@x-loengardx-loengard schrieb:"Die Jagt zum magischen Berg" ist schon erstaunlich wie Nah der Film an der Wirklichkeit ist, z.b. der eine Regierungsagent hat ziemlich am Anfang des Film eine Akte in der Hand wo "Projekt Moondust" drauf steht. Das Projekt zur Bergung abgestürzter fliegender Untertassen. Und dann die zwei Außerirdischen die wie Menschen ausschauen und auch beide blonde Haare haben.
:D Dir ist klar, dass die "Ufologen" in dem Film gehörig auf die Schippe genommen werden ?!
(RP) In "Die Jagd zum magischen Berg" erzählt Disney von einem außerirdischen Zwillingspaar, das die Erde vor dem Untergang bewahren will, von den Menschen aber feindlich aufgenommen wird. Die Spezialeffekte sind beeindruckend, lassen den Film aber kaum zur Besinnung kommen.Teenager sind seltsam. Die beiden Teenager , die Taxifahrer Jack Bruno in "Die Jagd zum magischen Berg" aufgabelt, sind ganz besonders seltsam. Sie stammen von einem anderen Planeten, sie besitzen wunderliche Kräfte, und sie müssen die Erde retten. Weil die Menschen aber eher ein verstocktes Völklein sind, jagen bald allerlei Militärs und Regierungsagenten hinter den außerirdischen Heilsbringern her, und zudem ein fieser Mix aus Terminator und Predator, eine Killer-Variante der lieben ETs.
Man könnte aus dieser kurzen Inhaltsbeschreibung gewiss schließen, es ginge in diesem Film um pubertäre Gefühle von Fremdheit und Missverstandenwerden, von Allmacht und Erwähltsein im Gewande von Science Fiction. Aber so weit will dieses freie Remake eines lange vergessenen Disney-Realfilms von 1975 nie denken. "Die Jagd zum magischen Berg", inszeniert von Andy Fickman, demonstriert ganz locker, welch infernalisches Potzdonnerblitz Spezialeffekt-Teams heute ganz routinemäßig entfesseln können.
Dieser Film löst sich in seine Einzelteile aufAber die Dynamik, die Bildspielereien, die gutmütige Übertragung harter erwachsener Thrillermuster in die jugendfreie Welt eines Disney-Amüsierparks werden Selbstzweck: "Guckt mal, es knallt und leuchtet!" Dies scheint die Botschaft des Drehbuchs zu sein. Der souveräne, selbstironische Dwayne Johnson, der nicht zum ersten Mal die väterliche Autorität für eigenartige Schutzbefohlene spielt, kann als Gravitationszentrum noch eine ganze Weile beieinander halten, was bei vielen anderen Hauptdarsteller längst in alle Richtungen auseinandergesaust wäre. Aber irgendwann löst sich auch ihm dieser Film in silvesterraketenartig umherknallende Einzelteile auf.
Während die Zentrifugalkräfte diesen Spaßmaschinenfilm die Nieten und Schrauben einzeln aus den Scharnieren rütteln, kommt es immer wieder zu netten Szenen. Die kleine Truppe um den Taxifahrer, die sich hier in jene geheime Basis durchkämpfen muss, in der US-Behörden ein havariertes Raumschiff verstecken, streift nämlich immer wieder die Welt der Science-Fiction-Fans und Ufo-Propheten. Als der außerirdische Jäger, die Kids und der wackere Bruno sich in einem "Planet Hollywood" während einer großen Science-Fiction-Party ein Gefecht liefern, halten die anwesenden Kids jeden Alters das für Teil der Bühnenshow: "Die coolste Convention, die es je gab", jubiliert einer der Gäste, der nicht ahnt, wie nah er dran war, mal von einem echten Hyperenergiestrahl die Eingeweide in alpha-centaurischen Toast Hawaii verwandelt zu bekommen.
Verballhornung bekennender UfologenDas ist eventuell ein Selbstnecken von Leuten, die Fantastik lieben: Würden wir das ersehnte Fremde und Horizontaufreißende erkennen, wenn wir ihm begegnen dürften? Oder würden wir es nur für eine neue Abart der normierten Star-Wars-Gewandungen und Star-Trek-Maskierungen halten, mit denen manche von uns Kinderträume bis ins Erwachsenendasein retten? Aber vielleicht passiert hier auch etwas anderes. Der harte Kern der Ufologen, der hier auf die Schippe genommen wird, ist auf bereichernde Weise gläubig. Ihnen scheint der wunderbare Umsturz des Vertrauten jederzeit möglich.
In "Die Jagd zum magischen Berg" wird das sogenannte Fandom aber als eher belämmerter Haufen dargestellt. Da macht sich ein Film, der keine Vision mehr kennt, nur noch Aufregungsroutine, eventuell über jene lustig, denen er den echten Glauben an und das naive Beseeltsein von Pulp-Fiction-Fantasien neidet. Für ältere Genrefreunde dürfte das Interessanteste an dieser lauten Gaudi denn auch der Gastauftritt von Whitley Strieber sein, eines US-Horror- und Science-Fiction-Autors, der seine Fangemeinde mit einem Sachbuch über seine angeblichen Begegnungen mit Außerirdischen gespalten hat. Im Film taucht er als eine Art Haltetau auf – die bloße Verschleuderung von Science-Fiction-Motiven soll angebunden bleiben an die Genremythologie. Am Ende werden ja auch die Weichen für einen Fortsetzung gestellt: Die könnte dann ein bisschen substanzieller von einer Mensch-Alien-Freundschaft erzählen.
http://www.rp-online.de/public/article/kultur/film/695186/Weltenretter-vom-anderen-Stern.html