Konnichiwa zum Japanischkurs!
Heute erhalten wir die Aufforderung:
"Erheben Sie sich, wenn Ihr Name aufgerufen wird!" - NAMAE-WO YOBARETARA, TATTE KUDASAI!

NAMAE 'Name' hat nichts mit dt. NAME zu tun, sondern setzt sich offensichtlich aus NA- 'Name' + MAE 'vor' zusammen: ursprünglich war NA-MAE also nur das 'Namen-Vordere', das 'Namen-Vorderglied', der Vorname

WO zeigt uns, was Akkusativ ist

YOBARETA-RA 'wenn aufgerufen' ist Vergangenheit (-TA) von YOBARÉ(RU) 'aufgerufen werd(en)' + RA 'wenn'. Es gibt komplizierte Regeln, wann man BA 'wenn' und wann 'RA' 'wenn' verwendet, wir merken uns beide aber nur im Moment. YOBARÉRU 'aufgerufen werden' ist das Passiv / die Leideform von YOBU 'rufen' (offensichtlich aus älterem *YO(W)U 'joh! machen, JOHlen' entstanden), YOBU muss natürlich wieder zu YOBA abgewandelt werden, da es noch weitergeht mit -RE- 'werd-', das uns das Passiv anzeigt, die Gliederung ist also YOBA-RE-(RU) 'ruf-werd-(en)'

TAT-TE 'aufsteh-end' mit dem Gerundium -TE '-end' von TAT(S)U 'aufstehen' (Stamm TATA-'hoch,aufrecht,senkrecht', selbst doch wohl nur verdoppeltes TA-'hoch,tief,weit', wovon das in fast allen japanischen Familiennamen vorkommende TA 'Ausdehnung, weite Fläche: Feld')

KUDASAI 'bitte': eigentlich 'reiche huldvoll herab'; alter Imperativ (die Befehlsform) von KUDASARU '(huldvoll) herabreichen', bestehend aus KU 'dreh-, herunterhalt-', TA/TE 'Hand, aushändig-, geb-' + SU/SA 'mach-' + Imperativ-I

Wir hätten also summa summarum: "Name aufgerufen wenn, aufstehend geb-!"