@SonohVilleicht meinst du das am mariendorfer weg....
bin auch in berlin neukölln aufgewachsen....
Am 28. November 1974 beschloss das Abgeordnetenhaus von Berlin das Landeskrankenhausgesetz. Dieser legislative Akt, welcher am 1. September 1975 vollzogen wurde, fasste drei bis dahin selbständige Krankenhäuser (das Krankenhaus Britz, das Städtische Krankenhaus Neukölln und die Städtische Frauenklinik Berlin-Neukölln) zu einer organisatorischen Einheit - dem "Krankenhaus Neukölln" - zusammen. Seit dem 1. Januar 2001 ist das Klinikum Neukölln ein Haus der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH.
Der ehemalige Standort Britz
Das Krankenhaus Britz wurde am 13. März 1896 als Krankenhaus des Kreises Teltow in Betrieb genommen. Im Jahre 1993 wurde dieses Krankenhaus geschlossen. Alle medizinischen Bereiche wurden in den modernisierten und erweiterten Altbaukomplex des örtlichen Bereiches Rudower Straße verlagert.
Standort Rudower Straße
Das frühere Städtische Krankenhaus Neukölln, am 24. Oktober 1909 in der Rudower Straße als Rixdorfer Krankenhaus eröffnet, gab dem heutigen Klinikum Neukölln seinen Namen.
Die Gründung des Krankenhauses Neukölln (vormals Rixdorfer Krankenhaus) erfolgte außerhalb des eigentlichen Rixdorf in der Gemeinde Buckow. Die geistigen Gestalter des Hauses an der Rudower Straße sind der erste Ärztliche Direktor, Herr Prof. Sultan, und Herr Stadtbaurat Kiehl, der den baulichen Entwurf für das Krankenhaus gefertigt hat.
Am 24. Oktober 1909 wurde das Rixdorfer Krankenhaus mit 450 Betten und vier medizinischen Fachabteilungen, einer Chirurgischen Abteilung, einer Inneren Abteilung, einer Prosektur sowie einer Röntgenabteilung eröffnet. In den Jahren 1911 bis 1913 wurden nach Abschluss einer zweiten Bauphase etwa 750 Betten betrieben. Im Jahre 1912 wurde das Rixdorfer Krankenhaus in Städtisches Krankenhaus Neukölln umbenannt.
Der erste gravierende Einschnitt beim weiteren Ausbau des Krankenhauses Neukölln war der Erste Weltkrieg. Im Krankenhaus wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, und es wurde teilweise zum Lazarett umgerüstet.
Nach dem ersten Weltkrieg war es wieder Prof. Sultan, der den weiteren Ausbau des Krankenhauses leitete. Es wurden eine zweite chirurgische und eine zweite innere Abteilung gegründet. Prof. Zadek wurde damals als dirigierender Arzt an der zweiten inneren Abteilung tätig. In den Jahren 1919 bis 1932 erfolgte der Ausbau des Hauses zu seiner praktisch heute noch bestehenden Größe. Prof. Sultan trat im Jahre 1930 in den Ruhestand. Aufgrund seiner Persönlichkeit formte er das Krankenhaus Neukölln zu einer medizinischen Einrichtung von Format. Sein eigentliches Fachgebiet, die Chirurgie, bereicherte er durch sein Hauptwerk "Grundrisse der Chirurgie".
Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg führten zum tiefsten Einschnitt in der Geschichte des Krankenhausbetriebes. Die ersten Unruhen wurden durch die Anwendung des sogenannten Arier-Paragraphen ausgelöst. So mussten Ärzte wie Prof. Zadek, der Röntgenologe Dr. Wittkowsky und der Ophthalmologe Dr. Rosenberg Abschied nehmen. Andere Ärzte, wie z.B. der Chirurg Prof. Felix, wurden versetzt. Während der Kriegsjahre erfolgte eine weitere Ausdünnung des medizinischen Personals. Im Jahre 1943 wurde das Haus durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört. Trotzdem konnte ein medizinischer Notbetrieb aufrechterhalten werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zunächst als russisches, dann als amerikanisches Krankenhaus bzw. Lazarett genutzt. Der Kern des eigentlichen Krankenhausbetriebes existierte ausgelagert in der Onkel-Bräsig-Schule in Britz weiter. Im Februar 1946 erfolgte die Wiedereröffnung des Krankenhausbetriebes in der Rudower Straße. Prof. Zadek wurde zum Ärztlichen Direktor ernannt. Er leitete nicht nur den Wiederaufbau ein, sondern erweiterte auch das Spektrum der medizinischen Leistungen. So wurden u.a. die Neurologisch-Psychiatrische Abteilung und die Urologische Abteilung aufgebaut. Unter seiner ärztlichen Leitung erhielt das Krankenhaus an der Rudower Straße seine heutige Struktur.
