The Disclosure Projekt
18.11.2007 um 22:45
Man möge einmal über die folgenden zeitlichen Abläufe in den letzten 30 Jahren und regelmäßig wiederkehrenden Querverbindungen von “UFO-logen“ zum Film-, TV- und Medien-Geschäft nachdenken:
1)
1977: “Unheimliche Begegnung der dritten Art“, von Steven Spielberg
2)
1984: "V - Die außerirdischen Besucher kommen" TV-Serie mit 29 Episoden
3)
1996: Der Film "Independence Day" mit der Area 51-UFO-Story wird zum Welterfolg
4)
Im Januar 1997 führt der UFO-Journalist Guido Ferrari, Mitglied des Schweizer "Centro Studi UFO" und weltweit bei diversen UFO-Research-Centern als Korrespondent tätig, beim Sender RTSI (Tessin) ein Interview mit Prof. Dini in dem dieser von angeblichen UFO-Sichtungen einiger Apollo- und Space-Shuttle-Astronauten berichtet.
5)
Später in 1997 führt Armin Risi, seines Zeichens Spezialist für "Spirituelle Hintergründe des Weltgeschehens", sein Interview mit Prof. Dini, in dem Dini feststellte, dass er zwar an die UFO's glaube, selbst aber in Roswell nicht dabei war und nie direkt mit den Dingen zu tun gehabt hätte.
6)
Mitte 1997 erscheint das Buch "The day after Roswell" von Col. P. Corso und William Birnes, die die Zutatenliste aus dem Lehrbuch "Wie schreibt man einen Bestseller?" gut studiert und in die Tat umgesetzt haben. Ein Bestseller wurde das Buch ja dann auch für kurze Zeit Mitte 1997. Ein Meilenstein war dieses Buch sehr wohl, aber nicht aufgrund der "Enthüllungen" sondern eher angesichts der Haltlosigkeit seiner Behauptungen. Die Transistor-, Laser- und Fiberoptic-Technik seien durch diese Fundstücke erst möglich geworden? Bullshit! Bereits 1932 gab es ein Vorläufer-Patent auf einen Feldeffekt-Transistor, erteilt an Julius Lilienfeld. Die weitere Entwicklung des Transistors vollzieht sich dann in einer kontinuierlichen Abfolge von Forschungsbemühungen. Es ist eine glatte Lüge zu behaupten, dass diese jahrelangen Arbeiten nicht stattgefunden hätten. Corso bezichtigte damit nicht nur die beteiligten Bell-Mitarbeiter der Lüge, vielmehr verneinte er auch die nachvollziehbaren Arbeiten einer ganzen Forschergeneration.
7)
Im März 1999 hält Jack Shulman einen Vortrag über UFO's und P. Corso am "Global Science Congress" in Miami, FL. Der jährliche "Global Science Congress" hat jedoch entgegen der wissenschaftlich klingenden Bezeichnung nichts mit Wissenschaft oder Forschung zu tun sondern stellt lediglich die Jahresversammlung der UFO-Gläubigen dar. Eine Riesen-Luftnummer hinsichtlich irgendwelcher Seriösitätsvermutungen. Das trifft ebenso auf die Person von Shulman zu, der sich aus seinem Vortrag lediglich verstärktes Interesse für seinen PC- und Elektronikvertrieb erhofft.
8)
Mitte 1999 erscheint dann die "COMETA-Studie", herausgegeben von der privaten Organisation ehemaliger Militärs in Frankreich, COMETA (Komitee für tiefgehende Studien), die parallel dazu in einer Spezialausgabe des Pariser VSD-Magazins publiziert wurde. Als zusätzlicher Publicity gimmick wird dann noch erwähnt, das der Inhalt vom Präsidenten und vom Regierungschef freigegeben worden sei. Weder das Büro von Präsident Chirac noch Regierungsstellen unter Jospin, wie z.B. das Verteidigungsministerium, zeigten sich von der Studie in irgendeiner Form beeindruckt. Es tangiert sie schlicht und einfach nicht, was eine private Organisation in eigener Verantwortung herausgibt und an wen auch immer verteilt. Auch die Inhalte der Studie haben sie offensichtlich nicht beunruhigt, kein Wunder, handelt es sich doch um rein spekulative eigene und abgeschriebene Darstellungen ohne Belege für die geäußerten Vermutungen, was zudem aus dem Text selbst auch noch expressis verbis hervorgeht. Vom Institut IHEDN, dem ehemaligen Wirkungsbereich der für die Studie Verantwortlichen, gab Lieutenant-Colonel Pierre Bayle, als Chef der Kommunikationsabteilung im April 2000 auf Anfrage des belgischen Journalisten Claude Maugé, folgendes Statement: “Das IHEDN stellt klar, dass es sich von den Inhalten des COMETA-Reports distanziert und es sich hierbei um rein persönliche Äußerungen ehemalig hier Beschäftigter handelt." Solange derartige Studien immer wieder aus UFO-tendenziellen Kreisen entstammen, die als unterstützende Maßnahme zwar Astronomen und Physiker zitieren, in ihren Aussagen jedoch ohne Fakten vage und unbestimmt bleiben ( was wäre wenn, könnte, hätte, sollte ) ist ihnen bestenfalls Unterhaltungswert beizumessen, eher jedoch Abzocke in Verbindung mit Volksverdummung.
9)
Im Mai 2001 hält der Ober-Verschwörungsprediger Dr. Steven Greer, ein erfolgloser Mediziner, seine "Pressekonferenz" in Washington ab und will der amerikanischen Öffentlichkeit und der Welt lang ersehnte Wahrheiten nahe bringen....sein Vortrag wird wirkungsvoll durch den Schauspieler John Sypher eingeleitet, der die Tränendrüsen in perfekter Weise reizt und Greer als Ehrenmann darstellt, welcher sich in aufopferungsvoller Tätigkeit der Wahrheitsfindung verschrieben hat. Ergebnis: nur Phrasendrescherei, keinerlei harte Fakten.
10)
Am 12. November 2007 fand in Washington D.C. im National Press Club eine Pressekonferenz mit dem Filmregisseur James Fox und anderen “hochrangigen“ UFO-Zeugen statt. Der Ex-Gouverneur Arizonas, Fife Symington, gibt seine Eindrücke des Phoenix-Lights-Vorfalles aus 1997 zum Besten....er sah ein deltaförmiges Raumschiff....MUFON bestätigte nach umfangreichen eigenen Untersuchungen lediglich Leuchtkörper der Army National Guard. Reuters verbreitet jedoch nur die sensationellere Version von Symington.
Diese langjährig bewährte, ertragsreiche Kooperation wird sich sicher auch zukünftig noch fortsetzen denn was erscheint in Kürze in den USA zum dreißigsten Jahrestag des erstgenannten UFO-Kinofilms "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" von Steven Spielberg ?
Die originale Fassung nochmals in einer DVD-Spezialedition !
Welch ein Zufall, dass sich dann auch noch kurz vorher Larry King auf CNN des Themas annimmt.......und täglich grüßt das Murmeltier....