St. Josefsheim Bad Kissingen

Bezüglich AndreasH. : Fehlentwicklungen in der Kindheit und offenbar ausgeprägte psychische Abweichungen können natürlich nicht in 6 Wochen korrigiert werden.
Hier wäre wohl eine Kinderpsychologische Betreuung adäquater gewesen, was wiederum dem damals Kur-empfehlendem Hausarzt und nicht dem Kinderkurheim anzulasten wäre.
Subjektive Einzelfallschilderungen mit veränderter psychologischer Wahrnehmung sind in diesem Fall zur Beurteilung der damaligen Kinderheim- Situation nicht verwertbar.
Insgesamt jedenfalls überwiegen die positiven Beurteilungen.

Dr.D, bin genau deiner Meinung. Ich war zwar auch schon älter als ich nach Bad Kissingen kam, aber auch ich habe nur Positives zu berichten. Die Zeit die ich dort verbracht habe werde ich nie vergessen, dass aber nur in positiven Sinne. Mich haben die 6 Wochen dort sehr weiter gebracht.

Charly2012, so ist es. Auch ich war beim letzten Besuch dort ca. 1974 etwa 13 und wurde quasi als Erwachsener auf Augenhöhe betrachtet.
Die Zeit dort war durchweg positiv und nach 2 vorherigen Aufenthalten dann leider auch der Letzte.
Man lernte bereits alleine zu planen und zurechtzukommen und im Team Dinge zu besprechen (Tagesplanung, eigene Wünsche und Interessen einbringen etc.).
Ich konnte z.B. das Klavier zum üben benutzen. Soweit ich mich erinnere, waren auch Besuche in den Ort kleinerer Gruppen ohne Erwachsenenbegleitung möglich.

Bezüglich dr.D.

Sind Sie zufällig von dem ehemaligen Heim?!

Es ist eine Unverschämtheit sich ein Urteil über meine damalige psychische Verfassung zu erlauben.
Woher wollen Sie wissen, weshalb ich damals dorthin musste??
Zudem ist meine Erfahrung kein subjektiver Einzelfall, sondern beschreibt die Situation mit weit überwiegender Mehrheit und ist damit voll verwertbar.
Sie sollten sich schämen über meine damalige psychlogische Verfassung ein Urteil zu erlauben.
Unglaublich!

Hallo zusammen, auch ich war ca.1971/72 in Bad Kissingen.
Der Aufenthalt war ein reines Trauma.
Einige der negativen Beschreibungen hier aus dem Forum kann ich bestätigen .Es herrschte Züchtigung,in Reih und Glied antreten.Als Kleinkind in einer völlig fremden Umgebung in die Obhut von diesen "Schwestern " zu gelangen, in Ihren langen dunklen Gewändern,die auf mich als Kind sehr furchteinflössend wirkten.
Nach der Körperhygiene ,nackt ,wurde mir auf dem Hintern geschlagen u.a. weil ich meine Hausschuhe nicht anhatte.
Dann bei einem Ausflug mit dem Bus ,musste ich mich übergeben. Die Aufseherin hat mich zusammen gestaucht und ich musste in meinem Erbrochenem sitzen bleiben. Im Bett haben wir keinen mucks machen dürfen,vor Angst die Bettdecke bis über die Nase gezogen. Weinen wurde untersagt,da ich oft geweint habe gab es Schelte.
Es mag sein das viele hier eine gute Zeit hatten,evtl.das Glück nette Kindererzieherin hatten usw. Mir und vielen anderen erging es nicht so und die Augen vor der anderen Seite zu verschließen finde ich respektlos. In dem die negativen Berichte in Frage gestellt werden.
Ich freue mich für diejenigen die gute Erfahrungen gemacht haben und wünschen allen anderen das Sie mit diesen Traumatischen Erlebnissen es einigermaßen verarbeiten können.
Mir ist es immer in Erinnerung geblieben und hat mein Leben geprägt leider nicht zum guten.

Hallo Rosemarie,

danke für Ihren Beitrag! Er reflektiert meine Erinnerungen zum Teil.

