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Über Finanzmärkte - Wesen und Weg aus der Krise
25.09.2011 um 13:04Derzeit begegnet einem ja immer wieder und wieder die Worte ,,Finanzmarkt" bzw. ,,Finanzmärkte".
Man kennt ja die Meldungen:,,Die Finanzmärkte haben kein Vertrauen mehr..."/,,Die Finanzmärkte geraten in Panik..."/,,Die Finanzmärkte müssen beruhigt werden..." und so weiter.
Was mich oft wundert, ist die Tatsache, dass von allen möglichen Seiten, von Banken, von Politikern, von Wirtschaftsunternehmen und anderen Personen und Institutionen permanent von den Finanzmärkten distanziert geredet wird. Als ob es sich um eigenständige, lebendige Individuen handele, welche wild und ängstlich durch die Gegend laufen würden und aufgrund ihrer Größe für hohe Gefahr sorgen - wie wild gewordene Elefantenbullen. Das ,,Beruhigen der Finanzmärkte" hört sich an wie das Ansinnen eines Pflegers, sein durchdrehendes Tier wieder zur Vernunft zu bringen, indem man es festhält, zu streicheln versucht, ihm leckere Belohnungen anbietet, mehr Platz verschafft.
Doch ist diese Sichtweise meiner persönlichen Meinung nach doch eigentlich grundfalsch!
Ein ,,Finanzmarkt" ist kein Tier, kein eigenständiges Wesen, welches nur von Menschen gepflegt und genutzt wird.
Doch was ein Finanzmarkt wirklich ist, ist für Laien gar nicht so leicht zu verstehen.
Ich denke, man kann sich einen Finanzmarkt ähnlich vorstellen, wie einen Markt in der Realität:
Einen Ort, an dem eine Menge Akteure aufeinander treffen. Diese Akteure sind entweder Händler, die etwas anzubieten haben oder Käufer, oft aber auch beides. Hauptsächlich sind diese Akteure Banken und Unternehmen verschiedenen Typs sowie Einzelpersonen aus der Privatwirtschaft.
Hinzu kommen noch Staaten.
Staaten sind meistens relativ kräftige und wohlhabende Akteure.
Wie funktioniert nun der Handel?
Die Anbieter preisen lauthals ihre Ideen und Angebote an, nur das es kein Obst oder Gemüse ist, sondern Versicherungen, Währungen, Kredite etc.
Die Käufer schauen sich die Produkte an und kaufen sie eventuell, entweder für sich selbst oder um sie dann auf andere Art und Weise wieder mit einem Gewinn für sich weiter zu verkaufen.
Wie ein Händler, der in einem Land Gewürze kauft, sie in ein Land bringt, wo es diese Gewürze nicht gibt, sie aber gewünscht sind und dort wieder mit einem Gewinn verkauft.
Soweit so gut.
Der Verkäufer preist an, der Käufer kauft (und verkauft anschließend eventuell wieder) und bezahlt.
Das wäre eigentlich erstmal kein Problem.
Das Problem, welches diesen Finanzmarkt in Schwierigkeiten bringt, liegt im Schulden machen.
Wie kommen diese zu Stande?
Es müsste eigentlich so funktionieren: Der Käufer1 möchte ein Produkt kaufen. Aber er kann nicht bezahlen, zumindest nicht zum aktuellen Zeitpunkt. Jedoch spekuliert er darauf, dass er es zu einem späteren kann. Oder auch zu einem späteren Zeitpunkt weniger bezahlen muss, als der Preis zum Zeitpunkt des Kaufes fordert. Also sagt er:,,Pass auf, du gibst mir das Produkt jetzt und ich verspreche dir, dass ich es bis zum Zeitpunkt XY bezahle."
Oder aber der Verkäufer1 sagt zum potenziellen Käufer1:,,Ich gebe dir das Produkt heute und du bezahlst es erst später (voll)."
Jedenfalls: Wenn die Handelspartner zustimmen, dann ist ein Kauf zu Stande gekommen und es wurden Schulden gemacht.
Dieser Handel basiert auf Vertrauen. Auf dem Vertrauen, dass die Schulden abgezahlt werden.
