SS - Schwarze Sonne und VRIL
26.09.2004 um 13:35
Das Geheimnis der Schwarzen Sonne
Über den Mythos der „Schwarzen Sonne“ wird in der jüngsten Zeit mehr als früher gesprochen und geschrieben. Dabei scheint der sensationellste Aspekt in der Behauptung zu liegen, NS-Kreise hätten tief greifende geheime Erkenntnisse damit verbunden und namentlich der SS sei jene „Schwarze Sonne“ quasi heilig gewesen. Darin steckt vermutlich einiges an Phantasie. Auf alle Fälle kann dies nicht als ein zentraler Aspekt dieser Mythe gelten. Es mag zutreffen, dass es okkultistisch (esoterisch) orientierte Kreise zu jener Zeit in Deutschland und Österreich gab, die sich mit dem Mythos der „Schwarzen Sonne“ mehr oder weniger intensiv auseinandergesetzt haben. Darunter mögen auch NS-Anhänger und insbesondere SS-Angehörige gewesen sein. In jener Zwischenkriegszeit gab es gewissermaßen eine vielschichtige „Esoterikwelle“ (damals sprach man von Okkultismus), die in den verschiedensten sozialen Gruppen Anhänger fand. Als äußerst unwahrscheinlich muss gelten, dass der offizielle Nationalsozialismus sich die „Schwarze Sonne“ und den mit dieser verbundenen Mythos zueigen gemacht haben sollte. Dies würde, nach allen gesicherten Erkenntnissen über die NS-Ideologie, kaum in deren Denk-Systeme hineingepasst haben - jedenfalls nicht in jene, die sich offen-kundig und praktisch auswirkten. Es müsste also so etwas wie eine „Sekte“ innerhalb des Nationalsozialismus gewesen sein, wenn die Hinwendung zur „Schwarzen Sonne“ und deren Mythos tatsächlich stattgefunden haben sollte, es müssten sogar quasi Systemgegner in den eigenen Reihen bestanden haben. Das Faktum, dass in der seinerzeit SS-Eignen Wewelsburg ein Fußbodenornament in Form der „Schwarzen Sonne“ vorhanden ist, sagt für sich allein noch nicht viel aus. Es könnte auch das Werk eines Architekten sein, der womöglich persönliche Intentionen verwirklichte, die von den meisten nur als dekoratives Element empfunden wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr dahinter stand, ist dennoch nicht zu leugnen. Aber jenes Ornament ist weder schwarz noch violett (wie es korrekt sein müsste) sondern grün, was dafür spricht, dass die seinerzeitigen Burgherren entweder nicht besonders gut über die Bedeutung der „Schwarzen Sonne“ im Bilde waren - oder aber bewusst einen Bezug zu jener Jenseitssphäre herstellen wollten, welche die Babylonier und Assyrer das „grüne Land“ nannten: Die Generalschwingungsebene des Jenseits an sich. Auch das ist nicht unmöglich, denn falls man sich seinerzeit mit dem Mythos der „Schwarzen Sonne“ näher befasst haben sollte, würden eventuell auch die verborgene Hintergründe bekannt gewesen sein. Darüber scheint es jedoch kaum Informationen zu geben, es ist an dieser Stelle auch nicht wichtig. Der Mythos um die „Schwarze Sonne“ lässt sich ohnehin keiner politischen Ideologie zuordnen. Was bedeutet nun diese „Schwarze Sonne“, für welchen Mythos steht sie wirklich und woher kommt sie? - Wir können sagen: Sie ist ein Sinnbild der reinen Strahlungskraft des göttlichen Lichts. Dieses Licht steht im Gegensatz zur widergöttlichen Finsternis. Es ist das Natürliche im Gegensatz zum Widernatürlichen. Über die Erde ergießt es sich in den lichten Zeitaltern. Die Grundlage dieses Lichts ist die kosmische Sexualität, die Verbindung der Ilu-Kräfte Weiblich und Männlich. Der