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Sind die Menschen ein Zuchtexperiment von Aliens?
15.04.2016 um 23:20Monasteriker schrieb:Nein, jargonhaft. Und das kannst Du mir gegenüber gern sein lassen. Danke.Also daß sich jemand an nem "Jacke wie Hose" stört, in all den Jahrzehnten meines Lebens und Kommunizierens bist Du da echt der erste. Nicht mal meine Tanten haben sich solchen "Jargon" verbeten. Wie kommst Du eigentlich damit mit dem Netjargon klar? Daß jeder sich duzt ist weder Literatur-, Hoch- noch Umgangssprache.
Monasteriker schrieb:Schon wieder Jargon ... Wenn schon, dann bitte so: Da entsteht eine Zelle ..."
Monasteriker schrieb:Nur, dass diese Vorstellung eben so nicht stimmt bzw. nicht stimmen kann, weil der Weg zur Einzelzelle über ein Stadium verlaufen sein muss, das man sich eher wie ein Aggregat aus einer Vielzahl von mehr oder weniger abgeteilten Teilsystemen vorstellen muss, in denen sich die Voraussetzungen für den späteren Generationenwechsel entwickelten. Und dieses Ur-System war auch schon lebendig, weil hier sowohl Stoffwechsel stattfand wie auch die Kopplung der Proteinsynthese an die Nucleinsäuren.Nope. In nem "Tümpel", in dem Stoffwechselreaktionen ablaufen, in dem auch noch RNAs rumdümpeln und Proteine basteln und dergleichen mehr, in so einem Tümpel lebt nix, da laufen nebeneinander unkoordiniert chemische Prozesse ab. Wie es so schön heißt: "Zellen lassen sich nicht in lebensfähige Teile zerlegen". Das meine ich nicht kreationistisch im Sinne einer irreduziblen Komplexität, denn schließlich meine ich durchaus, daß es in einer passenden Umgebung möglich ist, daß komplexe Zellbausteine in ihrem Milieu eine Weile lang existieren und die selben Prozesse bewirken können wie in einer Zelle. Nur ist das Chemie und nicht Leben, denn solche Moleküle können das eben nur so lange, wie sie nicht durch UV oder wasauchimmer zerstört werden, und solange die nötigen Stoffe zum Durchführen der Prozesse in direkter Umgebung vorhanden sind. Ohne koordinierte Abläufe, daß andere Moleküle schützen und weitere die Moleküle als Nachschub der Ausgangsstoffe für z.B. Proteinaufbau oder RNA-Duplikation herbeischaffen, ohne dem ist das kein Leben.
Monasteriker schrieb:Einzelzellen entstanden erst später, nachdem in den einzelnen Teilsystemen die jeweils vorhandenen Nucleinsäuresequenzen a) eine größere Autonomität des Teilsystems bewirkten (die Proteinsynthese führte zu einem Sub-Phänotyp des Teilsystems, der sich sukzessive immer mehr vom Gesamtsystem abkoppelte) und b) die Sequenzen nicht mehr mit denen der Nachbar-Teilsysteme passfähig waren, so dass ein horizontaler Gentransfer nicht mehr zu einer verbesserten Fitness des Gesamtsystems führten, sondern Teilsysteme geschädigt wurden. Der selektierte Rest konnte dann als Einzelzelle bzw. als Einzelzellen entweichen und autonom überdauern.Du scheinst ja im Besitz einer Videoaufnahme zu sein. Oder erzählste uns hier nur eine ausgedachte Möglichkeit der Lebensentstehung, die auch teilweise, wenn nicht gar völlig anders hätte sein können, ohne daß wir es wissen? Die vor allem noch nicht erfolgreich reproduziert wurde, sodaß ne Tatsqachenbehauptung hierzu schlicht geschwurbelt ist?
Für Dich mag Diskussionskultur von Literatursprache abhängen, ich find ja noch immer die Inhalte entscheidend.