Aber auch hier liegt im Prinzip noch nicht das Hauptproblem. welches dem Finanzmarkt Schwierigkeiten macht. Wenn der Käufer1 sich verspekuliert und seine Schulden beim Verkäufer1 nicht bezahlen kann, ist das zunächst nur für diese beiden blöd, das Vertrauen zwischen diesen beiden Akteuren schwindet und sie haben beide einen Schaden davon.
Probleme für die Finanzmärkte treten erst durch die Vernetzung der beiden Akteure mit anderen des Marktes auf.
Nachdem der Verkäufer1 einen Handel abgeschlossen hatte, konnte er nun darauf setzen, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Mehr an Geld haben wird.
Mit diesem Wissen geht er zu einem anderen Akteur und kauft dort ebenfalls auf Kredit (oder direkt bezahlt, da er ja darauf vertraut, dass das Geld aufgrund der einzufordernder Schulden wieder reinkommen wird und er somit am Ende kein Minus hat), ein neues Produkt.
Weil aber der Käufer1 bei Verkäufer1 seine Schulden nicht zurückzahlen kann, da er für das Produkt entgegen seiner Spekulation keinen Käufer2 fand oder zu wenig dafür erhalten hat, hat Verkäufer1 jetzt ebenfalls ein Problem, seine Schulden bei Verkäufer2 zurück zu zahlen.
Verkäufer2 wiederum hat seinerseits nach dem Verkauf seines Produktes andere Produkte bei mehreren Leuten gekauft und dabei ebenfalls Schulden gemacht, weil er ja das Geld von Verkäufer1 fest einplanen konnte und so wusste, dass er seine Schulden würde bezahlen können.
Da nun aber Verkäufer1 wiederum nicht (vollständig) zahlen kann, kann auch Verkäufer2 seine Schulden nicht oder nicht komplett begleichen.
Was wiederum für die Leute schlecht ist, bei denen er etwas kaufte.
Umgekehrt funktioniert es genau so: Wenn Käufer1 etwas kaufen möchte, aber Verkäufer1 augenblicklich nicht liefern kann, kann vereinbart werden, dass der Käufer gleich zahlt oder er zahlt, wenn der Verkäufer1 zu einem späteren Zeitpunkt liefert.
Käufer1 kann dann einplanen, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Produkt zum Verkauf anbieten bzw. liefern kann. Also kann er schon früh Folgegeschäfte bei anderen Leuten tätigen.
Wenn Verkäufer1 allerdings nicht liefert, steht Käufer1 dumm da, denn auch er kann nicht liefern und seine Schulden nicht bezahlen. Was sich wiederum auf die Akteure auswirkt, bei denen er Schulden oder Lieferverpflichtungen eingegangen war.
Bei jedem Durchgang gibt es jedenfalls mehr Leute mit Schulden. Und bei jedem Durchgang wird das Vertrauen untereinander, welches eigentlich extrem wichtig für den Handel ist, weiter geschädigt.
Und so kommt ein Finanzmarkt letzlich in Schwierigkeiten!
Man darf also von Finanzmärkten nicht als eigenständigen Wesenheiten sprechen, die völlig unverständlicherweise verrückt spielen.
Die ,,Finanzmärkte" sind lediglich Handelsplätze. Tatsächlich kommen die Schulden und damit die Probleme dadurch zu Stande, dass die Teilnehmer dieser Märkte, Banken, Politiker, Unternehmen, Staaten einen fehlerhaften Handel betreiben. Sie kaufen und verkaufen viel zu stark auf einer viel zu spekulativen Basis. Sie handeln mit Produkten, über welche sie (noch) gar nicht verfügen.
Gleichzeitig stehen sie aber nicht nur in Beziehung mit einem einzelnen, anderen Akteur, sondern mit vielen verschiedenen, anderen Akteuren.
Wenn sie sich verrechnen, können sie ihre Verpflichtungen an anderen Stellen nicht erfüllen, was sich wiederum schädlich auf die Möglichkeiten und Verpflichtungen dieser anderen Stellen auswirkt.
Die große Preisfrage lautet nun:
Was kann man tun, um die Situation zu lösen?
Antwort:
Die Regeln und die Kultur des Handels müssen erneuert werden. Es ist zwingend notwendig, dass wieder Vertrauen und Seriosität Einzug in den Handel der Finanzmärkte halten.
Denn Vertrauen und Seriosität (der Ehrgeiz und die Absicht, seinen Teil der Abmachung eines Handels einzuhalten) sind die Grundlagen für starke und sichere Handelsbeziehungen!
