Schuss ins Herz

Hallo.
Mich beschäftigt ein Traum von heute Nacht sehr intensiv.

Normalerweise habe ich das Glück, luzid zu träumen, dass heißt, entweder ich wende unangenehme Situationen einfach in Albträumen in angenehme Situationen, der Traum verschwindet oder ich wache auf.
Außerdem habe ich kaum intensive Gefühle beim Träumen, selbst wenn ich aus Albträumen mal aufwache, freue ich mich, dass es nur ein Traum war, lege mich wieder hin und schalfe weiter.

Den gesamten Traum habe ich sehr schwammig in Erinnerung, ich weiß aber, dass ich mit Bekannten (deren Gesichter ich nicht mehr erinnere) in einem dubiosen Laden war, bei dem es zu einem Schusswechsel kam. Kurz darauf kam eine weitere Traumsequenz und ich habe ein Mädchen gegen die Wand gedrückt und sie angeschrien, dass es gefährlich wäre, dort zu arbeiten. Aus heiterem Himmel wurde ich von einem Unbekannten, den ich nicht gesehen habe, in den Rücken geschossen durch das Herz.
Normalerweise habe ich keine starken Gefühle beim träumen. Diesmal aber merkte ich den Einschuss als dumpfes Gefühl und kurz darauf stellte sich ein sehr merkwürdiges Feeling ein, welches ich noch nie im Leben empfunden habe und auch schwer beschreiben kann. Alles wurde sofort schwarz und leicht, ich dachte mir sehr ruhig "oh, ich bin tot", war nicht verängstigt und hinzu kam ein Gefühl, als würde einerseits mein Körper in sehr schneller Geschwindigkeit abwärts fahren, andererseits mein Leben im Zeitraffer "ausgesogen" werden und mein Gehirn sterben. Sehr schwer zu beschreiben.
Kurz danach bin ich langsam aufgewacht, sah mein Zimmer allerdings sekundenlang in sehr hellen Farben (Gardinen waren zu, es war dunkel), meine linke Körperhälfte fühlte sich immer noch so flauschig an wie im Traum und ich realisierte erst ca zehn Sekunden nach dem Aufwachen, dass ich NICHT tot bin und merkte auf einmal, dass ich seit ich aufgewacht bin, die Luft angehalten hab.
Ich bin absolut überzeugt davon, das Gefühl von abrupten Sterben erlebt zu haben.

Ich frage mich nun, ob ich aus welchen Gründen auch immer, im Schlaf kurz ohnmächtig geworden bin, eine tatsächliche Nahtoderfahrung gemacht habe und diese in den Traum eingebaut wurde.
Hat jemand ähnliches schonmal erlebt? Das Erlebnis wühlt mich immer noch sehr auf. Ich habe keine Filme o.ä. gesehen in letzter Zeit, was solchen Traum zur Folge haben könnte. o_O

Sehr intensive Träume hatte ich schon oft. Träume in denen ich Todesängste empfand, Träume in denen ich richtige Schmerzen hatte (die nach dem Aufwachen aber nicht vorhanden waren).
Träume in denen mir bewusst war das es nur ein Traum ist, Träume aus denen ich mich rauskämpfen konnte ("ich will aufwachen, ich will aufwachen, ich will aufwachen"), Träume die ich regelrecht lenken konnte.

Aus meiner Teenagerzeit sind mir 2 fiese Träume besonders in Erinnerung geblieben:
In dem einen wurde ich von einem mir unbekannten Mädel verprügelt, sie hieb mir ihre Faust in den Solarplexus. Das waren irre Schmerzen dort.... Davon wachte ich auf, und... nix, keine Schmerzen.

Ein anderes Mal träumte ich das ich ein bestimmtes Oberteil trug (bis zu diesem Traum liebte ich dieses Oberteil und trug es häufiger). Doch in dem Traum wurde ich (weiß der Geier warum) von vorne erschossen, mitten in den Oberkörper hinein. Es schmerzte, ich sah all das Blut auf dem weißen Oberteil.... und wachte dann auf. Wieder keine Schmerzen, alles war in Ordnung. Nur schmiss ich das Oberteil danach weg.