nachverfolgbare Ursprung der „Schwarzen Sonne“ liegt in Babylonien, und zwar im alt-babylonischen Reich, welches König Sargon I. (Sar-Kyan von Agade) gründete. Hinsichtlich der Zeit ist sich die Wissenschaft noch sehr uneinig, Sargon I. wird zwischen 2400 bis 3900 v.Chr. angesetzt. Wenn wir uns an die babylonische Zeitrechnung halten, die mit der Thronbesteigung Sargons I. beginnt, so haben wir jetzt, 1998, das Jahr 5898. Es erscheint vernünftig, sich daran zu halten. Sargon I. schuf ein gewaltiges Reich. Er ließ Straßen von Mesopotamien aus durch die Wüsten bis Nordafrika anlegen und bis nach Armenien. 71 Städte gründete dieser König in seiner Amtszeit, darunter die späteren Phöniker-Zentren Tyros und Sidon. Sargon stieß auch bis nach Indien vor und ließ in Vorderindien mehrere Häfen errichten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gab es nicht nur im Osten bis Armenien, sondern auch im Südwesten Europas damals babylonische Niederlassungen, der Legende nach reichte die babylonische Aktivität der Sargon-Ära bis in die Regionen Germaniens; kelischriftliche Berichte, die von Helgoland und der Wesermündung sprechen könnten, sind sehr verblüffend. Danach reiste König Sargon I. drei Jahre lang durch „die Urheimat der Ahnen im Norden der Welt“. Nachfolger dieses großen Königs war dessen Enkel Naram Sin. Bei ihm wird die „Schwarze Sonne“ erstmals definitiv greifbar. Zwar ist anzunehmen, daß zuvor auch schon Sargon I. diesen Mythos kannte (gewisse kosmologische Fragmente deuten darauf hin), dies ist jedoch nicht sicher. Völlig ungewiss ist, ob die „Schwarze Sonne“ und deren Mythos sich bereits auf die Sumerer zurückführen lässt, von denen die Wissenschaft de facto ohnehin kaum mehr als ihre Sprache kennt. So kann zunächst einmal gesagt werden: Die „Schwarze Sonne“ entstammt dem alten Kulturraum Babyloniens und Assyriens. Vermutlich trifft es auch zu, dass Kaiser Friedrich II. aus dem Orient einen assyrischen Talisman mit der „Schwarzen Sonne“ darauf erhielt, womit dieses Symbol in das abendländische Europa gelangt sein dürfte. Sicher ist die „Schwarze Sonne“ weder indischer noch persischer, sondern eindeutig babylonischer (eventuell sumerischer) Urherkunft. Im Germanischen Kulturraum gibt es eventuelle Entsprechungen. Das wäre auch keineswegs unlogisch. Schon Peter Jensen mutmaßte über die bereits erwähnten frühgeschichtlichen Kontakte zwischen dem nordisch/germanischen und dem babylonisch/assyrischen Kulturraum. Eine solche Annahme lässt sich sehr wohl untermauern. Die alten Babylonier glaubten ja eben, ihre Vorfahren seien einst von einer weit im Norden liegenden Insel gekommen. Das Inuma Ilisch besagt: „Ummu hubpur patikat kalama.“ - Die Mutter des Nordens, die alles hervorbrachte ... Auch im Gilgamesch-Epos ist die Suche nach der „Insel der Seligen“ auf dieses Motiv gegründet, und daß die Polarnacht be-kannt war, wird durch die Bezeichnung „Mitternacht“ für Norden in der arkadischen (babylonisch/assyrischen) Sprache bezeugt, was später auch ins Hebräische und dadurch in die Bibel eindrang. Sargon I. war, wie gesagt, drei Jahre lang auf Reisen, um die Heimat der Ahnen zu suchen. Die Prosa-Edda berichtet, der König der größten Stadt der Welt habe das Land besucht, die Reiche der Schweden und der Sachsen gegründet und seine Sprache mitgebracht. Snorri meinte, in der größten Stadt der Welt Troja