Hochriskante, kaum überblickbare Spekulationen dürfen nicht mehr statt finden, weil ihr Schadenspotenzial schlicht zu gewaltig ist.
Das bedeutet nicht, dass man keinen Gewinn machen könnte. Gewinn kann immer noch erzielt werden, wenn man darauf setzt, dass man für ein gekauftes Produkt einem an anderer Stelle mehr einbringen wird. Diese Stelle muss entsprechend ausgewählt werden.
Erinnern wir uns an mein früheres Beispiel mit dem Gewürzhändler:
Sagen wir, er kauft je 1 Tonne von 5 verschiedenen Gewürzen und bezahlt sofort, insgesamt 5000€.
Dann hat er die Wahl, ob er die Gewürze nach LandA bringt oder nach LandB, um sie zu verkaufen.
In LandA zahlt man ihm 1000€ pro Tonne Gewürz.
In LandB, wo man das Gewürz sehr viel dringender haben möchte, zahlt man ihm 1500€ pro Tonne.
Wenn er also seine Ware in LandB verkauft, hat er einen Gewinn bei diesem Handel gemacht - OHNE zu spekulieren.
Die Handelspartner profitieren alle von einander, sie vertrauen sich, die Märkte sind stabil.
Es sollte Grundlage werden, dass man nur noch kaufen und verkaufen darf, was man auch besitzt oder was man wirklich konkret beschaffen kann.
Es darf nicht mehr mit ,,Luftschlössern" gehandelt werden, sondern nur noch mit konkreten, festen, vorhandenen Produkten. Das muss nicht unbedingt etwas greifbares sein, wie ein Rohstoff oder ein Goldbarren. Das kann auch eine Versicherung sein. Aber damit diese Versicherung ,,handelbar" wird, muss auch das real beim Anbieter zum Zeitpunkt des Verkaufes vorhanden sein, was in der Versicherung angeboten wird.
Wenn in der Versicherung steht:,,Im Schadensfalle erhält der Käufer 20.000€", dann muss der Verkäufer dieser Versicherung auch 20.000€ zur Verfügung haben.
Diese Reformierung des Handels ist für mich die einzig sinnvolle Möglichkeit, Finanzkrisen mit all ihren weitreichenden, extrem negativen Auswirkungen zu verhindern.
Man kennt ja die Meldungen:,,Die Finanzmärkte haben kein Vertrauen mehr..."/,,Die Finanzmärkte geraten in Panik..."/,,Die Finanzmärkte müssen beruhigt werden..." und so weiter.
Was mich oft wundert, ist die Tatsache, dass von allen möglichen Seiten, von Banken, von Politikern, von Wirtschaftsunternehmen und anderen Personen und Institutionen permanent von den Finanzmärkten distanziert geredet wird. Als ob es sich um eigenständige, lebendige Individuen handele, welche wild und ängstlich durch die Gegend laufen würden und aufgrund ihrer Größe für hohe Gefahr sorgen - wie wild gewordene Elefantenbullen. Das ,,Beruhigen der Finanzmärkte" hört sich an wie das Ansinnen eines Pflegers, sein durchdrehendes Tier wieder zur Vernunft zu bringen, indem man es festhält, zu streicheln versucht, ihm leckere Belohnungen anbietet, mehr Platz verschafft.
Doch ist diese Sichtweise meiner persönlichen Meinung nach doch eigentlich grundfalsch!
Ein ,,Finanzmarkt" ist kein Tier, kein eigenständiges Wesen, welches nur von Menschen gepflegt und genutzt wird.
Doch was ein Finanzmarkt wirklich ist, ist für Laien gar nicht so leicht zu verstehen.
Ich denke, man kann sich einen Finanzmarkt ähnlich vorstellen, wie einen Markt in der Realität:
Einen Ort, an dem eine Menge Akteure aufeinander treffen. Diese Akteure sind entweder Händler, die etwas anzubieten haben oder Käufer, oft aber auch beides. Hauptsächlich sind diese Akteure Banken und Unternehmen verschiedenen Typs sowie Einzelpersonen aus der Privatwirtschaft.
Hinzu kommen noch Staaten.
Staaten sind meistens relativ kräftige und wohlhabende Akteure.
Wie funktioniert nun der Handel?