Ich habe die Einstellung das solche Träume eigentlich nichts bedeuten. Abgesehen davon das man sich etwas wünscht/ bestimmte Ängste hat.
In allererster Linie wird durch Träume alles Mögliche verarbeitet. So abstrus es auch sein mag.
Ängste, Sorgen, Stress, selbst erlebtes, gehörtes, Dinge aus dem Fernsehen/ aus dem Film, Hoffnungen, Wünsche...
Es muss nicht mal genau an dem Tag passiert sein um es dann im Traum zu verarbeiten.
Es muss nicht mal im direkten Zusammenhang stehen bzw. als solches erkennbar sein.

Auch heute noch träume ich manchmal von meiner damaligen Schulzeit und von der späteren Ausbildung. In der Regel sind es nicht mal logische Träume, nicht mal vollständige "Geschichten". Eher Konfrontationen oder Prfüfungssituationen.
Oder ich träume davon das ich Fahrstunden nehme/ eine Fahrprüfung absolviere (dabei habe ich den Führerschein seit gut 18 Jahren).
Diese Träume stehen also absolut in keinster Weise mit meinem aktuellen Leben in Zusammenhang.
Passiert einfach, ich denke höchstens kurz darüber nach und hake solche Träume als "Zeitverschwendung" ab.

@CophNia

CophNia schrieb am 28.03.2016:Ich frage mich nun, ob ich aus welchen Gründen auch immer, im Schlaf kurz ohnmächtig geworden bin, eine tatsächliche Nahtoderfahrung gemacht habe und diese in den Traum eingebaut wurde.

Vielleicht hattest du ja einen Herzstilland und hast diesen im Traum verarbeitet. Ist es das was du lesen willst? Sicher nicht :troll:

Wenn man Schlafapnoe hat, dann setzt die Atmung mehrmals pro Minute aus, obwohl das jemand, der daran leidet, gar nicht mit bekommt. Könnte aber natürlich sein, dass sich diese Aussetzer schon mal im Traum deutlich machen.

Am besten klärt man Schlafapnoe mit einem Arzt und einem Schlaflabor ab.

im Traum gestorben sind wir sicher alle schon eine Vielzahl, und noch viel öfter als wir uns erinnern. Das was du beschreibst, ist etwas anderes, das Gefühl zu beschreiben, unmöglich, aber nahekommen könnten vielleicht:

Endgültigkeit, schicksalslosigkeit.

Wir sterben im Traum, und wachen schweißgebadet auf, oder gehen in einen anderen Traum über. Gleich wie wir hier sterben, aber wer weiß das schon mit Gewissheit, für euch soll es egal sein denn ich könnte keine meiner Worte beweisen.

ohne die ganzen blumigen warte, wenn ein buddhist an den Kreislauf der Wiedergeburt glaubt, dass dies nur eine "lernaufgabe" ist, und wir die "klasse" wiederholen bis wir sie irgendwann gemeistert haben.

wie auch immer, es ist das Gefühl als würde alles "Schicksal" in eben die kalte klinge die das herz durchbohrt, gezogen werden, und einem mit entgültigkeit, alle möglichen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen formen des Schicksals vollends entziehen.

korrigiere mich wenn ich mich irre, ... wie sich das anhören mag. hin und wieder glaubt man erst, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt nicht zu glauben.

Erkenntnis ereilt einen jeden von uns, aber gut ist sie nur dann, wenn man sich aus freier Wahl vor seiner zeit findet, und nicht nur dann, weil man keine zeit mehr hat, und sich in den letzten stunden, auf höheres besinnt.

wie auch immer, meine Worte verhallen ohnehin ungehört, ...

liebe grüße