Hossa, sollte man ruhig mal gelesen haben. Original aus dem Jahr 1952 und das sogar auf Deutsch
;) GEHEIMNISSE Die Untertassen-Saga --> 12.03.1952
Seltsame Berichte liefen während der letzten Wochen im Tokioer Fernost-Hauptquartier der US-Luftwaffe ein. Amerikanische Bomberbesatzungen meldeten, sie hätten am Nachthimmel über Korea scheibenförmige, orange-farbene Objekte von etwa drei Meter Durchmesser beobachtet. In den meisten Fällen waren die Scheiben (die von einem Ring grünlichbläulicher Flammen umgeben gewesen sein sollen) den Bombern einige Minuten lang gefolgt und dann verschwunden.
Sofort veranstalteten Nachrichtenoffiziere eine gründliche Untersuchung, verhörten die Flieger, gaben ihre Ergebnisse ans Air Materiel Command (Luftzeugkommando) nach Wright Field (USA) durch Vorletzte Woche endlich erklärte ein offizieller Sprecher der US-Luftwaffe, die Beobachtungen über Korea paßten auffällig genau auf die "Fliegenden Untertassen", die seit fünf Jahren in aller Welt, besonders zahlreich aber über den USA gesichtet werden.
Die Oeffentlichkeit der Welt aber hat längst genug von dem Untertassen-Hokuspokus. Längst hatte die Sensationspresse die Gutgläubigkeit des Publikums mit haarsträubenden Geschichten über stieläugige Mars-Menschen zu Tode geritten. Sogar Untertassen-Witze welkten, als die ganze Affäre nach wiederholten, nachdrücklichen Erklärungen der US-Luftwaffe, so etwas wie "Fliegende Untertassen" gebe es überhaupt nicht - sie seien ein Produkt optischer Täuschungen, von "Kriegshysterie" und Wichtigtuerei - Anfang 1950 anscheinend eingeschlafen war.
Wieso kommt die gleiche US-Luftwaffe jetzt dazu, alle möglichen und wahrscheinlichen Erklärungen für die Beobachtungen über Korea (Auspuff-Flammen kommunistischer Nachtjäger, St.-Elmsfeuer an den Propellerspitzen und Tragflächenenden der US-Bomber) fallen zu lassen und so zu tun, als ob sie die Untertassen für möglich halte? Antwort: Die US-Luftwaffe hat nie aufgehört, sich mit dem Phänomen zu beschäftigen; und jetzt deutet sie wieder nervös und zurückhaltend an, daß sie die Untertassen tatsächlich nicht für Hokuspokus hält.
Die wohlinformierten und skeptischen Journalistengebrüder Alsop nahmen zu den koreanischen Beobachtungen in der ernsthaften "New York Herald Tribune" Stellung. Sie fragten: "Was ist Unsinn und was muß berichtet werden? Müssen Tatsachen (die Beobachtungen) ernst genommen werden, die als Tatsachen unbezweifelt sind und die bereits beträchtliche Aufregung unter den Nachrichtenchefs und technischen Experten der Regierung hervorgerufen haben? Oder kann man sich lachend darüber hinwegsetzen?" Die Alsops meinen, es könne sich um eine russische Erfindung handeln.
Mit den hier aufgelisteten punkten geht es im Artikel:
- Hinter einer Bleiwand strengster Geheimhaltung
- Das widerspruchsvolle Verhalten der US-Luftwaffe
- Im Funksprech meldete sich wieder Mantell
- Leutnant Gorman, ein Pilot der US-Nationalgarde
- Kurz vor der Herausgabe dieses Berichtes
- Ein gewisser George Koehler
- Während die Luftwaffe ihre Untertassen-Dementis
- Die Geheimhaltung wurde verschärft
- Zu welcher Ueberzeugung die US-Luftwaffe gekommen ist
DER SPIEGEL 11/1952
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21317969.html