Nach einer Bauzeit von ca. 9 Jahren wurde im Januar 1986 ein Neubau, das jetzige Hauptgebäude, in Betrieb genommen. Prof. J. P. Kleihues ist der Architekt dieses Gebäudes. Es ist in Zusammenarbeit mit J. König (Projektleitung) entstanden.
Im Dezember 1990 nahm die Psychiatrische Tagesklinik in der Emser Straße Ihren Betrieb auf.
Im Jahre 1993 wurden die Erneuerung und Erweiterung der Pavillongebäude, des sog. "Nordkamm", abgeschlossen. Die unter Denkmalschutz stehenden Altbauten wurden sowohl baulich als auch funktionell harmonisch mit dem Neubau verknüpft.
Im Juli 1996 wurde im sogenannten "Südkamm" (Pavillon 12) die Abteilung für Lasermedizin eröffnet.
Im November 1996 wurde die II. Psychiatrische Tagesklinik in der Riesestraße eröffnet.
Standort Mariendorfer Weg
Aus Anlass des 25jährigen Regierungsjubiläums des Königs von Preußen, Kaiser Wilhelm II., beschloss die Provinz Brandenburg im Jahre 1913, eine Brandenburgische Hebammenlehranstalt zu bauen. Die Stadt Neukölln stellte das Grundstück zur Verfügung.
Am 1. Juli 1917 wurde die Brandenburgische Hebammenlehranstalt eröffnet. Erster Leiter war Prof. Sigfried Hammerschlag, der schon bei der Planung des Hauses seine Vorstellungen einbringen konnte. Unter seiner Leitung erreichte die Klinik große Bedeutung. Bis 1928 erblickten hier etwa 20.000 Kinder das Licht der Welt.
Da seine Position als Leiter der Brandenburgischen Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt, wie die Klinik seit 1927 hieß, durch die Nationalsozialisten gefährdet war, hatte Prof. Hammerschlag zum 1. November 1933 um seine Versetzung in den Ruhestand gebeten.
Prof. Benno Ottow bewarb sich um die Nachfolge. Er blieb bis 1945 Chefarzt der Klinik. Als "deutscher Arzt und Kämpfer" kündigte er in seiner Antrittsrede vom 2. November 1933 den "Kampf der Reorganisation und der kompromisslosen Eingliederung dieser Klinik in die Gesamtheit des nationalsozialistischen Staatsgefüges" an.
Während des Zweiten Weltkrieges musste auch der örtliche Bereich Mariendorfer Weg schwere Zerstörungen hinnehmen.
Unter Prof. Dr. Erich Bracht, der 1945 die Chefarztposition erhielt, wurde die Klinik wieder aufgebaut.
Im Jahre 1957 folgte ihm Chefarzt Dr. Erich Jung. In seine Zeit fiel die Strukturierung der Frauenklinik in eine Gynäkologische Abteilung und eine Geburtsmedizinische Abteilung, deren erster Leiter Prof. Dr. Erich Saling (
http://www.saling-institut.de/) wurde.
Im Jahre 1978 konnte der lange geplante Neubau für die Geburtsmedizin einschließlich einem Operationstrakt in Betrieb genommen werden. Mit einer jährlichen Geburtenzahl von mehr als 3.000 Geburten gehört die Geburtsmedizinische Abteilung der Frauenklinik Neukölln seit vielen Jahren zu den größten in Deutschland.
In örtlicher Nachbarschaft zur heutigen Frauenklinik Neukölln wurde am 9. Februar 1923 das Städtische Kinderkrankenhaus und Säuglingsmütterheim eröffnet. Im Jahre 1969 bezog das Kinderkrankenhaus auf dem Krankenhausgelände einen Neubau. Die Hauptaufgaben der Abteilung Kinderheilkunde und Jugendmedizin sind die Allgemeine Kinderheilkunde sowie die Neonatologie, also die Betreuung von Frühgeburten und kranken Neugeborenen.
Im Januar 2005 erfolgte der Umzug aller drei Kliniken (Gynäkologie, Geburtsmedizin sowie Kinder- und Jugendmedizin) in das neu errichtete Mutter-Kind-Zentrum im Hauptstandort Rudower Straße. Somit wird die traditionsreiche Geschichte des Mariendorfer Wegs in neuem Umfeld fortgesetzt.
In den neuen Räumlichkeiten befindet sich nunmehr eines der modernsten Perinatalzentren Deutschlands.