Alien besucht UFO Museum in Denizli / Türkei
12.11.2006 um 16:28
bin ich etwa der einzige der googlen kann?
quelle: sueddeutsche.de
"Seid gegrüßt! Ich bin Mell."
Mehmet aus dem All
Außerirdischen-Alarm:Im UFO-Museum im türkischen Denizli wurde ein Alien gesichtet. "Mehmet vom PlanetenSitiyna" hinterließ sogar einen Eintrag im Gästebuch.
Von Kai Strittmatter
,,Bitte‘‘, sagt Hüseyin Avci, ,,bitte machen Sie sich nicht lustigüber das, was geschehen ist. Ich habe in die Augen unserer Mitarbeiter geblickt. Da warAngst, nackte Angst.‘‘
Hüseyin Avci war einmal Offizier. Jetzt ist erSicherheitschef. Im Ufo-Museum der westtürkischen Stadt Denizli. Eigentlich ein ruhigerJob. Zumindest bis zum 28. Oktober. Im Erdgeschoss verkaufen sie Handtücher undBettwäsche für Kinder, im ersten Stock steht das Museum: Schautafeln, eine fliegendeUntertasse aus Plastik, ein paar Pappfiguren.
Laden und Museum gehören derFunika-Holding. Chef ist Nuri Sözkesen. Sözkesen ist Textilunternehmer und bekanntgeworden, weil er der erste Türke im All sein will. Er hat sich schon angemeldet beieinem US-Unternehmen, das von 2008 an reiche Touristen in den Himmel katapultieren will.
Gepackt hat er schon: Die türkische Flagge soll mit, ein Bild vonRepublikgründer Atatürk und ein Hahn, das Wappentier seiner Heimatstadt, ausgestopft,versteht sich. ,,Der Hahn von Denizli kräht überall‘‘, sagte Sözkesen in einem Interview.,,Warum nicht auch im All?‘‘
Vor zwei Wochen aber kam das All erst einmal nachDenizli. Nachmittags um zwei Uhr war das, Ramazan Tuna, Verkäufer im Laden, erinnertsich: ,,Da trat ein Junge ein. Vielleicht so 15, 16 Jahre alt. Die Haare mit viel Gelglatt nach hinten gekämmt. Seine Augen waren total schwarz. Ich dachte zuerst, vielleichtträgt er ja diese gefärbten Kontaktlinsen. Aber sein Kopf wackelte auch so komisch:Ständig schüttelte er ihn hin und her. Ich gab ihm dann ein Ticket.‘‘
Soerzählt Tuna es der SZ, so erzählten er und die beiden anderen Zeugen es der Gendarmerie.Die untersucht jetzt den Fall. Der seltsame Besucher beließ es nämlich nicht bei düsteremBlick und Kopfwackeln. ,,Beim Hinausgehen verlangte er einen Stift, um sich in unserBesucherbuch einzutragen‘‘, erzählt Tuna. ,,Ich zeigte ihm den Kuli, drehte mich um - undschon war der Kuli in seiner Hand.‘‘ Aber damit nicht genug: Der Junge trat vor die Türe,vor der eine vielbefahrene Schnellstraße liegt, hinterher lief der Sicherheitsbeamte, demder Gast nicht mehr geheuer war.
Und was sah er? ,,Der Junge überquertedie Straße, als ob keine Autos da wären. Er hob einfach seine linke Hand, und der Verkehrkam zum Erliegen. Dann lief er los und hatte mit nur drei Schritten die mehrspurigeStraße überquert.‘‘ Und mit einem Mal war er verschwunden, als habe er sich in Luftaufgelöst. ,,Da bekamen wir es mit der Angst zu tun‘‘, sagt Tuna.
Bis zu jenemTag, sagt Tuna, habe er nicht an Außerirdische geglaubt. Dann lasen sie den Brief, dender Junge hinterlassen hatte. ,,Seid gegrüßt! Ich bin Mell‘‘, beginnt das Schreiben.,,Ich möchte mich bedanken, dass Ihr über uns eine so schöne Ausstellung eingerichtethabt‘‘, fährt er in krakeliger Gymnasiastenklaue fort: ,,Ich kann nicht lange bleiben,wir verfolgen Euch aber aus der Ferne. Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg.‘‘Gezeichnet: Mehmet Duhan Mell, wohnhaft in ,,Lamoon auf dem Planeten Sitiyna in derMiganu-Galaxie‘‘.
Bequemerweise hat sich Mehmet aus Lamoon beim Eintrag insBesucherbuch des Türkischen bedient, nur auf der letzten Zeile fiel er zurück insAußerirdische, sodass der Abschiedsgruß bis heute nicht vollständig entziffert werdenkonnte. ,,Falls hier jemand mit uns ein Spielchen getrieben hat, dann können wir nur,Bravo‘ rufen‘‘, sagt Sicherheitschef Hüseyin Avci. ,,Aber wenn die Außerirdischenwirklich technologisch hoch entwickelt sind, dann ist es ihnen doch ein Leichtes,Türkisch zu sprechen, oder?‘‘
Zwei der Augenzeugen, Museumsdirektor SaitKizilhan und der Sicherheitsbeamte Halil Ibrahim Gökce, reichten sofort ihre Kündigungein. ,,Sie fürchteten sich‘‘, sagt Sicherheitschef Avci: ,,Wir konnten sie aberüberzeugen, dass sie weiterarbeiten.‘‘ Firmenchef Sözkesen ist schon seit Jahren aktiv imVorstand des türkischen Vereines ,,Sirius - Ufo‘‘.
Er hat Ufo-Kongresseorganisiert, Fernsehsendungen über Außerirdische gesponsert und seine bekanntesteTextilmarke auf den Namen ,,Ufo‘‘ getauft. Sözkesen findet den Vorfall ,,denkwürdig‘‘.Der Besucher sei offenbar ,,mehr als ein normaler Mensch‘‘ gewesen. Ob es denn seinkönne, fragte ihn ein Reporter der Nachrichten-Webseite Nethaber, dass der Besuch nurstattgefunden habe, damit das Interesse an seinem Unternehmen wachse? ,,Es gibt ja nurvier Ufo-Museen auf der Welt‘‘, antwortete Sözkesen. ,,Vielleicht war es tatsächlich eineGeste des Dankes von einem Wesen aus dem All.‘‘