erkennen zu können, die größte Stadt der Welt war aber eindeutig Babylon. Faktum ist auch, dass die alt-germanischen Sprachen eine ganze Reihe typisch arkadischer Elemente enthalten (im Gegensatz zu allen anderen indogermanischen Sprachen), etwa die HL-Wortanfänge etc.. Später war es der Assyrer-König Salamanaser III, der mit Hilfe der Phöniker eine Expedition zur Auffindung der Heimat der Ahnen ins Werk setzte. Es erscheint geradezu schlüssig, dass die Asen der Edda diese Assyrer (Asur) waren, welche sich mit den Wahnen (den Gewohnten) zunächst Kämpfe lieferten, sich dann aber mit ihnen vereinigten. Die Germanen wären damit also ein europäisch/mesopotamisches Volk. Auf solchem Wege könnte die „Schwarze Sonne“ also nach Germanien gelangt sein - oder womöglich sogar umgekehrt, will man den babylonischen Legenden von der Urheimat im Lande der Mitternacht folgen. All dies bleibt jedoch von wissenschaftlicher Festigkeit noch weit entfernt, ohne deshalb unmöglich zu sein. Der greifbare Ursprung der „Schwarzen Sonne“ ist somit jedoch verhältnismäßig klar erkennbar. Da schon Sargon l. bis nach Indien vordrang und es zur Naram -Sin-Zeit babylonische Häfen in Vorderindien gab, ist auch der Weg nach Asien leicht erklärbar. Persischer Herkunft ist die „Schwarze Sonne“ sicher nicht, obschon mitunter versucht wurde, sie mit dem Mithras-Kult in Verbindung zu bringen. Noch weniger stammt die „Schwarze Sonne“ aus Ägypten. Es ist immer wieder versucht worden, babylonische Kulturleistungen zu „verschieben“. Ein absurder Antisemitismus der Vergangenheit, der namentlich in den Assyrern Semiten sah, wollte sich lieber aus dem arischen Indien, aus Persien oder Ägypten belehrt sehen. So brachte es z.B. Hans Künkel fertig, die Idee der Zeitalter in einem Buch zu behandeln, ohne Babylonien - das eindeutige Ursprungsland - auch nur zu erwähnen, statt dessen schob er alles den Persern zu, die davon in Wahrheit wenig ahnten (dafür bot er dann Definitionen, die weder mit der babylonischen noch mit der indischen Auffassung in Einklang zu bringen wären). Die Idee des kosmischen Jahrs und der Zeitalter steht anscheinend nicht in unmittelbarer Verbindung zur „Schwarzen Sonne“ - bei näherem Hinsehen ist dies jedoch sehr wohl der Fall. Im Pariser Louvre befindet sich eine babylonische Stele, die den König Naram Sin (mit typisch „germanischem“ Hörnerhelm!) mit Priesterinnen und Garden am Fuße des Mitternachtsbergs zeigt, über dem zwei Sonnen stehen: Die diesseitige Sonne (Elum) und die jenseitige Sonne (Ilum) - die „Schwarze Sonne“. Diese beiden Sonnen stehen über dem Berg der Versammlung der Götter, auf den sich, wie auch das Alte Testament der Bibel noch weiß, die Könige von Babylon so gerne setzen wollten, um die Welt im Namen der Götter zu verwalten. Die beiden Sonnen, die diesseitige und die jenseitige magische Sonne, versinnbildlichen die vitalen Kräfte von Diesseits und Jenseits. Was bedeutet nun die so genannte „Schwarze Sonne“. Zunächst: Die Titulierung „schwarze“ Sonne ist nicht original, sie entstammt jüngerer Zeit. Richtig übersetzt müsste von der „Sonne im Dunkel des Unsichtbaren“ gesprochen werden - von der „magischen Sonne“. Sie ist keineswegs schwarz, sie ist tief violett, indigofarben. Denn durch sie strahlt das göttliche Licht „Ilu“. Dieses göttliche Licht „Ilu“ hat zwei Ausformungen: Das männliche Ilu und das weibliche