Alptraum lässt mich seit einem halben Jahr nicht mehr los

Hallo zusammen!

Obwohl ich hier schon eine ganze Weile angemeldet bin und mitlese, ist das hier jetzt mein erster Beitrag.

Vor ungefähr einem halben Jahr habe ich nachmittags ein kurzes Schläfchen gehalten, während dessen ich dann einen sehr schlimmen Alptraum hatte. Und zwar habe ich geträumt, dass mein kleiner Neffe beim Baden im See ertrunken ist. Aufgewacht bin ich von meinem klingelnden Mobiltelefon. Als ich gesehen habe, dass es die Nummer meines Bruders ist, habe ich gleich mit dem Schlimmsten gerechnet. Er hat aber ohne speziellen Grund angerufen, wollte sich nur mal bei mir melden und fragen, wie es mir geht.

Als dann später am Tag wieder das Telefon geklingelt hat, habe ich wieder die gleiche Panik gekriegt: Bestimmt ist meinem Neffen etwas zugestoßen! War dann aber natürlich auch nur jemand am Apparat, der wegen eines völig anderen Grundes angerufen hat.

Jetzt würde mich nicht hier an Euch wenden, wenn das Ganze nach kurzer Zeit wieder vorbeigegangen wäre. Aber auch jetzt, ein halbes Jahr später, gerate ich jedes Mal in absolute Panik, wenn ich einen Telefonanruf bekomme. Was für mich bisher sehr ungewöhnlich war. Ich bin kein großer Freund von WhatsApp & Co., rede lieber. Meine Freunde wissen das und rufen mich dann auch größtenteils an, deshalb bekomme ich auch fast jeden Tag mehrere Anrufe - und seit diesem Traum ist es jedes Mal das Gleiche: Mir rutscht das Herz in die Hose, wenn ich das Telefon vibrieren höre. Traue mich kaum hinzugehen, quietsche dann ein nervöses "Hallo" in den Hörer und bin unglaublich erleichtert, wenn es nur ein Kumpel ist, der fragt, ob ich Lust hätte, in den Biergarten zu gehen.

Um ehrlich zu sein, mir geht es hier weniger um das Finden einer (paranormalen?) Erklärung für die Geschichte, ich meine sogar, dass das psychologisch recht einfach erklärt ist: Mein Bruder, seine Freundin und seine Kinder sind mir alle lieb und wichtig, es wäre also so ziemlich der schlimmstmögliche Alptraum, würde jemandem von ihnen etwas zustoßen.
Vielmehr möchte ich gleich fragen, wie Ihr denn mit so einer Situation umgehen würdet? Einfach noch länger warten, ob diese unsinnige panische Verknüpfung "Telefon - Neffe tot" irgendwann wieder verschwindet? Oder vielleicht sogar doch einen psychischen Therapeuten aufsuchen? Die Sache belastet mich tatsächlich sehr. Mehrere Panikattacken am Tag können auf die Dauer auch nicht gesund sein.

Ich hoffe, dass sich jemand von Euch die Zeit nimmt, diese doch nicht allzu spannenden Worte durchzulesen, und vielleicht ja einen Lösungsansatz, zumindest irgendeine Idee parat hat. Vielen Dank dafür im Voraus

Liebe Grüße und noch einen schönen Feiertag
Euer Max

Ich würde den einfachsten Weg wählen und deinem Bruder von deinem Traum und den damit verbundenen Ängsten erzählen, vielleicht hält er dann ein besonderes Auge auf sowas und du hast dein Gewissen erleichtert.

@yellowknife
Hast du denn schon mal mit deinem Bruder über deinen Alptraum gesprochen (wie Winterella bereits empfohlen hat)?
Was mir dazu noch einfällt: Kann es sein dass du selber als Kind mal eine unangenehme Erfahrung mit Wasser gemacht hast? Möglicherweise etwas, woran du dich nicht mal mehr bewusst erinnerst?

@yellowknife
meine mutter hat als junges mädchen einmal geträumt ihre mutter (also meine oma) würde sterben. meine oma hat danach noch fast 70 jahre gelebt.

jeder wird einmal sterben, du, ich , dein neffe (in hoffentlich erst vielen vielen jahrzehnten). die tatsache, dass du so einen traum hattest, macht es nicht wahrscheinlicher, dass er demnächst stirbt oder nicht stirbt und du kannst daran auch nichts beeinflussen bzw. bist du nicht verantwortlich weil du so einen traum gehabt hast.

niemand weiss wie alt man wird.dessen sollte man sich bewusst sein, das würde ich an deiner stelle aus dem traum mitnehmen und vielleicht mal den ein oder anderen gedanken verschwenden ob man den menschen genug zeigt, dass man sie liebt und vielleicht mal einen gedanken an gott "verschwenden".wenn man allerdings sein ganzes leben in angst verbringt,sei es um sich oder um andere, dann verpasst man das wahre unbeschwerte leben,wie es sein sollte und macht sich selber die hölle heiss mit etwas, was man sowieso nicht in der hand hat.

stell dir vor jemand träumt davon, dass ein flugzeug abstürzt und auf seinem haus landet und er dabei umkommt.deswegen hat er keine ruhige minute mehr zuhause.ist jetzt durch den traum irgendwas warhscheinlicher geworden, dass wirklich ein flugzeug auf seinem haus abstürzt oder ist es so warhscheinlich wie es die ganze zeit schon wahr?

es ist so wahrscheinlich wie es die ganze zeit schon war und er kann auch nichts daran ändern ob nun ein flugzeug auf seinem haus wirklich mal abstürzt oder (viel eher warhscheinlich) das nie passieren wird.ausser einem sorgengeprägten leben ist in dem fall nichts gewonnen.

warum sollte er sich dann also seine lebensqualität selber nehmen indem er in ständiger angst vor etwas lebt, wovor er vorher keine angst hatte und was nie ein problem war nur um angst vor etwas zu haben, dass wenn es sehr unwahrscheinlich doch mal passieren sollte sowieso nichts ändern kann, nur weil er einen blöden traum hatte?

versuch dir das bewusst zu machen. wenn dir das nicht hilft vereinbare mal probeweise eine sitzung bei einem psychotherapeuten.vielleicht tut es dir gut/beruhigt dich, wenn du deinem bruder erzählst was du geträumt hast und dass er in der nächsten zeit ein besonders auge auf deinen neffen haben soll.