Farger Bunker
06.08.2010 um 23:31Beeindruckendes Gebäude und unheimliche Geschichte...
Der Der Bunker
Die U-Boot-Bunkerwerft “Valentin” in Bremen-Farge wurde innerhalb von nur 23 Monaten (Mai 1943 - März 1945) gebaut. Er ist Zeugnis des Größenwahns und der Menschenverachtung des nationalsozialistischen Systems. Nach Bomben-angriffen der Alliierten Anfang 1945 wurden die Arbeiten an dem bis zu 90% fertiggestellten Bunker eingestellt.
Mit einer Länge von 426 Metern und einer Breite von bis zu 97 Meter entspricht das einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Der Bunker ist bis zu 33 Meter hoch und hat Wand- bzw. Deckenstärken zwischen 4,5 und 7 Metern. Geplant war es, Unterseeboote vom Typ XXI im Taktverfahren zu fertigen. Ab August 1945 sollte nach Plan alle 56 Stunden ein U-Boot vom Stapel laufen. Ziel war es, jährlich 150 U-Boote zu bauen.
Vernichtung durch Arbeit
Während der Hauptphase im Jahre 1944 arbeite-ten auf der Baustelle täglich bis zu 12.000 Zwangs-arbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und De-portierte aus allen Teilen Europas. Die Unterbrin-gung erfolgte in mehreren Lagern in der Nähe des Bunkers (siehe Rückseite). Mehrere tausend Men-schen haben ihr Leben beim Bau des Bunkers und durch Deportation zum Kriegsende verloren.
Nachnutzungen
Seit 1966 betreibt die Bundeswehr in der ehemaligen U-Boot-Bunkerwerft ein Materialdepot in einem Teil des Bunkers, der andere Teil ist ungenutzt und verfällt langsam. Nach dem derzeitigen Stand wird die Nutzung durch die Marine im Jahr 2010 enden. Es bestehen Überlegungen, den Bunker als Gedächtnisort und interkulturelle Stätte in die Stadt-, Regional- und Tourismusplanung einzubeziehen.
Tag des offenen Denkmals
Ort Bremen-Farge, Rekumer Siel
Öffnungszeiten . Führungen
10.00 bis 16.00 Uhr; Führungen durch den ungenutzten Bunkerteil. Anmeldung vor Ort erforderlich; letzte Führung 15.45 Uhr
Anfahrt:
ÖPNV: BSAG-Linie 71 (ab Bf Vegesack, Haltestelle „Rekumer Siel“)
Fahrrad: Grüner Ring Bremen, Weserwanderweg - Fähre Farge
PKW: A27 - Schwanewede od. B74 - Farger Str./ Fähre Farge