Ilu. Diese beiden absoluten Gottkräfte bilden die namenlose Allmacht. Durch die Liebesgöttin Ischtar/Venus werden sie zum Schöpfertum zusammengeführt. Im Reich dieser Göttin, in der „Welt der ewigen Morgenröte“, erstrahlt das göttliche Licht rötlich. Die „Schwarze Sonne“ ist gewissermaßen die Schleuse, welche dieses göttliche Licht der Allschöpferkraft auch vom Jenseits ins Diesseits durchlässt. Sie strahlt also nicht selbst, sondern ist wie ein Ventil für jenes göttliche Licht zu verstehen, das aus den beiden allschaffenden göttlichen Quellen „Iluhe“ (oder Iluim) kommt: Aus den Mächten Männlich und Weiblich, eben dem männlichen Ilu und dem weiblichen Ilu. Die Liebesgöttin Ischtar (Venus, Freyja, Inanna, Aphrodite, Aramati, Aschera, Inin etc.) ist dazu jene Kraft, die beides zum schöpferischen Akt verbindet. Dies nun geht bis auf die Sumerer zurück. Sie kannten schon jene beiden namenlosen, über allem stehenden göttlichen Kräfte, die Iluhe. In den alten indischen Schriften ist dies nicht mehr eindeutig enthalten, Brahman lässt sich damit nicht eindeutig gleichsetzen. Im Tantra finden sich am ehesten Spuren dieses Ur-Wissens (davon ahnt übrigens auch die Bibel noch Reste, wenn in der Genesis der dort längst missverstandene Begriff Elohim auftaucht). Sehr von ferne kann auch die altindische Mythe von Pralada (oder Pralaya) als eine Entsprechung zum Mythos der „Schwarzen Sonne“ angesehen werden, jedoch mit mannigfaltigen Einschränkungen. Eine andere Verwandtschaft findet sich in einem geheimen Shinto-Text aus dem Japan des 17. Jahrhunderts. Mit der „Schwarzen Sonne“ hat es aber noch eine weitere Bewandtnis, nämlich jene, die sie in unserer Zeit besonders interessant erscheinen lässt: Sie übt Einflüsse auf die Wechsel der Zeitalter (akkadisch „Adu“) aus - oder richtiger: Die Menschen können auf die „Ventilfunktion“ der „Schwarzen Sonne“ Einfluss nehmen und damit gleichsam eine Beschleunigung oder Verzögerung der Zeitalterwechsel herbeiführen (aktuell also Wandel vom Fischezeitalter zum Wassermannzeitalter, das korrekt Wasserkrugzeitalter heißt). Magisch tätige Geheimbünde waren mitunter bestrebt, in verschiedenartiger Weise auf diese Möglichkeit einzuwirken. Das trifft zuletzt auf die süddeutschen und italienischen Templer des Mittelalters zu oder auf den venezianischen Geheimbund Bucintoro, der vom 16. bis ins 18. Jahrhundert bestand. Dies erklärt auch die im Prinzip immer ähnliche visuelle Darstellungs-Weise der „Schwarzen Sonne“: Die zwölf Speichen bezeichnen die zwölf kosmischen Monate, die Zeitalter. Der äußere Ring meint das kosmische Jahr. In der Mitte aber ist das „Ventil“ zu sehen. Diese Darstellungsform erscheint sehr logisch. Die alten Babylonier verstanden sich schon in erstaunlicher Weise auf Technik, sie kannten Ventile für Bewässerungsanlagen (übrigens hatte beispielsweise auch Pythagoras „seinen“ berühmten Satz aus Babylon). Wir haben es hier also, wörtlich verstanden, mit einem Sinnbild zutun. Mitunter wurden die äußeren Strahlen mit Wellen oder Knicken versehen, was die zyklische Drehbewegung der Zeitalter symbolisieren sollte. Künstlerische Darstellungen in Babylonien und Assyrien zeigen die magische „Schwarze Sonne“ auch häufig mit besonderen Wellenstrahlen. In babylonischen und assyrischen Tempeln hatte die formale Darstellung der Ilum, der „Schwarzen Sonne“, auch eine magisch-rituelle