Tommy137
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Mars-Mission
18.12.2003 um 21:33Link: onkarriere.t-online.de (extern) (Archiv-Version vom 21.12.2003)
Mars-Express im Anflug auf den Roten Planeten
Die europäische Mars-Mission geht in die heiße Phase. Nach einer 400 Millionen Kilometer langen Reise ist der "Mars-Express" jetzt fast am Ziel. Am 19. Dezember um 9.31 Uhr MEZ soll die Lande-Einheit Beagle 2 von dem Mutterschiff ausgesetzt werden. Eine Woche später, am 25. Dezember, wird Beagle 2 dann geschützt von Airbags auf der Mars-Oberfläche landen, um nach Spuren von Leben zu suchen. Die Sonde Mars Express schwenkt gleichzeitig in die Umlaufbahn des Roten Planeten ein.
Mit 11.000 km/h in Richtung Mars
Nach dem Ausklinken der Lande-Einheit rasen beide Flugobjekte nebeneinander in einer Geschwindigkeit von knapp 11.000 Stundenkilometern auf den Mars zu. Der Lander verwandelt sich beim Eintritt in die Atmosphäre in ein glühendes Geschoss und wird stark abgebremst. Danach öffnen sich Fallschirme und Airbags und das Forschungslabor entfaltet seine Sonnensegel. "Das muss innerhalb weniger Stunden geschehen, sonst entladen sich in der Kälte die Batterien, und die Einheit ist unbrauchbar," erklärt Colin Pillinger aus dem Beagle 2-Team.
Gefährliches Manöver
Gleichzeitig wird die Sonde auf ihre Umlaufbahn vorbereitet. "Wenn dieses Manöver nicht gelingt, zerschellt sie auf dem Planeten", erklärt Projektleiter Michael McKay. Im besten Fall erreicht Mars-Express im Januar die vorgesehene elliptische Umlaufbahn, die die Sonde bis auf 250 Kilometer an den Mars heranbringen soll. Mars-Express hat sieben Geräte an Bord, unter anderem eine Kamera, mit der die Planetenoberfläche bis auf zehn Meter genau kartografiert werden kann. Ein Radar analysiert die Bodenbeschaffenheit in einer Tiefe von mehreren Kilometern. Dabei wird vor allem nach Wasservorkommen gesucht.
Beagle 2 sucht nach Leben
Die Überlebensdauer der Sonde wird auf vier Jahre geschätzt. Beagle 2 wird dagegen nur wenige Monate auf dem von Sandstürmen überzogenen Planeten arbeiten können. Das reicht jedoch aus für einige Panoramabilder und Bodenproben. Mit seinem "Maulwurf"-Bohrer kann der Lander bis in eine Tiefe von 1,50 Meter vordringen und anschließend das Gestein nach Spuren von Leben untersuchen.
Der Mars ist immer für eine Überraschung gut
Die Stimmung ist äußerst gespannt. Die Wissenschaftler haben alle denkbaren Fehlermöglichkeiten bereits mehrfach in der Simulation durchgespielt. Auch die real aufgetretenen Probleme konnten sie lösen. So hat die Sonde ihr Ziel erreicht, obwohl sie wegen eines Kabelfehlers nur 70 Prozent der Energie aus den Sonnensegeln verwerten kann. Allerdings ist der Mars immer für eine Überraschung gut, sagt Colin Pillinger. Nicht von ungefähr sind von rund 30 Missionen zum Roten Planeten mehr als die Hälfte gescheitert.
Die Rollen sind klar verteilt
Mit rund 300 Millionen Euro kostet der europäische Mars-Express nur halb so viel wie die beiden Mars-Missionen der US-Amerikaner, die im Januar und Februar den Planeten erreichen werden. Dabei sind die Rollen klar verteilt: Die Europäer werden die wissenschaftlich interessanten Löcher bohren, und die US-Amerikaner liefern mit ihren niedlichen elektronischen Mars-Enten auf Rädern die publikumswirksamen Bilder.
jetzt ist die sonde fast da. hoffentlich wird die sache ein erfolg. was glaubt ihr? wird man neue wichtige erkenntnisse sammeln oder wird alles umsonst sein?
