UnreaI schrieb:Kann ich was fragen? Eine Möglichkeit besteht ja fast immer zu allem. Geht es nicht um die Darstellung der Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit? Bei einer Chance von 1 zu einer Millionen besteht ja auch noch eine Möglichkeit. Aber Wahrscheinlich?
Weiß doch kein Mensch. Niemand kann dir eine sinnvolle Zahl zu irgendwas in Bezug zu Aliens an die Hand geben, es gibt keine quantifizierbaren Daten.
Also bleibt es bei 0-1.
Aber nur weil wir es nicht quantifizieren können, wird es nicht unsachlich oder sinnlos. Wir können ziemlich viel nicht quantifizieren.
UnreaI schrieb:Eine Möglichkeit besteht ja fast immer zu allem.
Das heißt nicht, das es beliebig ist oder keine Argumente dafür/dagegen gibt. Nochmal: es gibt absolut Nichts was Aliensonden unmöglich macht, es ist vollständig vereinbar mit allem was wir wissen. Darum wäre es aus meiner Sicht fahrlässig diese Option nicht in Betracht zu ziehen und Angesichts der Bedeutung ist es sogar m.E. zwingend erforderlich aktiv genau danach zu suchen - auch auf die Gefahr hin nichts zu finden.
Nochmal der Vergleich mit der theoretischen Physik: Ist es wahrscheinlich das dunkle Materie aus WIMPs besteht? Kann dir niemand mit einer Zahl beantworten. Selbst die Existenz von dunkler Materie ist nicht gesichert. Trotzdem gaben wir Milliarden für die Suche nach WIMPs aus, etwas wovon wir nicht mal wissen ob es existiert. Aber selbst wenn wir sie nicht finden, ist das ein wissenschaftlicher Erfolg. Das Gleiche gilt für die Suche nach Alienartefakten im Solarsystem, wobei die Bedeutung hier ungleich größer ist.
Der einzige Unterschied ist die Pop Verwurstung von Aliens, nur kann das schwerlich ein Argument sein. Es ist ein Unding das man Reputation einbüßt wenn man sich mit derart fundamentalen Fragen als Wissenschaftler beschäftigt.
Nemon schrieb:Man untersucht etwas, so gut es geht. Wenn man dann etwas in der Richtung findet - okay. Aber ob es glücklich ist, mit dieser These einzusteigen, darf diskutiert werden.
Erstens diskutiert Loeb diese Möglichkeit unter anderen. Und zweitens ist es absolut üblich die bestmöglichen oder spektakulärsten Optionen zum Gewinn von Forschungsgeldern hervorzuheben. Ginge es nicht um Aliens, sondern um sagen wie Plastikfressende Mikroorganismen würde es dich vermutlich nicht die Bohne stören.
Nemon schrieb:Ja nu. Aber zeigt er ein vorbildliches Verhalten?
Ich persönlich finde gerade das vorbildlich. Das ein Wissenschaftler seine Reputation aufs Spiel setzt für das was er glaubt. Im Gegenteil ich halte Seriösität durch Vernünftelei und Reputation die auf Angepasstheit beruht für problematisch.
Nemon schrieb:Er lehnt sich weit aus dem Fenster und macht sich durchaus angreifbar.
Das ist gut, das belebt die Debatte. Natürlich immer mit dem Risiko verbunden auf die Nase zu fallen, aber das gehört eben dazu.
Nemon schrieb:Er hat sich zum Vertreter einer gelegentlich an Wissenschaft angelehnten Pop-Kultur rund um Aliens und Mystery gemacht, wo Marketing eine große Rolle spielt.
Er hat sich zum Vertreter von Fragen gemacht die sich extrem viele Menschen stellen und die daher natürlich in Popkultur und Marketing eine Rolle spielen (und nebenbei haufenweise Verrückte anzieht). Auch sehr viele Wissenschaftler stellen sich genau diese Fragen. Was meinst du wieviele junge Physiker lieber an Aliens als an sagen wir dem Lebenszyklus von roten Zwergen forschen würden? Wenn das nicht ihre beruflichen Chancen erheblich einschränken würde?
Nemon schrieb:Er wird dadurch nicht inhaltlich angegriffen.
Dann ist es auch schlicht nicht relevant. Entweder du willst ihm damit ans Bein pinkeln und als unseriös darstellen oder derartige Anspielungen sind sinnlos. Das jemand seine Forschungen und Meinungen monetarisiert ist nichts Verwerfliches und sollte daher auch nicht so dargestellt werden. Erst wenn aus finanziellen Erwägungen Forschungen erfunden, gefälscht, verzerrt usw. werden, wird das relevant (Paradebeispiel EvD). Und das insinuierst du wenn du das aufs Trapez bringst.