Narrenschiffer
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Samuel Taylor Coleridge - The Rime of the Ancient Mariner
19.08.2020 um 23:48Diese 1798 verfasste lange Ballade ist wohl eine der berühmtesten der englischen Literatur, wenngleich sie zu Beginn wegen ihres alten Sprachstands nicht sonderlich vom Lesepublikum aufgenommen wurde. Und wie es sich für eine koloniale Seefahrermacht gehört, ist das Thema nicht Glocken, Zauberlehrlinge, Ritter oder antike Könige, sondern ein alter Seefahrer.
Gleich zu Beginn prallt die reiche Landgesellschaft in Gestalt eines Hochzeitsgastes auf die ausgemergelte Seemannsgestalt, einem Angehörigen jener Menschen, die für den Reichtum sorgt.
Der Seefahrer wird mit seinem Schiff in Richtung Antarktis abgetrieben und erschießt einen Albatros. Zunächst von den anderen Matrosen deswegen verachtet, beruhigt sich die kritische Lage auf dem Schiff, als es sich vom Eis befreien kann. Diese Stimmung kippt während einer Flaute, der Seemann muss sich den Albatros wie ein Kreuz um den Hals hängen. Noch dazu taucht ein Totenschiff auf, und der Tod selbst sorgt dafür, dass alle bis auf den Seemann entschlummern. Erst als er die Meerestiere zu bewundern beginnt, erweckt der Tod die Mannschaft wieder zum Leben und das Schiff kann nach England zurückkehren. Doch vor der Einfahrt in den Hafen sinkt das Schiff und nur der alte Seefahrer überlebt. Seitdem erzählt er an Land jedem, den er trifft, seine Geschichte.
Coleridge packt in dieser Ballade mehr oder weniger alle Unbillen der damaligen Seefahrt aus und zeigt, wie gefährlich diese Unternehmungen waren. Mit der Gestalt des alten Seemanns, der die Landbewohner konfrontiert, ist zusätzlich die Ignoranz Letzterer in Reime und Verse gefasst.
Der Text ist unter anderem hier online:
https://www.gutenberg.org/files/151/151-h/151-h.htm (Englisch)