Rechtsschutzversicherung? Total überfordert.

Ich eröffne mal diese etwas ungewöhnliche Diskussion zum Thema Rechtsschutzversicherung. Es wird Zeit mir eine zu zu legen und wollte mal eure Meinung dazu hören: was gibt es zu beachten, habt ihr sie schon einmal gebraucht, welche Erfahrungen habt ihr allgemein zu dem Thema und wo habt ihr sie abgeschlossen? Ich hab da leider wenig Ahnung von, überlege mich da professionell beraten zu lassen, allerdings traue ich diese Maklern auch nicht. Die wollen einen doch meistens auch nur über den Tisch ziehen.

Ich freue mich auf eure Tipps, Erfahrungsberichte und Anekdoten zu dem Thema :)

arbeitsrechtschutz halte ich schon wichtig, wenn man nicht in der gewerkschaft ist.

ansonsten wird man eher sehr selten was mit dem privatrecht zu tun haben.

Okay nach Arbeitsrechtsschutz werde ich mich mal umsehen. Was hälst du/was haltet ihr von solchen Vergleichsseiten wie http://www.finanzen.de/rechtsschutzversicherung ? Sind die wirklich hilfreich oder sollte man zu einem professionellem Makler gehen?

@misteri
Verkehrsrechtschutz ist auch nicht unwichtig.
Hat mir schon einige male geholfen.

@misteri
Nimm dir eine, die das ganze Paket anbietet: Arbeits-, Miet- und Verkehrsrecht, sowie Privat. Wichtig sind noch die Leistungen im Bedarfsfall, z.B. die juristische Hilfe bei einem Unfall im Ausland usw. Allerdings wärst du bei einem Vergleichsportal besser als hieraufgehoben.

@univerzal
wenn man mit dem auto ins ausland fährt, reicht eine auf zeit begrenzte verkehrsrechtschutz, es sei denn,man ist mitglied in einem automobilclub, da hat man diese automatisch.

mietrechtschutz habe ich noch nie gebraucht und privat auch nicht. die klärung dieser kleinen streitigkeiten, können in den meisten fällen in einem gespräch beseitig werden.

Und was macht man, wenn man kein Geld für eine Rechtsschutzversicherung hat?

@misteri

misteri schrieb:welche Erfahrungen habt ihr allgemein zu dem Thema

Ich hatte mal eine Rechtsschutzversicherung.

Irgendwann wollte ich sie in Anspruch nehmen. Als erstes das Telefonat mit der Versicherung, den Fall schildern. Besonders kooperativ haben sie sich nicht gezeigt, und den Anwalt durfte ich mir auch nicht aussuchen, was viel Fahrerei bedeutete.

Das Ende vom Lied war, ich musste den Anwalt aus eigener Tasche bezahlen, aber das Verfahren wurde zum Glück eingestellt, sonst hätte ich dafür auch noch blechen müssen.

Wenn man sie in Anspruch nimmt, kündigen sie einem, wenn es sich für sie nicht mehr rechnet. Obwohl sie wissen müssten, dass Folgekosten nicht ungewöhnlich sind.

Ich durfte 25 Jahre lang einzahlen, ohne sie in Anspruch genommen zu haben, das hat sich wohl gerechnet, und als ich Schwierigkeiten bekam, waren die vielen Beitragsjahre ohne Gegenleistung nicht mehr relevant.

Fazit: Scheiß drauf! Schau, dass du durch kommst, aber verlasse dich nicht auf Versicherungen.

Ein Werbe-:troll:

@dasewige
Nicht jeder ist im Autoclub, bzw. hat es in der Versicherung dabei. Und das Maß der Dinge bist du auch nicht, immer noch nicht. :D

Ich kann den Sinn von Rechtsschutzversicherungen überhaupt nicht erkennen.



Für mich sind Versicherungen nur da sinnvoll, wo ein Ereignis mit riesigem Schadenspotential aber sehr geringer Wahrscheinlichkeit auftreten kann.

z. B. dass einem das Haus abfackelt. Oder man einen Unfall mit Verletzten verursacht. Oder man durch einen Unfall arbeitsunfähig wird. Oder man sich beim Bergsteigen etwas bricht und mit Helikopter gerettet werden muss.

Also Ereignisse, wo man allgemein damit rechnet, dass sie einem im ganzen Leben nicht passieren, aber man trotzdem das gute Gefühl der Absicherung haben möchte.


Einen Anwalt wird man mit großer Wahrscheinlichkeit mehrmals in seinem Leben brauchen und in der Regel treiben einen die Kosten dafür auch nicht in den Ruin. Hinzu kommt noch das allgemein miese Gebaren von Versicherungen und die Gefahr, dass die RSV im Fall der Fälle überhaupt nicht so funktioniert, wie man das gerne hätte.

Ich kann nicht sehen, wie sich das rechnen soll.

@chen
Ist auch weniger eine pauschale Versicherung wie Kfz, Privathaftpflicht oder BU, die jeder haben sollte. Je nach finanzieller Lage und Situation gehören sie eher ins Feld, wo sich Glasversicherungen, Zahnzusatz usw. tummeln.

ich weis nicht wie aktuell das Thema noch ist... aber trotzdem

man sollte sich vor Abschlus im Klaren sein, was versichert ist und was nicht.

Bei einer Rechtsschutzversicherung mit Verkehrs- und Mietrechtsschutz ist nicht automatisch Vertragsrechtsschutz eingeschlossen.

Auf Verkehrsrechtsschutz kann man meiner Meinung nach am ehesten verzichten. Die Rechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel nur die Kosten im Ordnungswidrigkeitsverfahren und nicht Strafverfahren.

Ob man eine Versicherung braucht, um sich gegen ein Bußgeld und ein paar Flenspunkte zu wehren, mag jeder selbst entscheiden. Ich besitze seit 44 Jahren den Führerschein und bin seitdem sicher deutlich mehr km gefahren als der Durchschnitt, habe aber noch nie einen Flenspunkt gutgeschrieben bekommen.

Für am Wichtigsten halte ich Vertragsrechtschutz.

Wenn z. B. nach einer Reparatur oder Wartung des Autos ein kapitaler Motorschaden eintritt und man hat den Verdacht, dass die Werkstatt was falsch gemacht hat, kann man dem Motor von außen nicht ansehen, ob das so ist. Hier greift die Vertragsrechtsschutzversicherung, denn zwischen Werkstatt und Kunden wurde ja ein Vertrag geschlossen. Bei einer Reparatur z. B. ein Werkvertrag, bei dem die Werkstatt den Erfolg schuldet, dass der Fehler nach Reparatur behoben ist.

Um einen evtl. Fehler der Werkstatt festzustellen und zu bweisen, muss der Motor in der Regel im Beisein eines Sachverständigen ausgebaut und zerlegt und dann wieder Zusammengebaut werden. So eine Aktion kste einschließlich des Gutachtens durchaus 3 - 5000 Euro oder mehr. Ohne Rechtsschutzversicherung wird sich wohl kaum jemand auf sowas einlassen, denn man kennt das Ergebnis ja nicht vorher.

Es gibt Rechtsschutzversicherugen, die sich das Recht - per Versicherungsvertrag - vorbehalten, den Sachverständigen zu bestimmen. Darauf würde ich mich nicht einlassen.