Bedeutung, insbesondere in altbabylonischer und altassyrischer Zeit. Sie war gleichsam ein Symbol und Umsetzungsmittel der kosmischen Sexualität. Die „Schwarze Sonne“, diese Durchlass-Schleuse des göttlichen Lichts Männlich + Weiblich vom Jenseits ins Diesseits, konnte durch sexualmagische Akte besonders aktiviert werden. Die menschliche Sexualität ist dabei als Umsetzung des kosmischen Sexus zu begreifen. Die Liebesgöttin Ischtar/Venus hat daher auch hier die alle höchste Bedeutung. Der Kult um die „Schwarze Sonne“ ist untrennbar mit hoch entwickelten sexualmagischen Aspekten verbunden. Die heutzutage verbreitete Sichtweise auf unsere Sexualität ist irrig, weil sie sich ausschließlich dem Grobstofflichen zugewendet. Der Sexus erscheint aus diesem engen Blickwinkel nur als ein Mittel zur Fortpflanzung: Diese Sichtweise führte zur Verfemung der Sexualität als „lasterhaft“. Nicht allein die monotheistischen Glaubenslehren tragen daran Schuld, sondern zu einem erheblichen Teil auch die tristen Wissenschaften. Der Zauber der Liebe zwischen Frau und Mann wurde als bloßer Instinkt definiert. Eine Wissenschaft, die nur Materie sieht und Geist nicht kennt, stellt den Menschen in eine Reihe mit dem Vieh. Wir Menschen sind aber keine „höher entwickelten Tiere“ (bei aller Tierliebe, nein!). Wir sind unendlich viel mehr: Wir sind seelisch-geistige und erkenntnisfähige Wesen ewigen Seins! Darum ist auch unsere Sexualität ganz und gar nicht mit derjenigen der Tiere vergleichbar. Wir folgen keinem Instinkt! Wir folgen der Liebe! Vor allem aber - und darum ist das so: Unsere Sexualität haben wir aus einer anderen, einer jenseitigen lichten Welt mitgebracht, in der es gar keine Vermehrung gibt! Also kann die bloße Fortpflanzung auch nicht der alleinige Sinn unserer Sexualität sein - weder der alleinige noch der vorrangige. Uns treibt also auch keinen „Fortpflanzungsinstinkt“, sondern etwas weitaus Höheres! Der Liebesakt zwischen Frau und Mann ist eben nicht in erster Linie ein „Mittel zur Fortpflanzung“, nein! Dies ist er erst in zweiter Linie, nur im Irdischen. Ergründen wir also: Was ist unsere wahre ursprüngliche Sexualität? Auch sie ist zeugend. Jedoch nicht nach dem Verständnis der Biologie. Unsere wahre Sexualität zeugt astrales Licht durch die geistige Kraft der Liebe! Den Liebesakt als Zeugungsvorhang gab es schon in unserer jenseitigen Urheimat, dem Reich des ewigen Lichts (Ilu-Reich), es wird ihn auch nach unserem irdischen Sterben und der Wiederverkörperung in einer jenseitigen Welt wieder geben. Der rein astrale Liebesakt ist seinem Hergang nach ein anderer als der diesseitig-irdische, doch viele Gemeinsamkeiten bleiben bestehen. Mit der Betrachtung des astralen Liebes- und Zeugungsakts stoßen wir zum Mittelpunkt des Göttlichen in uns vor. Hier erkennen wir unsere über das irdische hinausreichende Zweckbestimmung aus allerhöchster Sicht: Wir haben aus der ewigen Gottheit das Licht des Lebens empfangen. Darum sind wir unsterblich. Aber dies hat einen Sinn, einen Zweck: Durch den Liebesakt zwischen Frau und Mann - den astralen Liebesakt - vermehren wir das göttliche Licht. Wir zeugen aus den in uns lebenden astralen Quellen - neues göttliches Licht! Dafür gab uns die Gottheit das ewige Leben, dies ist der innerste Sinn unseres umfassenden Seins. Der Liebesakt zwischen Frau und Mann ist also viel