Heute mal was aus der Rubrik "Wir machen uns nützlich und bauen eine Nisthilfe für Greifvögel". Zuerst einmal braucht man eine Kirche. Meist stehen davon wenigstens ein bis zwei im Ort rum. Dann noch das Baumaterial - in diesem Fall Holz und natürlich lange Leitern.

Die Ausgangslage war folgende: In "meinem" Kirchturm ist auf der vorletzten Plattform eine Nisthilfe für die dort offensichtlich schon sehr lange brütenden Turmfalken gebaut worden. Dieses Jahr kam dem Turmfalkenpaar ein Waldkauz in die Quere. Tagelanges Gezeter und ein noch unbekannter Ausgang des Bruterfolges waren die unmittelbaren Folgen. Also habe ich erst den Pfarrer der Kirche um Erlaubnis und anschließend den Zimmermann meines Vertrauens gefragt, ob er mir helfen würde - er sagte sofort zu.

Sofort haben wir uns die Sache mal angesehen: eine Plattform tiefer fanden wir die Gegebenheiten ein weiteren Nistkasten zu bauen. Das Problem war nur, daß man in irgend einem Krieg wohl mal die Glocken "gebraucht" und zu diesem Zweck die Plattformen unterhalb der Aufhängung quasi halbiert hat, um die Glocken abzuseilen. Wir mußten also eine Art Steg zum Fenster - das später die Einflugschneise werden sollte - bauen und das langlebig und sicher.

Hier mal ein paar Bilder vom Bau und dem Ergebnis:

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Hier sieht man sehr schön einen Überhang im Gemäuer. Entstanden sind diese "Überhänge" wohl durch die Erbauer des Turms. Auf jedem dieser Überhänge wurde eine Platform gebaut, von der aus dann wieder höher gemauert wurde.

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Das ist der Blick nach unten. Der Überhang befindet sich in 7,50 Meter Höhe.

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Die Träger für den Steg zum Fenster hin sind gelegt - ab jetzt ging es schnell.

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Eine Querlattung wurde verschraubt und Dielenbretter erst einmal locker darauf gelegt: Ab da habe ich dann auch aktiv auf dem Steg mitgearbeitet. Zuvor war ich "nur" Handlanger.

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Ein Blick vom Boden des Turms. Die Dielen sind ausgerichtet und verschraubt und die ersten Steher samt Versteifung für das Geländer angebracht.

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Gleicher Baufortschritt - andere Perspektive.

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Das Geländer ist fertig. Man beachte die beiden senkrechten Bretter zwischen der darüber liegenden Plattform und unserem ersten Balken.

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Hier ist das Fenster verschlossen und die dafür geschaffene Bretterwand bereit zur Aufnahme des Nistkastens. Das Eingangsloch ist auch schon ausgeklinkt. Nachdem wir noch zusätzlich durch Verstrebungen an allen möglichen Stellen für mehr Sicherheit gesorgt hatten und alle überstehenden Enden ab gelängt waren, verließ mich der Zimmermann und mein Nachbar (ein hervorragender Allrounder) half mir beim Rest.

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Der Rohbau des Kastens ist fertig. Beim Design und der Funktionalität haben wir uns weitestgehend an die Vorlage (eine Plattform höher) gehalten.Der Windfang im Inneren sowie die die Anpassung an die äußeren Gegebenheiten (Unebenheiten) des Fensters sind ausgeglichen sowie eventuelle Spalten mit Steinen verfüllt.

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Der Kasten ist fertig - so sieht er verschlossen aus...

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...und so geöffnet.

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Hier noch mal ein Blick von der alten Plattform aus auf unser "Machwerk".