Die Frage von Zeitreisen bleibt offen. Ich werde darauf jedoch keine Wette abschließen. Der andere könnte ja den unfairen Vorteil haben, die Zukunft zu kennen. (Stephen Hawking)
Mars-Express im Anflug auf den Roten Planeten
Die europäische Mars-Mission geht in die heiße Phase. Nach einer 400 Millionen Kilometer langen Reise ist der "Mars-Express" jetzt fast am Ziel. Am 19. Dezember um 9.31 Uhr MEZ soll die Lande-Einheit Beagle 2 von dem Mutterschiff ausgesetzt werden. Eine Woche später, am 25. Dezember, wird Beagle 2 dann geschützt von Airbags auf der Mars-Oberfläche landen, um nach Spuren von Leben zu suchen. Die Sonde Mars Express schwenkt gleichzeitig in die Umlaufbahn des Roten Planeten ein.
Mit 11.000 km/h in Richtung Mars
Nach dem Ausklinken der Lande-Einheit rasen beide Flugobjekte nebeneinander in einer Geschwindigkeit von knapp 11.000 Stundenkilometern auf den Mars zu. Der Lander verwandelt sich beim Eintritt in die Atmosphäre in ein glühendes Geschoss und wird stark abgebremst. Danach öffnen sich Fallschirme und Airbags und das Forschungslabor entfaltet seine Sonnensegel. "Das muss innerhalb weniger Stunden geschehen, sonst entladen sich in der Kälte die Batterien, und die Einheit ist unbrauchbar," erklärt Colin Pillinger aus dem Beagle 2-Team.
Gefährliches Manöver
Gleichzeitig wird die Sonde auf ihre Umlaufbahn vorbereitet. "Wenn dieses Manöver nicht gelingt, zerschellt sie auf dem Planeten", erklärt Projektleiter Michael McKay. Im besten Fall erreicht Mars-Express im Januar die vorgesehene elliptische Umlaufbahn, die die Sonde bis auf 250 Kilometer an den Mars heranbringen soll. Mars-Express hat sieben Geräte an Bord, unter anderem eine Kamera, mit der die Planetenoberfläche bis auf zehn Meter genau kartografiert werden kann. Ein Radar analysiert die Bodenbeschaffenheit in einer Tiefe von mehreren Kilometern. Dabei wird vor allem nach Wasservorkommen gesucht.
Beagle 2 sucht nach Leben
Die Überlebensdauer der Sonde wird auf vier Jahre geschätzt. Beagle 2 wird dagegen nur wenige Monate auf dem von Sandstürmen überzogenen Planeten arbeiten können. Das reicht jedoch aus für einige Panoramabilder und Bodenproben. Mit seinem "Maulwurf"-Bohrer kann der Lander bis in eine Tiefe von 1,50 Meter vordringen und anschließend das Gestein nach Spuren von Leben untersuchen.
Der Mars ist immer für eine Überraschung gut
Die Stimmung ist äußerst gespannt. Die Wissenschaftler haben alle denkbaren Fehlermöglichkeiten bereits mehrfach in der Simulation durchgespielt. Auch die real aufgetretenen Probleme konnten sie lösen. So hat die Sonde ihr Ziel erreicht, obwohl sie wegen eines Kabelfehlers nur 70 Prozent der Energie aus den Sonnensegeln verwerten kann. Allerdings ist der Mars immer für eine Überraschung gut, sagt Colin Pillinger. Nicht von ungefähr sind von rund 30 Missionen zum Roten Planeten mehr als die Hälfte gescheitert.
Die Rollen sind klar verteilt
Mit rund 300 Millionen Euro kostet der europäische Mars-Express nur halb so viel wie die beiden Mars-Missionen der US-Amerikaner, die im Januar und Februar den Planeten erreichen werden. Dabei sind die Rollen klar verteilt: Die Europäer werden die wissenschaftlich interessanten Löcher bohren, und die US-Amerikaner liefern mit ihren niedlichen elektronischen Mars-Enten auf Rädern die publikumswirksamen Bilder.
jetzt ist die sonde fast da. hoffentlich wird die sache ein erfolg. was glaubt ihr? wird man neue wichtige erkenntnisse sammeln oder wird alles umsonst sein?
Die Frage von Zeitreisen bleibt offen. Ich werde darauf jedoch keine Wette abschließen. Der andere könnte ja den unfairen Vorteil haben, die Zukunft zu kennen. (Stephen Hawking)