Ich bin letzte Woche nach Bad Kissingen gefahren und habe mir den "Tatort" im Detail angeschaut. Das riesige Gebäude ist fast komplett mutwillig zerstört worden. Weit und breit Glasscherben in Hülle und Fülle.
Die schönen bunten Glasscheiben der integrierten Kirche fast alle zerstört. Das Weihwasserbecken mit Farbe besprüht. Alle Türen rausgerissen, das ehemalige Mobilar (auch der Schwe
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sternzimmer in 1.OG.) mit Axt und Füssen zertreten. Haustüren und ehemalige Küche zertrümmert. Das Dach aufgebrochen, Ziegel rausgerissen uvm.. Eine echte Schande! Echt megakrass!! Sie können sich das Ausmaß auch auf Youtube anschauen.
Ich habe viele Fotos gemacht und die Namen der letzten 15 "Schwestern des heiligen Blutes" entdeckt.
Gerne würde ich mit Ihnen schreiben und in Kontakt kommen. Vielleicht kommt man an das Archiv der Stadt.
Ich weiss nicht ob ich hier m
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eine Telefonnummer angeben darf.
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n kann....

Liebe Grüße
Andreas

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..... die ehemalige Kirche... zerstört :-(

Hallo Andreas,unglaublich was da passiert ist. Ich habe schon einige Lost Places gesehen aber so eine Zerstörung war nicht dabei. Da scheinen irgendwelche Menschen eine Hammer Wut /Hass zu haben oder einfach aus purer Laune heraus.
Auch wenn ich keine gute Zeit dort hatte ,so etwas hätte ich dem Haus nicht gewünscht. So eine Anmaßung dieser Leute sich an fremden Eigentum zu vergreifen.
An die Räumlichkeiten kann ich mich nur vage erinnern, die Bäder,den Schlafsaal. Ich denke weil meine Oma,Mutter und ich katholisch sind wurde ich dort zur Verschickung geschickt,da es sich ja um ein katholisches Kurheim handelte.
Mit 12 musste ich ins Kurheim nach Onstmettingen, das gibt es heute auch nicht mehr. Es war zwar auch streng aber weitaus besser.
Gruß Rosemarie

Es ist sehr schade, dass RosemarieH.
derart negative Erinnerungen hat.
Ich war zu dieser Zeit, also Ende der Sechziger- bis Mitte der Siebzigerjahre, mehrmals dort und kann mich wirklich an nichts schlimmes erinnern, wie bereits zuvor beschrieben.
Die aktuellen Bilder von AndreasH. lassen mich (und euch sicher auch) erneut fassungslos zurück.
Was sind das bloß für Menschen, da das alles grundlos zerstören ?
Und wie gehen diese mit anderen Menschen oder Tieren um ?
Und selbst wenn man Emotionen außer Acht lässt: was hat der Investor denn vor ? Wie ist denn sein Konzept ?
Es sollten doch Wohnungen entstehen, so wie es die Saale- Zeitung vor vier bis fünf Jahren schrieb.
Sehr seltsam das Ganze...

@Viviane1977

Ich war auch 1988 oder 1989 da. Vielleicht kennen wir uns von damals ja!?

Hallo zusammen,

ich war 1962 für 6 Wochen dort. Vieles von dem, was in der Zeit passiert ist, habe ich Jahrzehnte lang verdrängt. Bilder kamen aber immer wieder hoch. Badezuber, in denen man ohne Aufsicht durch die Schwestern von älteren Jungen unter Wasser gedrückt wurde. Tabletten vor dem fürchterlichen „Essen“, anschließend kam alles wieder hoch. Todesängste im Schlafsaal, wo die Großen den Kleinen die Kissen aufs Gesicht drückten. Züchtigung durch die Schwestern. Es war alles dabei. Vieles ist wohl immer noch immer nicht hochgekommen.

Diejenigen, die hier von Aufenthalten in den 1980er und 1990er Jahren berichten, haben wohl bessere Zustände vorgefunden. Dazu muss man sagen, dass das Vertuschen durch die Betreiber in dieser Zeit auch nicht mehr so leicht war und Eltern viel eher eingeschritten wären. Die Erziehungsmethoden aus der Zeit des Nationalsozialismus wurden über die 1950er bis weit in die 1960er Jahre praktiziert. Da regte sich noch wenig Widerstand. Immerhin hat sich das später verbessert.