Die Anbieter preisen lauthals ihre Ideen und Angebote an, nur das es kein Obst oder Gemüse ist, sondern Versicherungen, Währungen, Kredite etc.
Die Käufer schauen sich die Produkte an und kaufen sie eventuell, entweder für sich selbst oder um sie dann auf andere Art und Weise wieder mit einem Gewinn für sich weiter zu verkaufen.
Wie ein Händler, der in einem Land Gewürze kauft, sie in ein Land bringt, wo es diese Gewürze nicht gibt, sie aber gewünscht sind und dort wieder mit einem Gewinn verkauft.
Soweit so gut.
Der Verkäufer preist an, der Käufer kauft (und verkauft anschließend eventuell wieder) und bezahlt.
Das wäre eigentlich erstmal kein Problem.
Das Problem, welches diesen Finanzmarkt in Schwierigkeiten bringt, liegt im Schulden machen.
Wie kommen diese zu Stande?
Es müsste eigentlich so funktionieren: Der Käufer1 möchte ein Produkt kaufen. Aber er kann nicht bezahlen, zumindest nicht zum aktuellen Zeitpunkt. Jedoch spekuliert er darauf, dass er es zu einem späteren kann. Oder auch zu einem späteren Zeitpunkt weniger bezahlen muss, als der Preis zum Zeitpunkt des Kaufes fordert. Also sagt er:,,Pass auf, du gibst mir das Produkt jetzt und ich verspreche dir, dass ich es bis zum Zeitpunkt XY bezahle."
Oder aber der Verkäufer1 sagt zum potenziellen Käufer1:,,Ich gebe dir das Produkt heute und du bezahlst es erst später (voll)."
Jedenfalls: Wenn die Handelspartner zustimmen, dann ist ein Kauf zu Stande gekommen und es wurden Schulden gemacht.
Dieser Handel basiert auf Vertrauen. Auf dem Vertrauen, dass die Schulden abgezahlt werden.
Aber auch hier liegt im Prinzip noch nicht das Hauptproblem. welches dem Finanzmarkt Schwierigkeiten macht. Wenn der Käufer1 sich verspekuliert und seine Schulden beim Verkäufer1 nicht bezahlen kann, ist das zunächst nur für diese beiden blöd, das Vertrauen zwischen diesen beiden Akteuren schwindet und sie haben beide einen Schaden davon.
Probleme für die Finanzmärkte treten erst durch die Vernetzung der beiden Akteure mit anderen des Marktes auf.
Nachdem der Verkäufer1 einen Handel abgeschlossen hatte, konnte er nun darauf setzen, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Mehr an Geld haben wird.
Mit diesem Wissen geht er zu einem anderen Akteur und kauft dort ebenfalls auf Kredit (oder direkt bezahlt, da er ja darauf vertraut, dass das Geld aufgrund der einzufordernder Schulden wieder reinkommen wird und er somit am Ende kein Minus hat), ein neues Produkt.
Weil aber der Käufer1 bei Verkäufer1 seine Schulden nicht zurückzahlen kann, da er für das Produkt entgegen seiner Spekulation keinen Käufer2 fand oder zu wenig dafür erhalten hat, hat Verkäufer1 jetzt ebenfalls ein Problem, seine Schulden bei Verkäufer2 zurück zu zahlen.
Verkäufer2 wiederum hat seinerseits nach dem Verkauf seines Produktes andere Produkte bei mehreren Leuten gekauft und dabei ebenfalls Schulden gemacht, weil er ja das Geld von Verkäufer1 fest einplanen konnte und so wusste, dass er seine Schulden würde bezahlen können.
Da nun aber Verkäufer1 wiederum nicht (vollständig) zahlen kann, kann auch Verkäufer2 seine Schulden nicht oder nicht komplett begleichen.
Was wiederum für die Leute schlecht ist, bei denen er etwas kaufte.
Umgekehrt funktioniert es genau so: Wenn Käufer1 etwas kaufen möchte, aber Verkäufer1 augenblicklich nicht liefern kann, kann vereinbart werden, dass der Käufer gleich zahlt oder er zahlt, wenn der Verkäufer1 zu einem späteren Zeitpunkt liefert.
Käufer1 kann dann einplanen, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Produkt zum Verkauf anbieten bzw. liefern kann. Also kann er schon früh Folgegeschäfte bei anderen Leuten tätigen.
