Durch das Buch "Gespräche mit Gott" mache ich mir Gedanken zur Selbstliebe. Jede Seele für sich wird als Herrlichkeit verstanden und ist voller Liebe zu sich und Anderen.
In dem Buch wird geschildert, dass eine wahrhaftige Beziehung darauf beruht, dass beide Partner sich darüber klar sind, dass sie ungebunden und frei eine Erfahrungsreise durchleben. Sie entscheiden sich bewusst dazu, die Erfahrungen mit der anderen Person zu teilen und setzen aber in optimaler Lage weder eine Form des "Besitzrechtes" noch halten unnötig an der Beziehung fest, wenn die gemeinsame Reise unterschiedliche Wege einschlägt - man von der Beziehung gesättigt ist.

Es fällt mir schwer, vorzustellen, dass diese Idee einer Beziehungsführung in einer Partnerschaft unserer jetzigen Gesellschaft funktionieren kann - ausgenommen bei Jenen, die ohnehin eine offene Beziehung führen. Für mich bedeutet eine Beziehung, dass man auch zusammenhält, wenn es mal arg wird - aber wie ich das verstehe, sagt das Buch etwas genau Anderes - die Wege entfernen sich voneinander? Dann löst euch!
Nur wer wirklich liebt, kann loslassen, ohne Widerworte, ohne den Anderen zu hindern. Es einfach als Erfahrung mitnehmen und (hoffentlich) dankbar weiterziehen.

Ich habe es erstaunlich gut in mich aufgenommen, dass eine Beziehung "bloß" eine gemeinsame Erfahrungsreise ist, denn meine gerade erst begonnene Beziehung ist zerbröselt - und ich habe es für mich selbst, erstaunlich gelassen aufgenommen.
Ich fühle mich zwar nicht gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Ich sehe und akzeptiere, dass der Weg meiner Partnerin woanders hingeht und wir uns zusammen bloß quälen würden.

Auch möchte ich jetzt lernen und erfahren, wie die Selbstliebe mich davon heilen kann, (mich) einsam zu sein/fühlen.
Bisher schaffte ich es aber nur mit Mühe und Not zur Selbstakzeptanz.

Ich verstehe nicht ganz, wie ich meine Selbstliebe ein - und meine Sehnsucht nach einer menschlichen Beziehung ausschalten kann. Denn offenbar suche ich ja bloß die Liebe, um mir selbst von Außen bestätigen zu lassen, dass ich ein guter Mensch bin und man mich lieben kann, als der der ich bin.
Wenn ich also mir selbst dieses Gefühl vermitteln kann, lässt dieser unbedingte Wunsch, dieses bodenlose Loch der Sehnsucht nach äußerer Liebe vielleicht nach - und ich kann auch als einzelne Seele glücklich leben.

Natürlich ist das so extrem gesagt, aber wenn ich bedenke, wie ich des nachts auf die "Ich liebe dich"s meiner Freundin schaute, nur um in mir versucht das Gefühl aufzuwecken, dass ich geliebt werde - dann erkenne ich, dass meine Beziehungssuche mehr ein Symptom ist, als ein tatsächliches Bedürfnis.
Es ist die fehlgeleitete Umsetzung der Selbstbestätigung, die ich mir nicht als Person eingestand und jetzt auch nicht richtig eingestehen kann.