@Marko11 Marko11 schrieb:Wie würde denn ein Archäologe das deuten ?
Weiß grad nicht den Namen des mesopotamischen Königs, der da auf dem Adler die Welt von oben erkundet, aber klar ist man, daß er auch in den früheren Stationen des Aufflugs immer die klassische Weltscheibe der antiken Vorstellung beschreibt. Paßt wunderbar dazu.
Leute hingegen, die keine Ahnung vom damaligen Weltbild haben, die füllen solche Geschichten halt mit dem, was sie sich selbst so denken, was man wohl bei so nem Höhenflug sehen müßte. Aber es gibt nun mal keinen Orbit, von dem aus alles Festland mittig wie ein Kuchen zu sehen wäre und dass Meer wie ein Band drumherum. Was Etanna - jetzt fällt mir der Name wieder ein! - was Etanna da sieht, geht nur zu sehen, wenn er die babylonische Weltscheibe sieht.
Und bitte komm jetzt nicht mit dem nächsten Beispiel. Dieses eine reicht schon völlig aus, um Dir zu zeigen, daß die von Dir gemeinte Interpretation als Wiedergabe eines realen Erdorbits nur "möglich" ist aufgrund von Unkenntnis - sowohl der antiken Weltvorstellung als auch des Nichtvorhandenseins einer orbitalen Draufsicht auf die Erde mit ner geballten Landmasse in der Mitte und nem Ring von Meer drumherum. Es ist immer nur dieses Unwissen, das die vermeintliche Alternativerklärmöglichkeit "erlaubt". Und gespeist wird diese Alternativinterpretation aus EvDs "Astronautenbrille", also dem Hineinlesen von heutigen Vorstellungen, technologischem Stand und Erkenntnissen. Damit aber wird noch jeder antike Text vergewaltigt.
Ein Text aus einer Kultur X und Zeit Y muß´immer erst mal auf dem Hintergrund der Kultur X und ihrer Zeit Y gelesen und verstanden werden. Wer das ignoriert, kann nicht richtig liegen. Is ne Super Faustregel.
Pertti