Wenn Verkäufer1 allerdings nicht liefert, steht Käufer1 dumm da, denn auch er kann nicht liefern und seine Schulden nicht bezahlen. Was sich wiederum auf die Akteure auswirkt, bei denen er Schulden oder Lieferverpflichtungen eingegangen war.
Bei jedem Durchgang gibt es jedenfalls mehr Leute mit Schulden. Und bei jedem Durchgang wird das Vertrauen untereinander, welches eigentlich extrem wichtig für den Handel ist, weiter geschädigt.
Und so kommt ein Finanzmarkt letzlich in Schwierigkeiten!
Man darf also von Finanzmärkten nicht als eigenständigen Wesenheiten sprechen, die völlig unverständlicherweise verrückt spielen.
Die ,,Finanzmärkte" sind lediglich Handelsplätze. Tatsächlich kommen die Schulden und damit die Probleme dadurch zu Stande, dass die Teilnehmer dieser Märkte, Banken, Politiker, Unternehmen, Staaten einen fehlerhaften Handel betreiben. Sie kaufen und verkaufen viel zu stark auf einer viel zu spekulativen Basis. Sie handeln mit Produkten, über welche sie (noch) gar nicht verfügen.
Gleichzeitig stehen sie aber nicht nur in Beziehung mit einem einzelnen, anderen Akteur, sondern mit vielen verschiedenen, anderen Akteuren.
Wenn sie sich verrechnen, können sie ihre Verpflichtungen an anderen Stellen nicht erfüllen, was sich wiederum schädlich auf die Möglichkeiten und Verpflichtungen dieser anderen Stellen auswirkt.
Die große Preisfrage lautet nun:
Was kann man tun, um die Situation zu lösen?
Antwort:
Die Regeln und die Kultur des Handels müssen erneuert werden. Es ist zwingend notwendig, dass wieder Vertrauen und Seriosität Einzug in den Handel der Finanzmärkte halten.
Denn Vertrauen und Seriosität (der Ehrgeiz und die Absicht, seinen Teil der Abmachung eines Handels einzuhalten) sind die Grundlagen für starke und sichere Handelsbeziehungen!
Hochriskante, kaum überblickbare Spekulationen dürfen nicht mehr statt finden, weil ihr Schadenspotenzial schlicht zu gewaltig ist.
Das bedeutet nicht, dass man keinen Gewinn machen könnte. Gewinn kann immer noch erzielt werden, wenn man darauf setzt, dass man für ein gekauftes Produkt einem an anderer Stelle mehr einbringen wird. Diese Stelle muss entsprechend ausgewählt werden.
Erinnern wir uns an mein früheres Beispiel mit dem Gewürzhändler:
Sagen wir, er kauft je 1 Tonne von 5 verschiedenen Gewürzen und bezahlt sofort, insgesamt 5000€.
Dann hat er die Wahl, ob er die Gewürze nach LandA bringt oder nach LandB, um sie zu verkaufen.
In LandA zahlt man ihm 1000€ pro Tonne Gewürz.
In LandB, wo man das Gewürz sehr viel dringender haben möchte, zahlt man ihm 1500€ pro Tonne.
Wenn er also seine Ware in LandB verkauft, hat er einen Gewinn bei diesem Handel gemacht - OHNE zu spekulieren.
Die Handelspartner profitieren alle von einander, sie vertrauen sich, die Märkte sind stabil.
Es sollte Grundlage werden, dass man nur noch kaufen und verkaufen darf, was man auch besitzt oder was man wirklich konkret beschaffen kann.
Es darf nicht mehr mit ,,Luftschlössern" gehandelt werden, sondern nur noch mit konkreten, festen, vorhandenen Produkten. Das muss nicht unbedingt etwas greifbares sein, wie ein Rohstoff oder ein Goldbarren. Das kann auch eine Versicherung sein. Aber damit diese Versicherung ,,handelbar" wird, muss auch das real beim Anbieter zum Zeitpunkt des Verkaufes vorhanden sein, was in der Versicherung angeboten wird.
Wenn in der Versicherung steht:,,Im Schadensfalle erhält der Käufer 20.000€", dann muss der Verkäufer dieser Versicherung auch 20.000€ zur Verfügung haben.
Diese Reformierung des Handels ist für mich die einzig sinnvolle Möglichkeit, Finanzkrisen mit all ihren weitreichenden, extrem negativen Auswirkungen zu verhindern.