Monasteriker schrieb:Nein. Wenn entwichene Einzelzellen wegsterben, bleibt immer noch das Ur-System da, aus dem diese Zellen hervorgegangen waren.Du meinst jetzt allen Ernstes, so ne RNA z.B. besteht und agiert ohne Schutz monate- wenn nicht gar jahrelang unbeschädigt in nem Tümpel. Nee, Du, entschuldige, wenn ich Dir da nicht folge.Das Beibehalten von bereits erreichten "Zwischenetappen" ist bei Leben zu finden, weshalb Evolution darauf aufbauen kann. In der Phase der Lebensentstehung ist genau das nicht drin. Es gibt keinen "Vererbungsmechanismus" für bereits Erreichtes, und die Lebensdauer der Moleküle nimmt mit zunehmender Größe deutlich ab.
Monasteriker schrieb:Ich schrieb, dass man sich das Ur-System wie eine Art Zellkolonie vorstellen kann.Und ich sage, daß es das genau nicht ist. Es ist eben nicht so, daß in ner Umgebung mit zahlreichen Teilsystemen zahlreiche funktionierende Zellen entstehen, die zu gleicher Zeit existieren und eine "Population" genannt werden könnten. Wenn Du meinst, in nem "Tümpel", in dem zahlreiche lebensnotwendige Moleküle entstehen und die entsprechenden Prozesse ablaufen, sodaß hunderte, wenn nicht gar tausende lebensfähiger Zellen daraus gebaut werden könnten, dann wird eine zufällige Membranummantelung dennoch in den allermeisten Fällen nicht die exakte Mischung der "Bausteine" zusammenbekommen. Selbst wenn alle "Bausteine" in ungefähr der gleichen Menge vorliegen in diese Umgebung und auch noch hübsch durchmischt sind. Schon allein, daß in einer Umgebung sämtliche nötige Bausteine zusammenkommen, in nennenserter Menge und Konzentration, ist verdammt unwahrscheinlich; das geht nicht wie's Brötchenbacken. Andernfalls könnte man sowas in der Natur finden.
Wenn Leben entsteht, dann als eine Zelle, nicht als tausende. Und die hat dann die Arschkarte, erst mal ne Kolonie zu bilden und nen bunten Genpool aufzubauen, ohne vorher wieder draufzugehen. Bei zahlreichen entstandenen Zellen wäre es geradezu das größte Wunder, daß wirklich nur eine einzige Zelle es bis heute geschafft hat. Sämtliche RNA, so unterschiedlich das Erbgut der Lebensformen auch ist, ist so ähnlich, daß es wirklich auf einen gemeinsamen Ursprung, auf eine Ausgangszelle zurückgeht. Manfred Eigen hat seine Erkenntnisse hierzu bereits Ende der 70er Jahre in nem später publizierten Vortrag zusammengefaßt: "Das Urgen".
Monasteriker schrieb:Lebende Einzelzellen entstanden erst später. Davor war es ein größeres Stoffwechselsystem.Ein chemisch hochreaktiver Tümpel ist kein Leben. Und selbst solch ein Milieu halte ich wie gesagt für illusorisch.
Monasteriker schrieb:Das eine schließt das andere nicht aus. Komplexität trifft auch auf das Gesamtsystem zu. Was Einzelzellen vom Ur-System unterscheidet, ist nicht die Komplexität (die kann durchaus geringer sein), sondern die Kompaktheit der Komplexität. Während in der Einzelzelle alles auf engem Raum zusammengepackt ist, damit es funktioniert, gibt es im Ur-System mehr Raum.Hier sehe ich jetzt wirklich nur Floskeln aneinandergereiht. Auch in der chemischen Evolution wird Komplexität erreicht, keine Frage. Und ebenso wird es in dem Milieu, in dem die erste lebende Zelle entstand, ein größeres Repertoire an Molekülverbindungen und Reaktionen existiert haben, als dann in der Zelle miteinander vereint wurde.Doch ist das eine ein Zusammengeschüttetsein von X Elementen, während das andere ein koordiniertes Zusammenspiel von X-Y Elementen darstellt. Und letzteres ist weit komplexer als ersteres. Letzteres ist Leben, ersteres ist es nicht.