mehr als nur die Zeugung von Kindern auf dieser Erde. Im Ursprung - und immer - bedeutet der heilige Liebesakt ja die Zeugung göttlichen Lichts! Es ist wichtig, sich dieses Faktums bewusst zu sein. Denn hierin erkennen wir unsere Bedeutung für das große inter-kosmische Gefüge. Zugleich macht es uns vollends klar, dass der Liebesakt aus sich selbst heraus rein, schön und edel ist! Er steht höher als alles, was wir sonst vermöchten. Die „Schwarze Sonne“ bildet speziell in der Sexualmagie die Schleuse für das göttliche Licht. Im rituellen Liebesakt zwischen Mann und Frau öffnet sich ihr „Ventil“ auch zum einzelnen Menschen hin. Darüber hinaus wirkt aber auch eine rein geistige Sexualität, der spirituelle Eros, auf die Kräfte aus der „Schwarzen Sonne“. Wie haben wir uns nun einen Tempel der „Schwarzen Sonne“ vorzustellen: Die einzige Beschreibung, die vage ist, aber doch ein Bild zulässt, geht auf Assyrien und die Ära Sargons II. zurück. Der Tempel der „Schwarzen Sonne“ ist ein besonderer Tempel der Göttin Ischtar. Ein mehr als mannshohes Bild der „Schwarzen Sonne“ hängt in der Mitte des Tempels. Sie besteht aus einer ornamenthaft durchbrochenen Scheibe aus geschwärztem Kupfer oder aus kunstvoll geflochtenen Kupferdrähten. Beim Kult steht auf der einen Seite ein Krieger und auf der anderen eine junge Frau. Diese beiden senden ihre Kräfte einander zu. Durch die mit dem magischen Ornament versehene Scheibe werden diese ihre Kräfte besonders verstärkt. Bei der körperlichen Vereinigung wirkt sich dies speziell aus. Dadurch wurden die höchsten magischen Wirkungen möglich. Dies ist ein Kern der alten Liebesreligion der heiligen Göttin Ischtar, der Venus. Der Mythos um die „Schwarze Sonne“ lässt sich nicht verstehen, ohne dies zu begreifen. Die Kräfte der „Schwarzen Sonne“ werden all jenen zuteil, die im Geiste des interkosmischen Sexus leben! In den früheren Epochen war das selbstverständlich. Das 20. Jahrhundert indes hat viel von den natürlichen Vorgängen verloren, die allein zwischen klar weiblichen Frauen und klar männlichen Männern zu wirken vermögen. Insbesondere Sexualmagische Fähigkeiten sind seit der Zerstörung des klassischen Frauenbilds in den 20erjahren selten geworden. Doch wird dies in jüngster Zeit immer mehr überwunden, junge Frauen verwirklichen wieder das klassische Frauenbild an sich, lassen ihre Haare lang und entwickeln ein klares, bewusstes Verhältnis zur Sexualität. Dies wiederum strahlt auf die Männer aus, vitale Freude am Leben, an Kindern und Familie, entwickelt sich neu. Es sind bereits die Vorboten des Neuen Zeitalters! Die Kräfte der kosmischen Sexualität, welche durch die „Schleuse“ der „Schwarzen Sonne“ dringen, lassen sich in verschiedener Weise wecken und benutzen und im Sinne der ewigen göttlichen Ordnung steuern. Damit gewinnt all dies seine mystisch-dynamische Dimension. Ganz besonders die Priesterinnen Mesopotamiens - aber auch Roms - vermochten es, solche Kräfte in gezielter Weise zur Wirkung zu bringen (Magie ist Wirken durch Wollen!). Dabei spielen die langen Haare der Frauen und Mädchen eine entscheidende Rolle, sie sollen nicht geschnitten werden. Frauen ohne ausreichend lange Haare sind für höhere Erotik wie für den Kult der „Schwarzen Sonne“ untauglich. Die Frauen öffnen ja die Pforten zum göttlichen Licht. In ihren „magischen Saiten“, dem astralen Gegenstück ihrer