Hahkota schrieb:ab da sollte wie bisher bekannt alles angefangen haben, die ersten Schriften, die ersten Hochkulturen, die ersten Götter....
Religionen sind weit älter als die frühe Hochkultur der Sumerer. Die Gottheit, die bei den Griechen als Zeus verehrt wurde (bei den Neopaganen wird), ist wenigstens so alt wie die Ursprache der indogermanischen Sprachfamilie, und Ischtar so alt wie die Ursprache des semitischen Zweiges der Afroasiatischen Sprachfamilie, womit das Alter der ältesten mesopotamischen Hochkultur von diesen beiden gesichert um bis mehrere Jahrtausende übertroffen wird. Selbst Nammu wird eine längere VOrgeschichte gehabt haben.
Die ältesten Hochkulturen müssen nicht die ältesten Götter oder die ältesten Religionen haben, auch nicht die ältesten Mythen. Manche Mythen lassen sich bis ins Jungpaläolithikum zurückverfolgen; auch die Vorstellung von der "Muttergottheit" scheint sich in den Venusstatuetten widerzuspiegeln. Schamanistische Religion jedenfalls scheint noch älter zu sein; sie müßte bereits stark ausgeprägt gewesen sein, bevor der Homo sapiens Afrika verlassen hat. Damit wären wir bereits im späten Mittelpaläolithikum. Die ältesten gesicherten Bestattungen stammen aus dieser Zeit, und damit auch eine Vorstellung von einem Jenseits. Einige Hinweise aus Bilzingsleben und Schöningen gelten als Indizien, daß schamanistisches Vorstellungsgut sogar bis ins späte Altpaläolithikum vor knapp 400.000 Jahren zurückreicht, bis zum gemeinsamen Vorfahren von Sapiens und Neandertalensis, dem Homo heidelbergensis. Deren Pendant zu Gott/Göttern werden freilich tiergestaltige Naturgeister gewesen sein.
Mit Aliens hat das freilich keinerlei Berührungspunkte. Auch die älteste rekonstruierbare "urindogermanische" Version von Zeus nicht; der war wies scheint die Personifikation des Himmels selbst.
Religionsgeschichtlich betrachtet gehören Schöpfungsmythen nicht in den Bereich des Anfangs von Religion. Schöpfungsmythen sind sekundärer Zuwachs. Die neolithischen Vatergottheiten und die noch älteren Muttergottheiten haben zwar als Fruchtbarkeitsgottheiten durchaus etwas Schöpferisches, doch ist dies eher eine creatio continua, eine ständige, sich im Jahreskreis ständig wiederholende Schöpfung. Die Vorstellung von einer "Schöpfung im Anbeginn", mit der die Menschheit bzw. insgesamt die Welt begann, ist aber davon abzutrennen; diese ist sekundär aufgekommen.
Wie Religionen und religiöse Vorstellungen entstehen, das ist was völlig anderes als das, was Religionen erzählen, wie alles Mögliche entstanden sei. Wer das nicht auseinanderhalten kann, der sitzt nur allzu verständlich dem Trugschluß auf, religiöse mythische Berichte ließen sich in ein reales historisches Geschehen "übersetzen" - und hinter den in den Mythen agierenden Göttern stünden historische Gestalten, gar Fremdwesen. Aber Mythen werden von Religionen kreiert, zur Erklärung der eigenen Gegenwart. Und nicht als zu bewahrende Erinnerung an die eigene Vergangenheit, den eigenen Ursprung.
Hahkota schrieb:Bis HEUTE ist die Schrift kaum entschlüsselt
Die Schrift nennt sich Keilschrift, und die ist entschlüsselt. Die Sprache der ältesten Schriftzeugnisse ist Sumerisch, und die kann durchaus übersetzt und verstanden werden