Monasteriker schrieb:auch wenn auf dem Festland nichts wächst, findet Erosion statt, die zu Schwemmlandebenen führt, durch die Flüsse langsam dahinfließen und in großen Flussdeltas ins Meer münden. Und wenn wir uns dann noch ein paar Haffküsten vorstellen, wo über Sandhaken Meeresbuchten abgetrennt werden, kann es auch Brackwasserregionen geben, die dauerhaft sind, und in die regelmäßig Süßwasser nachfließt.
Monasteriker schrieb:auch wenn auf dem Festland nichts wächst, findet Erosion statt, die zu Schwemmlandebenen führt, durch die Flüsse langsam dahinfließen und in großen Flussdeltas ins Meer münden. Und wenn wir uns dann noch ein paar Haffküsten vorstellen, wo über Sandhaken Meeresbuchten abgetrennt werden, kann es auch Brackwasserregionen geben, die dauerhaft sind, und in die regelmäßig Süßwasser nachfließt.Du hast ne eigenwillige Vorstellung von den damaligen Bedingungen. Es ist nicht mal eben so, daß da ganzjährige Flüsse in die Meere fließen. Schau Dir den Okavango an, der im Hochland von Angola entspringt, dann durchs nordöstliche Namibia nach Botswana fließt. Immer nach Südosten, durch die Kalahari, bis er ein großes Flußdelta bildet - mehr als 800km entfernt von jeder Ozeanküste. Das Wasser des Flusses gelangt nicht zum Meer, es verdunstet und versickert. Der Nil schafft es nur wegen seiner immensen Wassermassen (dank großer Länge samt entsprechend vieler Zuflüsse und leidlich konstanten tropischen Regenbedingungen), durch die Sahara zu fließen. Unter den Bedingungen der früheren Erde mit kleinen Inselkontinenten und ohne jegliche Vegetation gelangte Flußwasser in die Meere nur während und kurz nach Regen, und viele Flußsysteme schafften nicht mal das. Die Bedingungen in den Uferregionen waren alles andere als konstant, es gab keine Brackwasserlagunen oder sowas.
Monasteriker schrieb:Deshalb ist es nicht sinnvoll, von fertigen Zellen auszugehen, die sich irgendwo im Wattwasser aufhalten, sondern von größeren Systemen, die solche Salzgehaltwechsel tolerieren können, auch wenn das eine oder andere Ende der Membran mal aufreißt.Klingt ein bisserl nach dem Argument "ich hab meinen Schlüssel nachts im Park verloren, aber ich such ihn auf der Straße, weil da Laternen sind und ich was seh". Ein hochreaktiver Tümpel ist kein Leben. Wenn darin ne lebende Zelle entsteht, bevor die komplexen Moleküle wieder zerfallen, und die Zelle geht an den Umweltbedingungen wieder kaputt, dann hat die Lebensentstehung hier versagt. Du kannst den Tümpel trotzdem nicht Leben nennen.
Monasteriker schrieb:Hatte ich geschrieben und begründet.Womit hast Du es begründet, daß im Labor gefertigte Zellen vor Ort schwieriger zu erstellen sind als an nem anderen Ort? Dazu habe ich nirgends was gelesen.
Monasteriker schrieb:was sie aber nicht muss, weil sie im Zuge des Entstehungsvorgangs bereits angepasst ist.Wie ich bereits erklärt hatte (ohne daß Du darauf eingegangen bist), ist das eben nicht der Fall. Nur die Bausteine der ersten lebenden Zelle kommen per se mit den Bedingungen, unter denen sie funktionieren, klar. Ob das System, das aus ihnen aufgebaut ist, das ebenfalls vermag, ist damit nicht gegeben. So kommen denn auch sämtliche Zellbausteine der Zellen eines Süß- wie Salzwasserfisches mit einer 0,9-prozentigen Salzwasserlösung klar, ohne daß der betreffende Fisch in diesem Gewässer überleben können muß. Woran das Gesamtsystem angepaßt ist, erschließt sich eben nicht mal eben aus der Summe seiner Teile.