langen Haare, fangen sie das göttliche Licht ein, übergeben es im Liebesakt an den Mann - und es entsteht der Kreisfluß der Kräfte. Denn es ist die weibliche Gottheit, die Liebesgöttin, durch deren Schwingung sich die beiden Ilu-Kräfte Männlich und Weiblich vereinigen und somit schöpferisch werden. Dabei kannten die geheimen magischen Schulen hoch entwickelte Vorgehensweisen, die zu einem unmittelbaren Wechsel zwischen der diesseitigen und den jenseitigen Sphären führen konnten. Auch die Prinzipien der Geschlechtlichkeit entrückten mitunter auf nicht mehr körperliche Ebenen. Unter den violetten Strahlen der magischen Sonne und in der Morgenröte der Göttin wurde zeit- und raumunabhängiges Wirken möglich - Schritte in das Unfassbare. Die „Schwarze Sonne“ war bei alledem ein natürlicher Hintergrund, im Vordergrund stand die Göttin, die bewusste, lenkende Kraft. Unterschiedliche Ausdeutungen gibt es im Übrigen hinsichtlich dessen, ob die „Schwarze Sonne“ auch mit der so genannten Großen Zentral-Sonne unseres Milchstraßensystems, von deren Existenz die Astrologie ausgeht, gleichzusetzen sei. Manches spricht dafür, sogar schon baby-lonische Keilschrifttexte. Diese Frage kann jedoch zweitrangig genannt werden, denn die göttliche Lichtquelle braucht keinen fixen Standort nach diesseitigen Maßstäben! In nachbabylonischen Zeiten waren es vor allem römische Venus--Kulte, die das alte Wissen aufgriffen und bewahrten. Im Geheimen führte es sich im Mittelalter fort, wo die Templer-Sektion Augsburg--Wien-Genua die Grundidee auf das Motiv des „Großen Baphomet“ übertrug. Dieser Mythos ist viel missverstanden, oft gar nicht begriffen worden. Er beinhaltet die „Schwarze Sonne“ nicht in wörtlich ausgesprochener Weise - obschon sie auf einem Siegel erscheint - sondern überträgt die Idee des Anziehens der lichten Kräfte dieser magischen Sonne auf eigenständige Art. Ähnliches gilt später in der Renaissance für den venezianischen Geheimbund Bucintoro. In beiden Fällen hatte die mythisch-magische Komponente eine politische Dimension, Ziel war die Wiedererrichtung des heidnischen Cäsarentums und die Schaffung eines italienisch-deutschen Kaiserreichs in einem Neuen Zeitalter. Die damit verbundenen Vorstellungen reichten bis auf die Ära des römischen Imperators Octavian Augustus zurück. Erst viel später tauchen Gedanken an die „Schwarze Sonne“ wieder auf, nämlich in der Schlussphase des ersten Weltkriegs und danach im Rahmen der Thule-Gesellschaft. Inwieweit dort die „Schwarze Sonne“ eine Bedeutung hatte, ist an dieser Stelle nicht bekannt. Es heißt, aus der Thule-Gesellschaft sei die NS-Bewegung hervorgegangen sowie auch die esoterisch orientierte SS. Deren männerbündischer Charakter dürfte ihr aber den Zugang zu den Kräften der „Schwarzen Sonne“ sehr schwer gemacht haben, da diese ja unbedingt durch das Weibliche gehen. Zwar hatte der Nationalsozialismus wohl ursprünglich auch traditionalistische Züge, unterwarf sich jedoch schnell dem Kommerz der Moden und akzeptierte auch die Zerstörung des klassischen Frauenideals. Die ausschlaggebenden geheimen Rituale um den Kult der „Schwarzen Sonne“ hatten damit zu jener Zeit keine Verwirklichungs-Chance. Wer damals auf diese Macht gebaut haben sollte, musste also enttäuscht werden, denn sie erfordert den Geist und die Mittel der Antike. Die „moderne“ Schwingung des 20. Jahrhunderts