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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

5 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kostenlos, E-Book Geld ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

28.05.2022 um 02:28
Ich finde die vorherrschende Mentalität im Verhältnis zwischen kostenlosen Produkten/Dienstleistungen und solchen, die etwas kosten etwas seltsam.
Es ist für mich völlig okay, wenn eine künstlerische Person ihre Arbeit für Geld anbietet. Je nach Aufwand dahinter sind auch gehobene Preise verständlich.

Was mich nervt ist aber, dass wenn dann Einer wie ich um die Ecke kommt, der seine Werke vorwiegend frei anbieten möchte und nur widerwillig und mit viel Zureden etwas dafür verlangt, dass das den Leuten, die Geld nehmen, vor den Kopf stößt.

Ich habe jetzt schon mehrmals erlebt, dass man dann richtig dumm von der Seite angemacht wird, wenn man eben aussagt, dass man in dem Kontext kein Entgelt als Gegenwert gutheißt.

Gerade und insbesondere im esoterisch-spirituellen Bereich werden die Leute dann ganz schnell sauer und behaupten ohne mehr über einen selbst zu wissen, dass man da ein ganz großes Problem im eigenen Energiefeld/Mindset hätte und das nicht okay sei.

Diese Leute können schlecht wissen, dass ich selbst nicht nur jahrelang spirituell "ausgebildet" und ausgeholfen habe - sondern auch eine ganze Reihe E-Books unentgeltlich anbiete und das auch liebend gerne weiter tun werde.

Aber selbst da kriege ich oft genug diese seltsame Skepsis zu hören "Ja, aber diese 3000 Downloads sind doch nichts wert, wenn du dafür nichts kriegst"
ICH BEKOMME LESER - ICH BEKOMME "FANS"
Es lernen Leute meine Charaktere kennen, lachen über meine Gags, fiebern in meinen Kämpfen mit.

Immer wieder heißt es von Online-Content Creatoren, mach es für dich, mach es, weil es Spaß macht - nicht mit dem Geldgedanken dahinter.

Und genau das mache ich.
Und Leute stehen kopfschüttelnd, verständnislos davor, warum ich mich "unter Wert verkaufe"

Tue ich nicht, mein Wert liegt nur nicht in meinem Portemonnaie :)


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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

01.06.2022 um 09:19
Ich möchte noch nen Gedanken dazu hier lassen -
du beschreibst das aus deiner Sicht und fragst dich, warum du da - für was nettes, für´s Schenken - diesen Gegenwind bekommst. Von Menschen, die auch schreiben und möchten, dass du es so hältst wie sie, nämlich nen Preis angeben und den auch kassieren.
(Dagegen, einzelne Bücher mal zu verschenken hätten sie wahrscheinlich nix.)

Und du machst das jetzt an "deinem Wert" fest, der sich nicht auf den Inhalt deiner Taschen bezieht.

Aber ich glaube, denen geht es um was anderes: dass der Wert ihrer Bücher am Geld festgemacht wird.
Und du da ne "andere Kategorie" einführst - Bücher mit "inneren Werten".

Da findet, könnte ich mir vorstellen, eine ganz andere Art von "was, wenn das alle machen würden" statt.

Ich wär ja kein "Kunde"/Abnehmerin für dich, weil ich ganz andere Sachen lese (Krimis, Kinderbücher), aber mir ist z.B. bewusst, dass ich ne Menge "moderner Romane" nicht aushalte, weil die keinen vernünftigen Spannungsboden hinbekommen - und darum lese ich lieber Sachen, bei denen ich von Anfang an weiß, dass sie "Anfang, Mitte, Schluss" haben, am Ende ein Ende kommt. Und nicht irgendein experimenteller Quatsch. (Fantasy ist wiederum nix für mich, weil die sich zu strikt an den "Spannungsbogen" hält, ich brauche mehr "Fragen", bevor die Antwort kommt.)
Ich bin Bücherei-Kundin.

