Vom Tausch zum Kreislauf Flussaufwärts-Mentalität

@MysteriousFire

Ich antworte hier, damit ich meinen Beitrag gegebenenfalls editieren kann.

MysteriousFire schrieb:Mentalität

Quelle: Kostenlos-Mentalität (Reversed)

Überleg halt mal.

Wenn ich meinen Lebensunterhalt damit verdiene, anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und dann einer daherkommt, der denselben Dienst gratis anbietet, da müsste ich ja den Leuten draufzahlen, damit sie weiterhin meine Produkte konsumieren.

Das wäre ja als wenn eine Pflanze ihre Früchte gratis anbieten würde, um damit ihr Erbgut zu verteilen und obendrauf mit dazu gleich noch das Holz mitliefert um damit das Papier zu bedrucken, für den Gutschein auf dem die Anzahl der Früchte zu erkennen sind, und mit dem man sie einlösen und abholen kann, um damit noch mehr Gutscheine zu drucken, mit denen man noch mehr Pflanzen einlösen kann.

@blackmirror
Tja, verständlich ist es - aber auch scheinheilig, wenn die restlichen Ansichten als spirituell verkauft werden. Mir wurde eh schon nahegelegt, dass ich da eine zu starke, altruistische Einstellung pflege. Immerhin kann man damit erkennen, wer es ernst meint und wer bloß Geld sehen will.

Natürlich bin ich auch im Bilde, dass wenn Materialkosten aufkommen - für den Buchdruck, für Produkte, meinetwegen der Anreise bei einer persönlichen Dienstleistung - dass da eine Aufwandsentschädigung berechnet wird.
Problematisch finde ich es, wenn der Preis nicht mehr klar ersichtlich nachzuvollziehen ist.
Spätestens bei Angeboten im dreistelligen Bereich regt sich bei mir ein großer Widerstand, diese Leute (esoterische Anbieter) noch gutheißen zu können, selbst wenn ich ihre restliche Arbeit gut finde.

Ich bin erst vor Kurzem konsequent einer Dame überall entfolgt, nachdem sie das Kostenlosthema aufgegriffen hat und klar sagte, wer so denkt wie der Kommentar, auf den sie geantwortet hat (spirituelle Dienstleistung sollte frei verfügbar sein) - der soll sich von ihren Seiten verpissen, weil sie diesen Leuten auch ihren Gratis-Content nicht gönnt.
Okay, dann war ich eben weg.

@MysteriousFire



Also lassen wir die Konkurrenz mal für den Moment links liegen, und folgen dem Gedanken zu Ende.

Wenn wir auf dieses Pflanzending bauen und es auf unsere Gesellschaft anwenden, wenn wir anfangen, wie eine Pflanze zu denken, ich habe da meine Grenzen, die ich nicht überschreiten kann, aber nennen wir es mal wie du bereits vorgeschlagen hast Gegenstrom oder Flussaufwärts denken.

Meine Frage ist also, wenn du dir vorstellst, dass Pflanzen die Welt regieren, würde das bedeuten, dass sie uns auf lange Sicht dafür bezahlen, dass wir ihre Früchte essen, sie pflücken und auf den Markt bringen?

Aber wo ist dann die Grenze von Pflanze zu Mensch? Wenn die Pflanze ein Mensch wäre, dann würde sie wahrscheinlich auf dem Markt keinen Halt machen, sondern die Kundschaft auch noch dafür bezahlen, dass sie ihre Früchte kaufen.

Das wir sozusagen Geld für's einkaufen kriegen?

Oder auch dafür, dass wir Bücher lesen und uns weiterbilden und zur Schule gehen? Kommt auf die Pflanze draufan.

Andere verlangen etwas für ihre Arbeit, du machst es gratis, und ich würde sogar noch was drauflegen, wenn du meine Bücher liest. Und zwar gibt es für jedes konstruktive Lesen, von Korrekturen Alpha bis Omegalesen kaskadisierende Tantiemenbeteiligung. Die zwar auf Dauer durch den Input immer neuer Leser immer kleiner wird, aber trotzdem in einem kolonisierten Algorhythmus immer wiederkehrt.

Das heisst, ich kann zwar keine Plätze im Paradies versprechen, aber wenigstens eine Beteiligung.


Im Grunde genommen, müsste man demnach, für alles was nachhaltig ist, zum Beispiel Pflanzen, auch Geld erhalten, damit man sie konsumiert, während alles was nicht nachhaltig ist, wie beispielsweise das verbrennen von Rohstoffen wie Tabak oder Erdöl, was draufzahlen.

Oder habe ich was falsch verstanden?

blackmirror schrieb:aber nennen wir es mal wie du bereits vorgeschlagen hast Gegenstrom oder Flussaufwärts denken.

Klär mich mal bitte mit einem Zitat auf, wo du das herhast? :D
Ich erinnere mich nicht an solch eine Bezeichnung und finde auch in meinem Blog nichts dazu.

Dein Pflanzen-Abstrakt ist interessant, aber ich tue mich schwer die Zusammenhänge zu sehen, wo ein Kostenlos-Angebot und die entsprechende Resonanz dazu letztlich zu einer Monopolisierung führt.

blackmirror schrieb:Andere verlangen etwas für ihre Arbeit, du machst es gratis, und ich würde sogar noch was drauflegen, wenn du meine Bücher liest. Und zwar gibt es für jedes konstruktive Lesen, von Korrekturen Alpha bis Omegalesen kaskadisierende Tantiemenbeteiligung. Die zwar auf Dauer durch den Input immer neuer Leser immer kleiner wird, aber trotzdem in einem kolonisierten Algorhythmus immer wiederkehrt.

Okay, das treibt es quasi auf die Übertriebenheitsspitze. Es ist die eine Sache, ein Erzeugnis und sei es nur geistiger Natur, ohne Gegenleistung abzugeben - aber das noch zu entlohnen ist schon anders "verrückt". Ich meine, im weitesten Sinne gibt es da im Buchbereich auch. Das Lektorat/Korrektorat. Auch gibt es Börsen, wo Leser und Autoren "verkuppelt" werden, damit sinnvolle Rezensionen entstehen. Die werden dann nicht bezahlt, sondern dürfen eben das Buch kostenlos lesen.

blackmirror schrieb:Im Grunde genommen, müsste man demnach, für alles was nachhaltig ist, zum Beispiel Pflanzen, auch Geld erhalten, damit man sie konsumiert, während alles was nicht nachhaltig ist, wie beispielsweise das verbrennen von Rohstoffen wie Tabak oder Erdöl, was draufzahlen.

Ein....löblicher, wenn auch natürlich absurd-utopischer Gedanke dazu.

blackmirror schrieb:Oder habe ich was falsch verstanden?

Wenn das deine Interpretation ist, ist es das. Mein Standpunkt war lediglich, dass es mich immer ärgert, wenn man über kostenlos/kostenpflichtig diskutiert, dass die Leute, die Pro-Geld sind, einem direkt Böses unterstellen statt erstmal zu hinterfragen.

Ist jetzt keine Kritik von mir an Nachhaltigkeit oder unserem Wirtschaftssystem gewesen :D