung durch ein, mir noch unbekanntes Magazin, ist meiner Meinung nach übertrieben & sinnfrei.
Für diejenigen, die 1 Woche im Bau sitzen & schon in einem Magazin landen, welches Sie als Insassen des Gefängnisses so & so betitelt, ist es nachvollziehbarer Weise schon recht rufschädigend, allerdings genauso rufschädigend wie das Begehen ihrer Straftat.

Hm. Kann ich nur Befürworten. Jeder sollte zu seinen (Schand)Taten stehen und Verantwortung dafür übernehmen. Selbst wenn einer "mal eben so" für eine Woche im Bau landet wird das seine guten Gründe haben......

Wenn schon sowas veröffentlicht wird, dann sollte man auch dazu schreiben, warum die im Knast sitzen.

Es ist in der Tat so, dass es früher Gang- und Gäbe war Gefangene abzulichten und anschliessend zu veröffentlichen. Die Gründe waren jedoch andere, als heute. Damals hatte man noch nicht die unzähligen Möglichkeiten wie jetzt. Es gab noch keine Fingerabdrücke oder Proben die untersucht werden konnten. Für die heutige Zeit hätte ich mir etwas mehr "Privatsphäre und Ehrlichkeit" gewünscht. Das solche Menschen öffentlich zur Schau gestellt werden ist nicht die feine Art, aber ggf. effektiv, man sollte jedoch klar unterscheiden und auch erwähnen, was es für eine Straftat war, die dieser Insasse ausgeübt hat. Nur weil man in einem Magazin abgedruckt wurde, muss es nicht heissen das man "bedrohlich" ist.

Diese ganze Aktion ist meiner Meinung auch sehr kontraproduktiv. Wie soll eine Resozialisierung funktionieren, wenn die Mitmenschen schon "gewarnt" wurden. Die Gesichter werden unbewusst gespeichert, weil man Angst davor hat diesen einen Mann wirklich anzutreffen. Ich glaube nicht, dass man solche Gesichter schnell wieder aus dem Gedächtnis verdrängen kann und ich glaube auch nicht, dass man darüber hinausschaut. Die Öffentlichkeit wurde schon "getrimmt" diese Gesichter zu speichern, zu hassen und abzustossen.

Wenn man sagt, dass die Öffentlichkeit das Recht hat zu wissen, wer in der näheren Umgebung gefangen wurde, dann sollte die Öffentlichkeit auch über die unzähligen Kindesmisshandlungen durch Mütter, Väter etc. wissen. Wieso findet man kein Magazin auf dem die "Rabenmütter" abgebildet sind? Ein Magazin namens "Bad Mother".

Mir ist klar, dass die Insassen eine Strafe verdienen - bin mehr als nur dafür, aber es ist wirklich nicht notwenig die Öffentlichkeit in Aufruhe zu versetzen - oder?

Für diejenigen unter Euch, die interessiert sind die Reportage zu sehen:

SpiegelTV auf RTL vom 08.09.2014
Thema: Mugshots (Kulturgeschichte der US-Polizeifotos)

http://www.spiegel.de/video/mugshots-kulturgeschichte-der-us-polizeifotos-video-1519430.html

@NutzerXO1
es heisst "The Smoking Gun Magazine"
hier Infos dazu

Wikipedia: The Smoking Gun
Wikipedia: The Smoking Gun
http://www.thesmokinggun.com/

und hier noch etwas zum Veröffentlichen von mug shots in den USA
Wikipedia: Mug shot publishing industry

Veröffentlichung von Verbrecherfotos finde ich nur im Zusammenhang mit Kinderschändern bzw. generell Triebtätern diskutabel, und natürlich Fahndungsfotos von Leuten, die noch gesucht werden.

Aber wenn die Haft als eine Art Ausgleich, Bestrafung und Neutralisierung der Untat gelten soll, dann muss der Häftling nach seiner Entlassung auch wieder als "unbescholten" gelten können, um sich, wenn möglich, in die Gesellschaft einzugliedern. Sind ja nicht alles unbedingt Wiederholungstäter, die nicht anders können.

Und es gibt furchtbar viele bescheuerte Menschen, die sich berufen fühlen, jeden zu bestrafen, einfach weil sie ihn als Freiwild betrachten.
Als Pitbulls usw. in Deutschland als gefährlich eingestuft worden waren, gab es Leute, die angebundene Hunde dieser Art vor Supermärkten mit Brennstoff übergossen und anzündeten. Nur weil in der Zeitung gestanden hatte, diese Rasse sei gefährlich.
Ich finde diese Art willkürlicher Rache ist ein zu großes Risiko und man sollte es den Sträflingen auch ermöglichen, aus ihren Fehelrn zu lernen.

@NutzerXO1
übrigens ist jeder mug shot zugänglich, das heisst, wenn eine Rabenmutter festgenommen wird, dann ist es möglich, dass auch deren mug shot irgendwo zu sehen ist......steht eben nicht "Rabenmutter" drunter, aber bei den anderen steht ja bei einem mug shot auch nicht dabei, was sie gemacht haben, von daher hinkt der Vergleich, wenn es sich "nur" um mug shots handelt

Tussinelda schrieb:übrigens ist jeder mug shot zugänglich

@Tussinelda
Das auch eine "Rabenmutter" abgeblitzt wird, wusste ich schon. Vielleicht habe ich meinen Gedanken nicht klar erläutert. Was ich sagen wollte war: Wenn es schon Magazine über Insassen gibt, dann könnte man diese Fotos auch gleich kategorisieren und für jede Kategorie ein Magazin erstellen. Dan weiss die Öffentlichkeit ganz genau, wer, was verbrochen hat.
Für andere Mütter wäre eine solche Mutter eine absolute Schande und genau wie @LuciaFackel
beschreibt, gibt es genug blöde Leute

LuciaFackel schrieb:die sich berufen fühlen, jeden zu bestrafen, einfach weil sie ihn als Freiwild betrachten.

by @LuciaFackel
Hier werden div. Grundrechte verletzt und das ist meiner Meinung nach einfach nicht akzeptabel.

Wenn Du die Reportage gesehen hast, dann siehst Du wie die Öffentlichkeit auf den "hübschen" Knacki abfahren und wie sie im FB Witze reissen: ,,ich lasse Dir das Fenster gerne offen, dann kannst Du bei mir einbrechen..." Sind solche Leute einfach komplett bescheuert oder finden die es noch Amüsant? Nur weil er ggf. gut aussieht?
Das Beste ist jedoch die Tatsache, dass wer schön ist mehr Chancen im Leben hat. Ein hübscher Knacki, kommt gut bei Mädels und Jungs an - zack, gleich Vertrag als Männliches Model. Ein Anderer, der vielleicht nicht so "gut" aussieht und vielleicht nichts gravierendes verursacht hat, wird grosse Mühe haben etwas zu finden, weil er von der Öffentlichkeit schon abgestempelt wurde.

Keine Ahnung, aber die Gesellschaft wird immer verkorkster... Echt traurig...

NutzerXO1 schrieb:die Gesellschaft wird immer verkorkster...

Mit diesem Satz greife ich niemand direkt an! Es gibt selbstverständlich ganz normale und korrekte Persönlichkeiten, aber es gibt auch die Anderen - die eben auch zur "Gesellschaft" gehören, weshalb ich das Wort "Gesellschaft" genutzt habe. Es soll sich keiner persönlich betroffen fühlen. :-)