Dein Angebot finde ich sehr nett, aber es topediert halt "normale" Qualitätskriterien: dass die Kauf-Entscheidung nicht unbedingt am Klappentext hängt, sondern an den Erwartungen der möglicherweise nicht sehr reflektierten Kunden, die mit ihrem Geld ihren eigenen Wert bestätigen - und nicht den eines/deines Buches.

(Wenn ich jetzt noch ne Ebene tiefer schürfe, komme ich darauf, dass diese Autoren-Konkurrenz ihren Wert auch nicht nur am Geld, sondern an der Qualität ihrer Bücher, bzw. an deren Preis festmachen möchten. Also nicht, wie viel Geld sie haben, sondern eben daran, wie viel sie für ein Buch nehmen können. Also der "innere" Wert des Buches, der aber von außen (dem Kunden) bestimmt wird. Gaga.)

(Und wenn ich noch ne Ebene runter steige, kommt mir das wie eine schräge Art vor, das "Qualia" Problem zu umgehen: wenn ich den "gleichen Preis" zahle, hat es auch die "gleiche Qualität" - irgendwie.... Und es gefällt mir, weil es wem gefiel, der mir gefällt.)


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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

01.06.2022 um 17:29
@DalaiLotta
Stimmt, man könnte es als Angriff auf die eigenen Preisvorstellungen für das eigene Buch sehen - und auf Kundenseite herrscht auch etwas das Denken vor, dass die Qualität am Preis bemessen werden kann. Das ist für ein kostenloses Angebot dann quasi der "Ramsch"-Stempel. Selbst 0,99€ sind für Manche ein Grund, herabschätzend zu urteilen.

Im Prinzip bin ich damit auch provokant gegenüber denen, die sich preislich durchsetzen wollen. Zumal ich auch schon erlebt habe, dass Leute anfingen sich zu rechtfertigen, warum es einen bestimmten Preis bei ihnen kostet, wohl in paralleler Betrachtung zu meinem Vorgehen.
Dahingehend übersehe ich wohl auch, dass ich damit "unfaire" Konkurrenz biete.

Es kann keiner von außen wissen, dass mir andere Wertigkeiten - wie Rezensionen - wichtiger sind, als Preiskampf.


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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

01.06.2022 um 18:24
Zitat von MysteriousFireMysteriousFire schrieb:Es kann keiner von außen wissen, dass mir andere Wertigkeiten - wie Rezensionen - wichtiger sind, als Preiskampf.
Na, dem muss ich widersprechen.
Weil, auch ohne dass ich dich kenne, oder was von dir gelesen hätte - jeder möchte von anderen wahrgenommen werden, das ist ein Grundbedürfnis. Und wenn du dir darüber etwas klarer bist als andere, heißt dass doch nicht, dass alle anderen das gar nicht mitbekommen - oder darauf gehofft haben, oder sich auch darüber freuen können!

(Sind "Rezensionen" nicht eher "Kategorie" als Wertigkeit?)
Beim Thema "Geld" geht´s halt nicht mehr um die "einzelnen Leser"; vielleicht ist auch das ein Pünktchen dabei:
du pflegst eine andere "Beziehungsqualität".


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Kostenlos-Mentalität (Reversed)

02.06.2022 um 17:59
@DalaiLotta
Also, dass Rezensionen/Aufmerksamkeit/Anerkennung eine Entlohnungen sein können, ist schon allgemein klar. Allerdings, dass ich es eben höher werte als ein Entgelt, das meine ich.
Quasi das "Warum" es mir nicht ums Geld geht.
Das ist nicht sofort erkennbar, aber wichtig um das mögliche Konkurrenz/Marktdenken auszugleichen.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Beim Thema "Geld" geht´s halt nicht mehr um die "einzelnen Leser"; vielleicht ist auch das ein Pünktchen dabei:
du pflegst eine andere "Beziehungsqualität".
Richtig, ein anderes Bezugsfeld :)


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