ich hab mir die Kapelle und die nähere Umgebung am Sonntag nun angeguckt und viele Fotos gemacht. Der von mir weiter oben angegebene "Tempel" war eine mittelalterliche Klosterwüstung. (Nachgucken bei "Bayernviewer Denkmal"). Das heißt, etwa 160 wsw von der Kapelle stand damals auch noch ein Kloster, was wohl darauf hinweisen mag, dass seinerzeit dort weit mehr geboten war als heute. Die topografische Karte zeigt etwa 50 m westlich der Kapelle eine Klosterquelle, die ich allerdings nicht finden konnte (reichlich Dickicht dort). Foto und GPS haben prima funktioniert. Nervig sind allerdings die Blutspritzer aus roter Lackfarbe und eine mit Goldbronze verschmierte Bank. Der Innenraum der Kapelle klingt wirklich hohl. Die Kapelle selbst wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut (Dachziegelstücke innerhalb der Mauern) und wird wohl zwischendrin auch als bewaffneter Stützpunkt gedient haben. Zumindest sieht das westliche Dachfenster eher wie eine Schießscharte aus. Sehr interessant und mir unerklärlich sind scheinbar einer imaginären waagrechten Linie folgende zum Teil kreisrunde Löcher mit einem Durchmesser von rund 10 cm, die die Wände nach außen durchbrechen. Durchgreifen kann man nicht. Die Höhe von etwa einem Meter vom heutigen Boden aus betrachte macht auch keinen Sinn für Halterungen von Bodenbalken, zumal rund einen weiteren Meter oberhalb ebenfalls entsprechende Löcher in der Wand sind, die schon eher als Verankerungen von Bodenbalken gedient haben mögen, um den ersten Stock zu bilden. Einige der unteren Löcher sind präzise aus dem Stein geschlagen und scheinen Schleifspuren aufzuweisen. Andere Löcher sind hingegen wie naturbelassen gemauert. Auffällig ist der nach Süden zeigende mittlere Ausgang, der in eine Art Zimmer / Kammer mündet. Dieser Raum ist reichlich klein, dafür aber mit extrem starken Mauern umgeben (gewesen). An dem noch erhaltenen östlichen Mauerstück gibt es einige Steine mit Abnutzungserscheinungen, gerade so, als ob sich daran jemand / etwas über lange Zeit immer wieder gerieben hat (Stall? Tiere?). Eine Art versteinerte Koralle dort hat ein Loch mit besonders auffälligen Gebrauchs- / Abriebspuren. Ähnliches findet sich in Südtirol bei den so genannten Schüsselsteinen oder in Tibet, wo Leute "heilige Steine" über hunderte von Jahren immer wieder angefasst / angekratzt haben, um etwas "heiligen Staub" mitzunehmen.