kann die nötige Schwingungsaffinität zur „Schwarzen Sonne“ nicht hervorrufen. Die Ideologien dieses vergehenden Jahrhunderts, heißen sie nun Faschismus oder Kommunismus oder Liberalismus, verbauen den Zugang zum Licht der „Schwarzen Sonne“. Diese magische Sonne leitet ihre kraftvollen Strahlen nach dem Prinzip der Affinität von Schwingungen zum Individuum, angezogen durch die erotische Vereinigung von Frau und Mann, die sowohl körperlich wie auch auf einer rein geistigen Ebene stattfinden kann. Ein anderes Prinzip kennt diese Strahlungskraft nicht, Kollektive jedweder Art haben zu ihr keinen Zugang, es sind stets einzelne, resp. Paare, die als Mittler der Kräfte fungieren. Erst die gegenwärtige Zeit könnte die hinter dem alten Mythos stehenden Gedanken und Möglichkeiten wieder lebendig werden lassen. Auf dem Grat vom 20. ins 21. Jahr-hundert muss sich - den alten Mythen nach - das „Ventil“ der „Schwarzen Sonne“ wieder weit öffnen, auf dass sich die Strahlungskräfte des göttlichen Lichts über der Erde ausbreiten und ein neuen Goldenes Zeitalter bewirken ... Viele junge Leute scheinen sich diesem Geiste unbewußt anzunähern, sie haben ein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität, viele Mädchen sind betont weiblich, tragen lange Haare, die notwendigen „Antennen“ für das göttliche Licht. Junge Männer sind gut in der Arbeit, nicht pazifistisch und männlich in ihrem Wesen. Dies alles benötigt die „Schwarze Sonne“, um ihre lichten Kräfte entfalten zu können - ob man dabei an sie denkt, ist nicht ausschlaggebend. Es sieht so aus, als dämmere uns bereits das Morgenrot einer neuen guten Zeit entgegen, wie es die alten Mythen vorherzusagen wissen - so mancher Skepsis zum Trotz. Da seit einer Weile Geschichten über geheime Organisationen im Namen der „Schwarzen Sonne“ kursieren, soll auch dies nicht unerwogen bleiben. Vermutlich ist das meiste Phantasie. Aber es mag wohl sein, dass irgendwo im Verborgenen wissende Menschen wirken, die vielleicht in der Tradition der Templer-Geheimsektion oder des Bucintoro-Bunds stehen. Geheimorganisationen magischen und auch weltanschaulichen Zuschliffs hat es immer gegeben, warum sollte dies heutzutage unmöglich sein? Es ist zum mindesten ungewiss. Was etwa die mystischen Ideen der Tempelritter-Geheimsektion aus dem 13. Jahrhundert anbelangt, so haben diese immer wieder weitergewirkt - und jetzt naht sich die Zeit der Erfüllung solcher Visionen. Auch diese haben mit der „Schwarzen Sonne“ zu schaffen, denn ihre Strahlung für das Neue Zeitalter ist es, die auch der „Große Baphomet“ der Tempel-Ritter auf die Erde anziehen sollte. Wenn man den geoffenbarten Zeitrechnungen folgt, müsste dies Ende 1998 geschehen. Vielleicht liegt darin das vorerst letzte Geheimnis der „Schwarzen Sonne“? Die „Schwarze Sonne“ bedeutet lichte Kraft, Erkenntnis und Weisheit, Erneuerung und natürliche Hochkultur. Insofern kann sie als Sinnbild eines interkosmischen Kampfs zwischen dem Licht und der Finsternis gelten. Die Strahlen der magischen Sonne bringen das Morgenrot der Liebesgöttin in unsere Welt. Diese Magische Sonne ist aber auch die Quelle des geistigen Kampfs der lichten Kräfte des Neuen Zeitalters in der Auseinandersetzung mit den finsteren, gewalttätigen Mächten des vergehenden Fischezeitalters. So kann ihre Jahrtausende alter Mythos wohl am besten begriffen werden.
Gruß
Ilse