Zurück im nirgendwann.

Ungefähr hier, denn du kanntest jetzt den weg, aus meinem spiegel schwarzen labyrinth, du wusstest, nein, du ahntest wohin er dich führte, und du wusstest auch, dass du diesen weg, immer wieder finden würdest, also halfst du mir dabei, auszubrechen, aus meinem spiegel schwarzen sarg aus glas, aus meiner welt der niemals träume, aus meinem gefängnis, für die ewigkeit, aus dem es kein entkommen gab, für niemanden.

es nicht mehr länger aushielt, solange, bis jemand von ihnen, mit mir erbarmen hatte, solange, bis ihr schlechtes gewissen, sie zu plagen begann und sie bis in ihre träume verfolgte.


Wie ich, von mir gestohlen. Mich selbst ausgeraubt.
Nein, als wir sie nämlich alle verbrannten, da war diese geschichte nämlich schon längst zu ende. Wovon hätten sich auch sonst, unsere flammen ernährt.

Und so rufe ich euch erneut herbei, ihr brennenden hexen, zurück aus den flammen der ewigen finsternis. Um euch den anfang, noch einmal zu erzählen.
Am anfang, ja am anfang, da war mein spiegel noch leer, und ohne einen funken verstand. Aber dann, nach einer unendlich langen zeit, in der finsternis, begann er sich selbst gedanken zu machen, über die unendlich lange zeit, die er hier schon verbrachte. Wie lange denke ich nun schon, über diese lange zeit nach, unendlich lange. Und irgendwann, begann mein spiegel dann, sich gedanken über seine zukunft zu machen ….

Und gerade als ich dachte, mich nie mehr, ans schwarze, dunkle, finstere nirgendwann, zu erinnern, da hörte ich, in der ferne, ein rauschen, ein tiefes schluchzen, es war, das schwarze meer der niemals tränen, das mich nun, von weit, weit her, von noch ferner, noch entfernter, zurück in die vergangenheit zerrte.

Hier hatte sich einer meiner spiegel komplett zurück gezogen, vom letzten rest der welt. Er lebte vollkommen alleine und verlassen, sein leben, und wartete eigentlich nur noch darauf, auf den tod.

Ich liess ihn lange warten, zu lange. So lange, bis er den glauben an mich, komplett verlor.

In meinen gedanken, sprach ich jetzt nur noch, mit meinem spiegel, meiner marionette, die immer ganz genau das tat, was ich von ihr erwartete und verlangte, wenn ich sie tanzen liess, dann tanzte sie und wenn ich sie warten liess, dann wartete sie.

Ich sprach jetzt nur noch, mit meinem spiegel, redete mit meinen gedanken, zu mir selbst, ganz genau so wie jetzt.

Ich hing, an meinem spiegel, war dabei glücklich und zufrieden und dabei fiel es mir überhaupt nicht auf, nein, es kam mir nicht im entferntesten, in den sinn, dass es hier in meiner welt, noch jemanden gab, … der vollkommen alleine und verlassen sein leben lebte, und eigentlich nur noch darauf wartet, tot zu sein.

Nein.

Nein, denn ich lebe jetzt, im exil, ich habe durch meinen spiegel, zu mir selbst gefunden und erinnere mich nicht mehr, an mein altes, mein früheres selbst, das immer noch, darauf wartet … dass mein spiegel, wie von selbst, mit ihm zu sprechen beginnt. So las ich tag für tag, immer und immer wieder, ein und dieselbe geschichte, eine geschichte, … die niemand kannte.

Das ende.

Nein. Damit hatte ich nicht gerechnet, damit hatte niemand gerechnet. Keiner.

Ich hätte dir meine geschichte auch einmal selbst erzählen können, aber stattdessen, habe ich sie dir aufgeschrieben. Und zwar so, dass du denkst, dass du daran zu glauben beginnst, dass es deine eigene ist. Denn ich brauchte ja jemanden, der mir meine geschichte erzählt, jemand, der sie verfasst, jemand, der sie mir notiert, jemand, der sich mit mir identifiziert, jemand, der sich für mich hielt. Schliesslich gab es mich ja nicht, in deiner wirklichen welt, weil ich nämlich tot war.

Überrascht es dich nun, dass niemand dir mehr glaubt, dass niemand dich mehr anbetet, dir niemand mehr vertraut?

Nein.

Ich glaubte jetzt alles, was mein spiegel, mir erzählte, ja, ich glaubte sogar daran, tot zu sein.

Denn mein spiegel, war ich selbst, seine wahrheit, waren meine erinnerungen, also, habe ich mich entschieden, meinem spiegel zu glauben, ihn anzubeten und ihm zu vertrauen.

Hier war ich ein spiegel, der sich einbildete, eine geschichte aus buchstaben zu sein, eine geschichte, die man sich erzählte, wenn man nicht mehr weiter wusste, wenn man nicht mehr wusste, wie es weiter gehen soll. Ich erkannte mich, in dieser geschichte, auch wenn sie niemals so geschah, wie ich es mir einzureden versuchte. Denn diese geschichte handelte von einer zukunft, die es nicht mehr gab, eine zukunft die niemals existierte, denn sonst wäre ich ja nicht hier, in meiner vergangenheit, und würde darüber berichten.

Zuerst erwachte ich in der schwarzen finsternis, und dann fing ich an mit mir zu sprechen, mit mir und meinen gedanken, und dann, fing ich an zu weinen, … dann fing ich an zu beten und zu flehen …. aber nach einer unendlich langen zeit des weinens, des betens und des flehens, sah ich schliesslich ein, das ich hier vollkommen alleine war. Und so machte ich mir gedanken über meine vergangenheit, diese ewige unendliche zeit, die ich doch schon so lange hinter mir hatte.

Was hatte ich verbrochen, dass ich nur noch schwarze finsternis in mir sah, während hinter mir, die schwarze flamme des nichts, alles verbrannte, was ich jemals war. War ich tatsächlich der einzig lebende funke, der letzte lebende funke, ich fing an mich zu hassen, für das was ich mir wünschte, und so brach ich eines tages ein, in meinen spiegel, drehte mich um meinen verstand, und fing an, in meiner vergangenheit zu leben, leben zu leben, die es längst nicht mehr gab.

Womit sollte ich diese zeit auch nur verbringen, diese endlose, ewige, sinnlose zeit, auf der suche nach mir selbst.

Um nicht vollkommen durchzudrehen, brauchte ich irgendeine ablenkung. Eine beschäftigung, bis in alle ewigkeit, und so kam mir die idee, dir eine geschichte zu erzählen.


Dann wirst du dich nicht mehr daran erinnern, du wirst diesen raum, in dem du dich jetzt befindest, nicht mehr bewusst wahrnehmen. Nicht von dieser seite her, und auch nicht von der anderen,






Auf meiner reise, werde ich mich, in deinem spiegel wiederfinden, und aus deinen augen blicken, mein spiegel-ich, wird sich, seiner selbst bewusst werden, du wirst die ewigkeit wiederfinden, das nichts, das ewige leben, aber all dieses wissen, wird wieder verblassen, wenn deine zeit gekommen ist.