Es gibt inzwischen auch Literatur über die Zeit der „Verschickung“ von Kindern. Titel „Das Elend der Verschickungskinder“ und Heimweh“. Autorin ist Anja Röhl. Lesen lohnt sich für alle Betroffenen.

Also , ich war da als Kind in den 80er Jahren . War da ungefähr 10 Jahre alt .Das war tatsächlich von Nonnen geführt . Wir schliefen in Schlafsälen . 20 Kinder in einem grossem Raum .
Ich fand es ganz nett da , wohl aber war es schon streng da . Das Heilwasser was wir täglich unter Druck trinken mussten . Das war schon ekelig . So salzig . Und was mir noch unklar geblieben ist , als wir Mittagsschlaf machen sollten und einer hörte nicht , wurde derjenige aus dem Raum geholt , wohin?  Das haben wir nie gefragt .

Ich zieh meine dunkle Straße

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Bezüglich Goleo:
Das Stück hatten wir dort tatsächlich immer gesungen. Die Ordensschwester spielte die Gitarre dazu.
Das war um ca. 1970.
Offenbar ging der Song durch die Jahrzehnte…

Dass, das Wohnheim im Nachhinein derart zertrümmert und zerstört wurde, spiegelt den Hass und das Leid der Betroffenen und eigentlich Schutzbefohlenen auf diese unnütze und kinderschädliche, schändliche Einrichtung.

Das Kinderkurheim wurde wohl eher nicht von ehemaligen Heimbewohnern zerstört, wie weiter oben angedeutet.
Es sind typische Vandalismus-Spuren wie man sie immer in über einen langen Zeitraum leerstehenden Gebäuden sieht.
Leider.
Im Übrigen hätte es auch keinen Grund hierfür gegeben.
Es war eine positive Adresse, gut geführt und eine wertvolle Erfahrung für die meisten Kinder.
Ich kann nichts negatives sagen.
Wirklich nicht.

@dr.D
Jedenfalls hätte es Gründe genug für ehemalige Verschickungskinder gegeben, diesen Ort der Unterdrückung, Demütigung und psychischer wie physischer Gewalt dem Erdboden gleich zu machen. Ihre verharmlosenden Statements hier sind unerträglich.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr an all diejenigen, die das Glück und die Möglichkeit hatten in solch einem gut geführten Kinderkurheim zu sein.
Vielen Dank auch vor allem an die freundlichen und immer engagierten Nonnen, von denen wir so manches lernen und erfahren durften.
Leider sind die Pforten des Gebäudes jetzt und für die folgenden Generationen verschlossen, die positiven Erinnerungen jedoch bleiben.

Ich finde es auch sehr schade das dass schöne Haus so zerstört wurde. Ich habe dort sehr viel gelernt und mich sehr wohl gefühlt. Negative Seiten habe ich dort nicht erlebt, ganz im Gegenteil. Leider sieht das Haus von Jahr zu Jahr schlimmer aus. Es ist aber in Bad Kissingen nicht die einzige Immobilie die seit Jahren leer steht. Es ist auch das Hotel Vier Jahreszeiten, das Sanatorium Apolant und das Sanatorium Fürstenhof. Soweit ich weiß sind diese auch von der selben Person aufgekauft wurden und jetzt leer stehen. Das Sankt Josef ist aber am schlimmsten betroffen, leider. Ich bin froh das ich einer der Peronen war die dort waren.

Es soll ein russischer Investor gekauft haben. Ich hatte ja vor 3 Jahren versucht über die Stadtverwaltung Bad Kissingen an diesen Investor heranzutreten - die Stadt hatte blockiert : angeblich wegen Datenschutz, vermutlich jedoch um keine schmutzige Wäsche hochzuspülen, denn der damalige Bürgermeister hatte offenbar mit sehr üblen Machenschaften den Verkauf all dieser Gebäude eingefädelt.
Und die jetzigen Russland-Sanktionen legen jede Interventionsmöglichkeiten aufs Eis.