Sascha81 schrieb:Kommen die Träume nicht auch wie sie wollen?
Nein. Zwar haben nicht alle Träume eine verarbeitende Funktion, aber kein Traum kommt zufällig. Unser Gehirn/Bewusstsein versucht sich wie ein einer Rückkopplung selbst zu zeigen, was es gerade tut. Das ist ein Traum.
Sascha81 schrieb:Gibt es nicht auch Fälle, wo Leute demselben Traum nochmal träumen, obwohl der Tag vorher ganz anders war?
Natürlich gibt es die, aber Träume haben generell kaum was mit dem Erleben selbst zu tun, sondern wie das Gehirn auf den Inhalt, nicht ihre äußere Erscheinung der aufgenommenen Reize reagiert; wie es sie abspeichert und verarbeitet. Genau genommen gibt es gar nicht so viele Reize in unserer Umwelt. Unser Gehirn unterscheidet nicht, wo man zur Arbeit geht. Es denkt sich nur: "Hier geht mein Körper arbeiten." Für das Gehirn ist es irrelevant, was und wo man arbeitet. Wie man den Körper transportiert. Ob mit Bahn, fliegend oder zu Fuß. Ob es Liebe gegenüber einem Mann oder einer Frau empfindet. Was für das Gehirn wichtig ist, sind die Dinge, die hinter den Symbolen stecken. C.G. Jung nannte sie Archetypen. Archetypen sind die Interpretation der Dinge hinter den Symbolen. Beispielsweise bei der Liebe zum Mann oder zur Frau. Das Gehirn achtet hier nur auf den Archetypus Zuneigung. Und dieses Bild versucht es für sich selbst verständlich zu machen, also gibt es mit Symbolen/Archetypen diesen eher nicht greifbaren Begriffen eine Sprache.
Ich möchte hierzu den Traumforscher Stephen LaBerge zitieren:
Whether awake or asleep, your consciousness functions as a simplified model of yourself and your world constructed by your brain from the best available sources of information. during waking, the model is derived from external sensory input, which provides the most current information about present circumstances, in combination with internal contextual, historical, and motivational information. during sleep, little external input is available, and given a sufficiently functional brain, the model is constructed from internal biases. These will be expectations derived from past experience and motivations—wishes, for example, as Sigmund Freud observed, but also fears. The resulting experiences are what we call dreams, the content of which is largely determined by what we fear, hope for, and expect.